Captain Nathan „Rad“ Spencer infiltriert in Bionic Commando Rearmed 2 die Papagaya Inseln, um den brutalen Diktator Sabio (der Fidel Castro verblüffend ähnlich sieht) zu stürzen. Wir haben uns den zweiten Teil des Platformers angesehen.
Bionic Commando Rearmed war ein tolles Spiel, das vor allem mit einem ausgeklügelten und schwer zu meisternden Schwing-Dich-von-Platform-zu-Platform-Gameplay zu überzeugen wusste. Das Spiel war hammerschwer und nichts für Warmduscher. Für Rearmed 2 hat Entwickler Fatshark den Schwierigkeitsgrad etwas verringert und eine neue Jump-Mechanik eingeführt. Daher fühlt sich das Spiel jetzt mehr wie ein Jump-n-Shoot an, was ja nicht unbedingt schlecht ist. Die Schwing-Mechanik fühlt sich auch etwas direkter an, funktioniert besser und vergibt euch auch die eine oder andere ungenaue Eingabe. Das heisst jetzt nicht, dass ihr kein Timing mehr benötigt. Um das Momentum eures Schwungs optimal zu nutzen und längere, fehlerfrei Schwung-Combos über tödliche Spitzen und Abgründe zu meistern, braucht es nach wie vor etwas Übung. Ganz frustfrei ist also auch Teil 2 nicht. Auf der Haben-Seite steht dafür das gute Gefühl, etwas vollbracht zu haben, wenn man eine zuvor schier unüberwindbare Stelle endlich gemeistert hat.
Die Feinde in Rearmed 2 sind hart im Nehmen, aber leider immer noch nicht die Hellsten. Meistens sind sie nur schwer zu überwinden, weil sie an strategisch schweren Stellen platziert wurden. So benötigt ihr oft gutes Timing und/oder etwas Strategie, um euch der Soldaten zu entledigen. Bei den beeindruckend inszenierten Bosskämpfen sieht es ähnlich aus. Zuerst scheint es unmöglich, doch bald sieht man die Angriffs-Muster und kann entsprechend reagieren. Von da an braucht man meist nur noch gute Reflexe und die richtige Wumme. Die Waffen machen übrigens viel vom Replay-Value aus, da man bereits absolvierte Level wieder spielen kann und so neue Waffen oder Power-Ups findet.
Als Nachfolger eines erfolgreichen Remakes eines 80er Jahre Spiels fühlt sich Rearmed 2 dann aber doch ein bisschen veraltet an. Gegenüber Teil 1 hat sich technisch so gut wie nichts verändert und das Gameplay war damals schon sehr archaisch. Für eingefleischte Retro-Fans mag das ein Pluspunkt sein, ich allerdings fühlte mich konstant daran erinnert, dass das Spielprinzip schon über 30 Jahre auf dem Buckel hat. Tödliches Wasser (Was? Der Typ kann nicht mal schwimmen!?) oder Tode durch noch nicht sichtbare Feinde sollten 2011 einfach der Vergangenheit angehören. Das Schwingen an sich hätte sich ausserdem noch besser anfühlen müssen. Aber vermutlich bin ich einfach von den Spider-Man Spielen verdorben.
Fazit:
Trotz der Kritik kann ich Freunden des ersten Teils Rearmed 2 wieder ans Herz legen. Es gibt viele Gründe, das Spiel zu mögen, allen voran auch wieder der gelungene Online Co-Op Modus. In vielen Belangen ist Bionic Commando Rearmed 2 genau das, was ich erwartet hatte: Mehr vom Gleichen, mit einigen kleinen Verbesserungen. Die Steuerungs-Defizite macht man mit etwas Übung wieder wett.
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