Nach dem guten aber nicht perfekten ersten Bad Company vor knapp zwei Jahren schickt Entwickler DICE den Nachfolger mit dem logischen Namen "Battlefield Bad Company 2" gegen Infinity Wards Modern Warfare 2 ins Rennen.
Battlefield Bad Company 2 legt den Schwerpunkt wie schon beim ersten Teil auf den Multiplayer. Trotzdem hatte der schwedische Entwickler versprochen, nach dem doch eher faden Singleplayer des ersten Teils, einen innovativen, abwechslungsreichen, und grafisch überzeugenden Solo-Modus zu implementieren. Und ich muss sagen, es geht wirklich von der ersten Sekunde an gleich voll zur Sache: Spannende Feuergefechte, einstürzende Gebäude und das Ganze ergänzt mit lustigen Sprüchen eurer drei Squad-Mitglieder. Entwickler DICE hat wirklich versucht, den von den Kritikern gelobte Humor des ersten Teils im zweiten Teil wieder aufzunehmen. Dies ist meiner Meinung nach auch bestens gelungen.
Die Story ist schnell erzählt. Wie im Vorgänger müsst ihr wieder mal die Welt retten und dürft dies mit den gleichen Charaktern der B-Company aus dem ersten Teil tun. Russland droht, mit einer Superwaffe die USA auszulöschen und ihr müsst die bösen Schurken natürlich daran hindern. Sicherlich nicht der innovativste Plot, aber im Grossen und Ganzen ganz passabel umgesetzt. Die Story wird durch gutgemachte Cutscenes mit Wackelkamera-Effekt und In-Game Grafik während dem Spiel erzählt, doch leider wird der Bildschirm vor und nach einer Cutscene immer kurz schwarz, was den Spieler etwas aus dem Geschehen wirft.
In der doch eher kurzen Kampagne verschlägt es euch vom bolivianischen Dschungel Südamerikas in den hohen Norden, wo Eis und Schnee regieren. Sogar den Staub der heissen Wüste dürft ihr einatmen. Ihr fahrt auf Squads und Panzern, besetzt das MG im Black Hawk und Jeep und natürlich seid ihr auch auf euren guten alten Beinen unterwegs. Dazu bekommt ihr natürlich auch das nötige Waffenarsenal; hier gibt es von Pistolen über automatische Waffen, Maschinengewehre und Panzerabwehrraketen so ziemlich alles. Die KI eurer Widersacher ist gelungen, wenn auch nicht immer überzeugend. So gehen die Gegner bei Beschuss zwar in Deckung, aber ein Stellungswechsel gibt es eigentlich nicht. So könnt ihr oft Gegner flankieren und dann ohne Probleme von der Seite erledigen. Eure drei Protagonisten sind zwar eine gute Unterstützung, aber ihr müsst trotzdem das meiste selber machen. Ein Befehlssystem gibt es übrigens nicht. Die Kampagne ist auch sehr linear. Offene Karten wie im ersten Teil gibt es praktisch nicht mehr.
Mit der neuen Destruction 2.0 Engine von DICE ist es jetzt möglich, Gebäude und Gegenstände noch detaillierter und realistischer zu zerstören. So könnt ihr vom Gegner besetzte Gebäude komplett einstürzen lassen, was mit einem metallisch knirschenden Soundeffekt angekündigt wird. Soundtechnisch lässt sich Bad Company 2 sowieso nicht lumpen: Spieler mit iner 5.1-Anlage können sich auf bombastisch realistische Effekte freuen.
Nun zum Kern des Spiels: Der Multiplayer hat drei verschiedene Spielmodi, mit maximal 24 Spielern auf momentan 8 verschiedenen Karten. Der schon altbekannte Conquest-Modus, wo es gilt verschiedene Basen auf einer Karte einzunehmen und danach zu halten ist standardgemäss wieder dabei. Der aus Bad Company 1 bekannte Rush-Modus, wo ihr als Angreifer in der gegnerischen Basis zwei Kommunikations-Stationen in die Luft jagen müsst, um danach in die nächste von insgesamt 3-4 Basen vorzurücken, ist ebenfalls wieder mit dabei. Als Verteidiger gilt es natürlich dies zu verhindern und durch Kills möglichst schnell das Kontingent des Feindes von insgesamt 75 Spawns pro Basis zu leeren. Im neuen Squad-Rush kämpfen 4 gegen 4 Spieler im Team. Ohne Absprache innerhalb eures Squads habt ihr gegen eure Gegner im Grunde keine Chance, deshalb empfiehlt es sich, den Modus mit Freunden über Headset zu zocken. Allgemein ist Bad Company 2 sehr auf Teamplay ausgelegt. So gibt es für in der Squad erreichte Ziele mehr Punkte, als wenn ihr euch als Einzelkämpfer durchschlägt.
Im Multiplayer gibt es diesmal vier verschiedene Klassen: Der Sturmsoldat mit Gewehr und Granatwerfer kann zusätzlich Munition verteilen. Der Ingenieur hat neben schallgedämpften Waffen entweder Minen oder Panzerabwehrraketen im Gepäck. Der Sanitäter kommt neben verschiedenen Maschinengewehren mit Medi-Packs und einem Defibrillator daher (um gefallene Kameraden wiederzubeleben) und der Aufklärer hat neben dem Scharfschützengewehr einen Mörserangriff oder C4 im Hangepäck.
Bei allen Klassen gibt es ausserdem diverse zusätzliche Waffen und andere Waffenauf, und -zusätze wie Red-Dot Visier oder Magnum Munition, welche freigeschaltet werden können. Ebenso können, wie in Call of Duty, sogenannte Perks freigespielt und ausgewählt werden, die euch besseren Schutz, genaueres Zielen, höhere Anzahl an Munition etc. geben.
Fazit:
Battlefield Bad Company 2 hat mich überzeugt. Der etwas kurze, aber intensive Singleplayer kommt zwar nicht ganz an die Konkurrenz heran, aber der Multiplayer-Modus (meiner Meinung nach der Kern des Spiels) ist absolut grandios und wird MW2 den Titel als meistgespieltes XBox Live Spiel streitig machen. Für diejenigen Spieler, welche nicht online spielen, lohnt sich der Spass wegen der kurzen Kampagne nur bedingt. Übrigens wurden zusätzliche Inhalte für den Multiplayer bereits angekündigt und ich kann es kaum erwarten, wieder weiterzuspielen.
Kommentare