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AutorenbildSimon Martella

The(G)net Review: Battlefield 1

Auf dieses Spiel haben viele gewartet. Nach der eher enttäuschenden Battlefield Hardline Edition wurden sehr viele Erwartungen in das 1. Weltkrieg-Epos gesteckt. Ob DICE jene erfüllen konnte?

Von dem „Räuber und Poli“ Setting ist die Serie glücklicherweise abgekommen. Auch die Mapgrössen sind wieder gigantisch und die Grafik einfach spitze. Aber Schritt für Schritt:


Battlefield 1 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Single Player:

Wenn ich das Spiel neu installiere, werde ich sofort in ein Tutorial gehievt. Hier erlerne ich die ersten Schritte in Battlefield 1. Dies ist auch von Nöten. Es ist doch sehr ungewohnt, mit den Waffen aus dem 1. Weltkrieg zu spielen. Das Ganze ist äusserst gelungen umgesetzt und erzählt auch gleich die Geschichte des 1. Weltkriegs.


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Die Handlung des rund sieben Stunden langen Abenteuers in der Kampagne bringt mich zu den unterschiedlichsten Schauplätzen. Dabei erlebe ich dies aus der Sicht von mehreren Helden. Etwas überrascht war ich, dass die Kampagne nun keine lineare Geschichte wie noch in den Vorgängern erzählt, sondern vielmehr eine kleine Kurzgeschichtensammlung des Ersten Weltkriegs ist. Gespielt werden darf jene in beliebiger Reihenfolge. Insgesamt in der Haut von fünf alliierten Soldaten erfährt der Spieler, wie mit Panzern die Schlachten an der Westfront geschlagen wurden, warum die Beduinen ihren Freiheitskampf gegen das Osmanische Reich führten oder was ein echtes Flieger-Ass ausmacht. Das ganze Konzept ist klug gewählt. Heutzutage zählen Shooter Games tendeziell zum Multiplayer Genre, da verhaspeln sich viele Entwickler in der Story. Jene wirkte oft unlogisch oder nicht fertig erzählt. Mit dem Episoden-Format konnte DICE den geschichtlichen Hintergrund sowie die harte Realität des 1. Weltkriegs gekonnt zusammenführen. Immerhin starben zu dieser Zeit über zehn Millionen Menschen. Es fällt auf, dass sich DICE sehr viele Gedanken um das heikle Thema gemacht hat und einen sehr sensiblen Umgang damit wählt.


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Multiplayer:

Das Herzstück von Battlefield war schon immer der Multiplayer. In den Vorgängern verbrachte ich hunderte Stunden im MP-Modus. Hardline enttäuschte hier leider ein wenig. So waren die Fahrzeuge eher ein Witz und auch das Setting war nach kurzer Zeit ausgelutscht. Dank dem frischen 1. Weltkrieg-Setting, einer neuen Art Waffensystem und der Tatsache, dass ich wieder mal alles zerstören kann was ich sehe, freute ich mich wie ein kleines Kind auf den ersten Beitritt ins Spiel. Wie schon im Singleplayer Modus ist die Grafik einfach traumhaft. Das wechselnde Wettersystem, das vom Sandsturm über Nebel bis zu Regen alles bietet, fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Im Dschungel oder in der Wüste, in der Stadt oder auf dem offenen Schlachtfeld, jedes Mal leuchten meine Augen. Der Sound ist einfach spitze und mit Headset ein Genuss der 1. Klasse.


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Apropos Klassen: Wie gewohnt, haben wir verschiedene Soldaten-Klassen, wobei jede wieder ihre Spezialität und Aufgaben hat (was leider, wie in den Vorgängern schon, von vielen Spielern nicht verstanden wird - aber das ist ein anderes Thema). Als Sturmsoldat wende ich mich gegen die schwer gepanzerten Fahrzeuge im Spiel. Sowohl mit Panzerabwehrgranaten wie auch mit Dynamit kann ich mich dem Kriegsgerät annehmen. Jenes zu Zerstören ist allerdings nicht ganz so einfach. Klar gibt es viele Möglichkeiten sich eines Panzers zu entledigen, sollte jedoch ein guter und erfahrener Spieler drin sitzen, wird es äusserst herausfordernd. Die nächste Klasse ist der Sanitäter, altbekannt und nicht minder wichtig. Wie es der Name schon sagt, kann ich mit ihm die Toten ins Spiel zurückholen und mit Medikits den Verwundeten Heilung bieten. Mit dem Versorger bin ich für die Munition zuständig und als Späher kann ich mit meinen Sniperkünsten die feindlichen Soldaten über die ganze Map jagen. Der Sniper und dessen Waffen wirken derzeit noch etwas übermächtig. Es scheint mir noch etwas zu einfach zu sein mit dieser Klasse Erfolge zu feiern. Daneben gibt es noch ein paar Spezial-Klassen, die man nur während eines Matches durch Pick-Ups wählen kann.


