Vor rund sieben Jahren, das iPhone steckte gerade in den Kinderschuhen, konnte Bioshock auf PC und Konsole Fachpresse und Spieler begeistern. Seit gestern könnt ihr Bioshock nun also auch aus dem AppStore laden. Ob die mobile Portierung des preisgekrönten Shooter-Hits die hohen Erwartungen und Vorschusslorbeeren gerecht wird, sagen wir euch in unserem Test!
Wer schon einmal Bioshock gespielt hat, für den ist die Story nichts Neues: ein Flugzeugabsturz irgendwo im Nirgendwo über dem Meer. Als Überlebender Jack rettest du dich auf eine einsame Insel mit einem Leuchtturm, der im Inneren einen Aufzug offenbart. Damit geht es ab in die Tiefe des Ozeans in die Artdeco-Unterwasserstadt Rapture, dem Ort des Geschehens. Leider täuscht die Idylle, denn in Rapture tobt der Bürgerkrieg.
Während du die Unterwasserstadt erkundest und dich durch deren Bewohner ballerst, offenbart sich nach und nach die Story des Spieles. Diese wird in englischer Vertonung mit deutschen Untertiteln gewohnt großartig inszeniert präsentiert. Die bekannte Story von Konsole und PC nun auch in einer nahezu unveränderten Portierung auch auf unseren iOS-Geräten zu erleben, ist schon einmal cool. Die düstere Stimmung und gruselige Atmosphäre Raptures mit seinen sonderbaren Bewohnern hat es sehr gut ins Hosentaschenformat geschafft. Die Grafik der rund 1,65 Gigabyte großen Universal-App ist gut, aber nicht so gut wie damals auf PC und Konsole. So wurden einige Effekte und die Sichtweite reduziert, was aber nicht zu verdenken ist. Schließlich handelt es sich hier immer noch um ein Mobile-Game. Zudem hat auch das Original bereits einige Jahre auf dem Buckel, so dass wir hier keine grafische Meisterleistungen nach aktuellem Stand mehr erwarten dürfen, sondern teilweise etwas detailarme Texturen zu Gesicht bekommen. Macht aber im Großen und Ganzen nichts, denn die Atmosphäre lässt über kleinere Schwachpunkte gerne hinwegsehen.
Einen Nachteil offenbart die düstere Atmosphäre allerdings recht schnell. Denn um überhaupt etwas erkennen zu können, muss man die Helligkeit des Displays schon weit aufdrehen. Wer diese aus Akkuspargründen reduziert hat, wird kaum etwas erkennen. Das bedeutet, dass eine Runde Bioshock (AppStore) kräftig am Akku saugt, so dass allzu lange Spielesessions mit den aktuellen iPhone-Akkus nicht wirklich möglich sind. Ein Ladekabel solltet ihr also immer zur Hand haben.
Bioshock ist und bleibt ein Shooter – und die sind bekanntermaßen mit einem Touchscreen nicht jedermanns Sache. Die Steuerung erfolgt über zwei virtuell eingeblendete Analogsticks, die links und rechts auf dem Bildschirm erscheinen, sobald du deinen Daumen dort platzierst. Links wird dabei gelaufen, rechts umgeschaut und gezielt. Pistolen und die vielen anderen Waffen des Spieles feuerst ihr durch virtuelle Buttons ab. Eine leichte Auto-Aim-Funktion hilft dabei beim Zielen. Die Möglichkeit des Springens wurde in der mobilen Portierung über Bord geschmissen. Wer hingegen als Gamer bei einem Shooter lieber auf echte Tasten zurückgreifen möchte, wird nicht enttäuscht. Denn die passende Hardware-Ausstattung vorausgesetzt, kannst du dich auch mit einem MFI-Controller durch Rapture bewegen und ballern.
Hardware-Ausstattung ist auch ein gutes Stichwort, denn die muss zeitgemäß sein. Seine bestmögliche Pracht zeigt Bioshock auf einem iPad Air. Wer keines besitzt, muss aber mindestens ein iPhone 5 oder iPad Mini 2 (oder neuer) vorweisen. Sonst braucht ihr gar nicht den Download-Button betätigen. Je neuer, desto besser, denn auf einem iPhone 5 kann es in grafisch besonders hoch hergehenden Szenen auch gerne mal zu Einbrüchen der ohnehin nicht allzu hohen, aber noch vertretbaren Framerate kommen.
Fazit:
Bis auf einige Kritikpunkte, die wir oben im Text angesprochen haben, ist Bioshock ein gelungenes Action-Erlebnis für iPhone und iPad. Die Portierung auf iOS ist nicht perfekt, aber zum großen Teil gut gelungen. Wer bisher noch nicht in Rapture untergetaucht ist und auch mobil gerne Shooter spielt oder aber ein so großer Fan ist, dass er immer und überall eine Runde Bioshock braucht, kann also zugreifen. Denn Rapture in der Hosentasche - alleine die Tatsache ist einfach grossartig!
Comments