Der 4. Teil der Katamari Serie rollt mit voller Geschwindigkeit exklusiv auf die Xbox 360 zu. Was hat sich gegenüber den Vorgängern alles getan und wie geht es eigentlich dem irren König Cosmos?
Es ist ein wunderschöner Tag. König Cosmos vergnügt sich gerade mit einer gemütlichen Runde Tennis. Als er seine Chance zum königlichen SUPERSMASH sieht, zieht er den Schläger auf und pfeffert den Ball weit weit in die weiten des Weltalls. Doch sein Fehlschlag hat böse Folgen. Der Tennisball wurde so stark geschlagen, dass er ein Loch ins Universum gerissen hat und nun alle Planeten in sich aufsaugt. Das kann sich der König natürlich nicht leisten und schickt deshalb seinen Prinzen aus, dieses Unheil rückgängig zu machen und alle Planeten wieder an ihren ursprünglichen Platz zu befördern... Bei den Katamari Spielen ging es schon seit dem ersten Teil sehr wirr und komisch zu und her.
Die Story ist absolut irre und König Cosmos ist der wohl schrägste Charakter seit langem in einem Videospiel. An Katamaris Spielprinzip hat sich nichts geändert. Noch immer geht es darum, mit eurem kleinen Ball, welcher alles an sich haften lässt, alle möglichen Gegenstände einzurollen. Dazu steuert ihr nur mit den beiden Analogsticks den Prinzen durch die Levels und sammelt alles auf was euch vor die Kugel kommt. Zu Beginn könnt ihr nur Sachen aufrollen, die in etwa die Grösse eurer Kugel haben, wie Münzen, Papierflieger, Donuts und ähnlichem. Mit der Zeit werdet ihr dann immer grösser und könnt danach sogar Hunde, Katzen, Menschen, Häuser und noch viele andere Gegenstände einsammeln, bis ihr zu letzt ganze Kontinente verwurstelt! Zentraler Punkt im Spiel ist eine Art Oberwelt.
Auf dieser könnt ihr die verschiedenen Levels betreten, Multiplayerspiele starten oder eure aufgerollten Spezial Items begutachten. Die Levels die ihr betretet, sind sehr unterschiedlich. Mal rollt ihr euch von einem Wohnzimmer, über einen Laden bis hin durch eine ganze Stadt oder rollt in der Antarktis Eisschollen auf. Leider bleibt das Grundprinzip immer gleich. Ziel eines Levels ist es immer eine bestimmte Grösse in einer bestimmten Zeit zu erreichen. Das Konzept macht zu Beginn weg wirklich Laune. Das Spiel hat wirklich hohes Suchtpotential. Doch nach 2-3 Stunden vermisst man doch die Abwechslung. Zwischendurch erhaltet ihr spezielle Aufgaben wie: rollt nur heisse Gegenstände auf, oder sammelt nur wertvolle Items auf. Nichtsdestotrotz hilft dies der Abwechslung nur wenig. Nach knapp 5 Stunden habt ihr dann alle Levels gesehen und das Spiel beendet. Danach stehen euch diverse Multiplayer Spiele offen.
Ihr könnt das Spiel Online Co-op bestreiten. Dies hört sich besser an als es in Wirklichkeit ist. Ein Spieler steuert den linken Analogstick und der andere Spieler steuert den Rechten. Dies verlangt sehr viel Koordination zwischen den Spielern und macht nur bedingt Spass. Chaos vorprogrammiert. Der VS Mode ist besser gelungen. Hier rollt ihr gegen einen Spieler um die Wette. Leaderboards für alle Levels motivieren Einzelspieler zu Rekordjagden. Schon auf der PS2 hatte Katamari einen unvergleichlichen, ja fast komisch hässlichen Grafikstil. Bei der XBOX 360 Version ist dies nicht anders. Die klobigen Charaktere und Gegenstände, und die mit matten pastellfarbenen Flächen überzogenen Gegenden, sehen auch auf der XBOX 360 und in HD Auflösung nicht besser aus.
Dazu gesellen sich noch uns schleierhafte Technische Probleme. Das Spiel kommt öfters ins Ruckeln und wird von Slowdowns geplagt, wenn gerade viel auf dem Bildschirm passiert. Die Kollisionsabfrage ist ebenfalls mangelhaft und ihr bleibt nicht selten an Gegenständen hängen, auch dank der sehr störrischen Kamera. Dazu müsst ihr noch vor jedem Level ätzend lange Ladezeiten ertragen. Es heisst ja immer: "Grafik ist nicht alles", doch eine saubere Programmierung ist genauso wichtig und diese sucht man bei Beautiful Katamari vergebens. Der Sound überzeugt dafür umso mehr. Die schrillen japanophilen Tracks sind schlicht der Lacher und unterhalten euch während des irren Abenteuers vorzüglich, vorausgesetzt man steht auf japanischen Gesang. Sprachausgabe oder dergleichen bietet das Spiel nicht.
Fazit:
Ich habe schon die PS2 Vorgänger ausgiebig gezockt und wirklich toll gefunden. Das simple und irre Spielprinzip macht Laune. Mit der XBOX 360 Version wurde ich aber nicht richtig warm. Dem Titel fehlen ganz klar Neuerungen, welche das Gameplay abwechslungsreicher gestalten. Dazu kommt noch die simple grafische Umsetzung, die der XBOX 360 unwürdig ist. Das Spiel ruckelt, hat eine miserable Kollisionsabfrage und lädt dazu auch noch lange. Ich persönlich bin enttäuscht, dass sich die Entwickler nicht mehr Mühe mit dem ersten Next Gen Auftritt von Katamari gegeben haben. Als XBOX Live Arcade Titel für 800 Punkte wäre es nicht so tragisch, doch dafür den Vollpreis zu zahlen finde ich nicht fair. Ladet euch vor dem Kauf auf alle Fälle zuerst die Demo vom XBOX Live Marktplatz herunter.
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