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Die wohl grösste Neuerung in Sachen Spielvarianten ist der Operationen-Modus. Hier kämpfen wahlweise 40 oder maximal 64 Spieler auf mehreren Karten hintereinander (meistens zwei oder drei) und simulieren so richtige Schlachten des Ersten Weltkrieges - etwa die Maas-Argonnen-Offensive von 1918 oder der letzte deutsche Versuch eines Durchbruchs an der Westfront, die berühmte Kaiserschlacht. Dabei muss eine Seite als Angreifer mit einer bestimmten Anzahl an Leben mehrere Sektoren nacheinander erobern, indem sie Fahnenpunkte einnimmt, während das andere Team sie daran zu hindern versucht. Serienkenner dürften sich bei dieser Variante leicht an den in Battlefield: Bad Company eingeführten Rush-Modus erinnert fühlen, nur mit dem Unterschied, dass man zum einen keine Bomben legen muss und zum anderen, dass die Schlacht nach einer Map noch nicht zu Ende ist. Ausserdem feiern hier die frischen Behemoths ihre Premiere: Sobald eine Seite ein Gefecht verloren hat, startet sie in der nächsten Partie je nach Karte mit einem riesigen Schlachtschiff, einem gepanzerten Zug oder einem Zeppelin in die Schlacht. Die gigantischen Fahrzeuge werden von mehreren Spielern zeitgleich bedient und dank ihrer starken Bewaffnung und Panzerung bringen sie manchmal noch kurz vor Schluss für das Verliererteam die erhoffte Wende.


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Erwähnt werden muss auch die Neuerung mit dem Gas. Es mag wohl etwas unangenehm sein und in Bezug auf die tragische Wahrheit ein sehr fieses Mittel. Doch genau hier ist der Punkt: Taktisch klug eingesetzt, kann man Sniper Nester oder Flaschenhals-Situationen auflösen. Keine Angst, jeder hat eine Gasmaske und kann unbeschadet durch das Gas laufen. Doch fällt einem das Zielen schwer und auch die Sicht wird stark eingegrenzt. Wenn dann die Gegner stürmen, kann deren Gas grosse Verwirrung stiften und so den Vorteil für ein paar Sekunden dem Gegner in die Hände spielen.


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Auch Battlefield 1 hat seine Macken. So nervt es im Vergleich zu den Vorgängern, dass das Markieren von Gegnern fast unmöglich scheint. Auch merkt man Frameraten-Einbrüche sobald das Gefecht etwas aus den Fugen gerät und sich alles auf einen Punkt konzentriert. Ruckler sind defintiv da, speziell auf 64er Servern. Den Spielspass verderben können sie aber nicht. Im Grossen und Ganzen läuft das Spiel flüssig, was bei der Grösse und der Spieleranzahl immer noch bemerkenswert ist. Auch sehr nervend ist das Browser Fenster. Die Filter sind zwar vielfältig, doch finde ich immer nur ein bereits volles Spiel oder eben eines mit keinen Spielern. Auch ist das Zeitfenster für den Austritt aus einer Lobby sehr kurz, wobei dann die Ladezeit für das nächste Spiel lange ist und aus diesem Grund auch mal an den Nerven zehren kann. Es gibt auch einen Bug bei der Wiederbelebung: Zuerst muss die Waffe gewechselt werden, bevor man wieder schiessen kann. Munitionskisten oder Medikits können nicht überall platziert werden und es ist nicht ersichtlich, wo das der Fall ist. So muss mehrmals probiert werden, unschön. Viele dieser Probleme werden sich hoffentlich durch künftige Updates beheben lassen.



Fazit:

Ich habe grosses Erwartet von DICE und mich schon Monate vorher auf den Release gefreut. Wurde ich enttäuscht? Nein, es ist wie schon bei den Vorgängern (Hardline ausgeschlossen) ein Riesenspass und animiert immer wieder die Playstation einzuschalten. Die Grafik ist gigantisch und verzaubert den Spieler immer wieder aufs Neue. Die Maps sind riesengross und mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet. Das Balancing ist zwar noch nicht perfekt, aber nahe an der Perfektion. Wie von einer anderen, wundervollen Welt ist der Sound: Schritte werden von da gehört, woher die Spieler her kommen. Die Explosionen und Schüsse hören sich mächtig an und auch die Musik reisst mit. Für mich ist das Spiel ganz klar ein Pflicht-Kauf für jeden Shooter Fan.


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