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The(G)net Review: Battletoads

Die Kröten sind zurück! Nach über 25 Jahren Abstinenz vom Gamebusiness prügeln sich Zitz, Pimple und Rash erneut durch aberwitzige Welten. Exklusiv auf Xbox One und dank Gamepass sogar (fast) kostenlos.



Battletoads gilt immer noch als eines der schwersten NES Spiele überhaupt. Das legendäre Speedbike-Level brachte selbst hartgesottene Zocker zum Verzweifeln und war im Solomodus kaum zu schaffen. In der Neuauflage, die komplett neu programmiert wurde und kaum noch Ähnlichkeiten mit dem 8bit Original aufweist, wurde nicht nur die Grafik und der Sound auf Vordermann gebracht, sondern ihr dürft nun endlich auch im Co-Op zu dritt auf die abgefahrene Gegnerschar eindreschen.



Dabei hat jeder Toad unterschiedliche Fähigkeiten, wie Stärke, Geschwindigkeit oder Lebensenergie. Rare's Krötenkeilerei lässt sich aber auch alleine spielen. Sobald ein Battletoad das Zeitliche segnet, springt der nächste Krötenkamerad ein und nur wenn alle Kampfamphibien tot sind, geht's zurück zum letzten Checkpoint. Durchläuft ihr während des Spiels einen solchen, werden die dahingeschiedenen Teamkameraden wiederbelebt und ihr habt somit wieder Zugriff auf das ganze Team. Per D-Pad könnt ihr jederzeit die Battletoads auswechseln und wer zuviel auf die Rübe bekommt, aktiviert die optionale Unverwundbarkeit.



Zitz und Co. verfügen neben Sprungattacke und Standardschlag (in leicht und schwer) über einen aufladbaren Supermove, der die fiesen Gesellen quer über den ganzen Screen schleudert. Bei zuviel Gegnergetümmel dasht ihr euch in Sicherheit und könnt in gewissen Levelabschnitten wie in Rayman oder Yoshi in den Hintergrund wechseln. Mit eurer Zunge schnappt ihr euch umhersurrende Fliegen, die euch verlorene Lebensenergie spenden oder holt entfernte Standardgegner nah an euch ran und verteilt eine dicke Packung Fäuste.



Am Ende jedes Levelakts stellt sich euch ein gewiefter Boss in die Quere und will den Helden ans Leder. Doch die Battletoads sind nicht nur im Beat'em Up Genre unterwegs. Mal rast ihr auf futuristischen Bikes durch einen gefährlichen Pseudo 3D-Tunnel, löst kleine Schalterrätsel, hackt euch per Minigame in die Sicherheitszentrale oder brettert im irrwitzigen Tempo auf einem NPC durch eine krude 2D-Fantasiewelt, die direkt aus Earthworm Jim entsprungen sein könnte. Auch eine abgewandelte Version Schere, Stein, Papier und weitere kurze Minispiele erwarten die Krötengang in späteren Abschnitten. Für Trophähensammler und Komplettisten hat Rare jeweils verschiedene Items wie Ballone und Edelsteine in den Levels versteckt.


Fazit: Genaugenommen sind die Battletoads die Anti Ninja Turtles! Im Gegensatz zu den auf familienfreundlich getrimmten Schildkrötenquartett, sind die Battletoads eine vulgäre Truppe mit schlechtem Benehmen und Leck mich-Attitüde. Leider wurde ihnen der grosse Erfolg verwehrt. Doch Totgesagte leben länger und Rare's Neuauflage punktet stark in Sachen Präsentation. Der Mix aus Comiceinspielern und der Cartoon Grafik passt perfekt zusammen. Witzige Animationen, durchgedrehte Charaktere und abgefahrene Bosse lassen das Retroherz höher schlagen und zu dritt macht die Schlägerei noch mehr Spass. Unglücklicherweise verzettelt sich Rare in ihrer eigenen Selbstverliebtheit. Die unkreativen Minispiele und ständigen Genrewechsel holen viel Schwung aus dem Spielfluss und sind absolut unnötig. Rare hätte besser mehr in die Prügelmechaniken gesteckt, denn nach der 10. Keilerei stellt sich ein Gefühl der Repetition ein. Und wenn ein Dutzend Fieslinge auf einmal angreifen und gewisse Techniken zu lange dauern und man deswegen bereits dreimal auf die Schnauze gekriegt hat, hilft das dem Ganzen auch nicht. Gelegentlich herrscht so viel Chaos auf dem Bildschirm, das ich kurzzeitig komplett die Übersicht verliere. Da wäre in Sachen Levelstruktur, Gegneraktivität- und Verhalten noch einiges ausbaufähig. Das grösste Mysterium bleibt aber der fehlende Online-Coop. Ohne Worte... Die Kritik mag ein wenig harsch klingen, aber für einen lustigen Retroabend mit Freunden passt Battletoads allemal. Den Classic Status des NES-Vorgängers erreicht die Neuauflage aber nicht.



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