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The(G)net Review: Bayonetta

Wer Platinum Games kennt weiss, für was der Hersteller steht: Knallharte Action, geniale Inszenierungen und Kombos bis zum Abwinken. Dass mit Bayonetta ein Ableger mit solchen Attributen ins Haus geflattert kommt, ist daher keine Überraschung. Was die Präsentation angeht hingegen schon.


Bayonetta Test, Review, Testbericht.

Wie so oft gewinnt auch Bayonetta keinen Award für den Plot. Die Welt ist in drei Teile gespalten: Der Himmel, die Zwischenwelt (für Normalsterbliche) und die Hölle. Damit nichts aus dem Ruder läuft wird das Gleichgewicht zwischen diesen Dimensionen durch gute Magier und böse Hexen aufrecht erhalten. Weil aber schon bald ein Krieg um die „Augen der Welt“ ausbricht – fragt hier bloss nicht nach, was das denn genau sei – zieht ihr mit der sexy Hexe Bayonetta auf in die Schlacht, schlagt kleine und grosse „Engel“ mit einer schier unglaublichen Anzahl an Combos zusammen, fahrt mit Motorrädern über Raketen oder springt Stück für Stück über die Trümmerstücke eines eben zusammengebrochenen Turms, der in die Tiefe stürzt.


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Klingt wirr? Ist es auch. Bereits zu Beginn des Spiels – welches zumindest mir mit dem völlig überzeichneten Japano-Stil gehörig auf den Zeiger ging – werdet ihr mitten in eine Schlacht geworfen ohne genau zu wissen, warum ihr jetzt Gottes Gesandte verdreschen müsst. Das tut der monumentalen Inszenierung aber überhaupt keinen Abbruch. Hat man sich nämlich erst an die wohl nicht ganz ernst zu nehmende Inszenierung (welche mit sexuellen Anspielungen und augenkrebsfördernden Farbkombinationen nicht geizt) gewöhnt, präsentiert sich Bayonetta in seiner ganzen Pracht.


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In den wenigen Phasen in welchen euch das Spiel nicht gerade Horden von Bösewichten, beziehungsweise Engel (wir sehen das hier ja aus der Perspektive der schönen Hexe), vor den Latz knallt, werdet ihr eure Zeit mit zwar genauso überzeichneten aber coolen und teilweise lustigen Dialogen oder Einkäufen beim Morpheusähnlichen Dämonenhändler verbringen. Dort könnt ihr euch Waffen- oder Komboupgrades zulegen oder gänzlich neue Waffensets für eure Shortcuts auf dem Gamepad zusammenstellen. Oder ihr befindet euch im Ladescreen der euch nützlicherweise auf der rechten Seite alle möglichen Kombos in einer kurzen Anleitung präsentiert, so dass ihr nie den Überblick über die coolen Moves verliert welche Bayonetta drauf hat. Das Geniale an dem System: Die Kombos lassen sich beim richtigen Timing toll untereinander kombinieren, dass ihr schon jetzt auf YouTube unzählige Videos zu sehen bekommt, in welcher sich Freaks um die „längste Zeit in der Luft“ batteln.


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Im Gegensatz zu – grosses Vorbild darf man ja eigentlich nicht sagen, da sich Bayonetta selbst wohl in keinster Weise ernst nimmt – Devil May Cry steht bei Bayonetta aber definitiv das Schlitzen im Vordergrund. Von kleinen Schalter- und „Zeiträtseln“ abgesehen wirft euch Bayonetta niemals aus seiner actionreichen Inszenierung und macht dort so ziemlich alles richtig. Besonders hübsch: Auf dem einfachsten der drei Schwierigkeitsgrade sind nicht nur die Gegner „Kanonenfutter“ sondern das Spiel greift euch bei der massigen Zahl an Kombos unter die Arme. Unkundige Spieler müssen sich also keine Gedanken machen, dass sie auf die grossartig aussehenden Kombos verzichten müssen, wenn Bayonetta halbnackt mit einem riesigen Drachen, der ihrer Haarpracht entstiegen ist, einen Gegner in zwei Teile beisst.


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Auch optisch gibt Bayonetta einiges her. Das kommt aber wohl auch daher, dass man sich bei der Devil May Cry 4-Engine bedient hat, welche euch schon Dante&Co. in einem unglaublich eindrucksvollen Detailreichtum auf den heimischen Bildschirm gezaubert hat. Hoch aufgelöste Texturen, polygonreiche Charaktermodelle, geniale Kampf-&Zauber-Effekte - alles was das Herz des Grafikfetischisten begehrt hat seinen Weg ins Spiel gefunden. Und das Beste: Die Action läuft zu jeder Zeit absolut flüssig! Einzig bei den Fahrsequenzen hat mich der wahnsinnig starke Blur-Effekt etwas gestört. Aber in Bayonetta ist ja sonst auch schon alles stark überzeichnet – darauf kommts jetzt auch nicht mehr an ;).



Fazit:

Ich musste mich erst an Bayonetta gewöhnen. Ganz ehrlich. Nachdem ich das Spiel nach den ersten Minuten wieder ausgemacht habe, weil ich mit der übermässigen Inszenierung nicht klargekommen bin, habe ich die Freude am neusten Werk der Platinum Games schnell wieder gefunden. Schnetzeln was das Zeug hält! Einzig an die Japano-Pop-Musik konnte ich mich gar nicht gewöhnen. Die musste ich in den Optionen direkt ausschalten. Wer schnetzeln mag, soll zugreifen. Nur eine Bitte noch an alle Devil May Cry Fans. Nehmt Bayonetta nicht so bierernst- das Spiel selbst tut es nämlich auch nicht. Denn erst wenn ihr diese Hürde überwunden habt, kann sich der volle Spielspass entfalten.


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