Wieder Batman, noch einmal Gotham, erneut mehr oder minder bekannte Bösewichte - ein Überflüssiger Aufguss der Fledermaus-Mann Geschichte oder auch im finalen dritten Anlauf richtig gut gemacht?
Arkham Knight bringt endlich das OpenWorld Erlebnis so richtig nach Gotham City. Für alle Fans dieser Art Spiele ist es schlicht fantastisch, sich Mittendrin statt nur dabei zu fühlen. Zwar wird Gotham „zufällig“ via Storyline von allen Frame fressenden Einwohnern gesäubert, die Stadt erscheint dennoch sehr authentisch. Die Spielmechanik wird gut in in der Stadt integriert. Der Spieler bewegt sich sehr oft zwischen den Häusern oder über den Dächern, ob va Zip-Line oder gar mittels dem altehrwürdigen Batmobil.
Der geheime Star von Arkham Knight ist für mich das eben jenes Fortbewegungsmittel. Das Batmobil rammt durch Mauern, durch Häuserecken und verwandelt sich auf Knopfdruck in einen Panzer, mit dem man andere, unbemannte Dronenpanzer abschiessen muss. Und das zu Hauf; immer wieder. Auch das bekannte Kampfsystem ist wieder mit von der Partie, diesmal etwas kompakter und einfacher aber im Kern immer noch das Selbe. Nach ein wenig Eingewöhnungszeit geht das Niederprügeln von Gegnerhorden somit einfacher denn je.
Batman selbst steuert sich geschmeidig, sei es im Kampf oder wenn er sich durch die Lüfte schwingt. Das Batmobil ist da etwas anders. Es ähnelt eher einer schwangeren Seekuh, die sich mit 200 km/h von Wand zu Wand wirft. Nach sicher 20 Stunden hatte ich die Steuerung immer noch nicht im Griff, aber das liegt ja vielleicht auch an mir - schliesslich bin ich kein Superheld im Fledermaus-Kostüm.
Zu tun gibt es unendlich viel, wobei viele Aufgaben sich öfters wiederholen. Nochmals 20 Gangster verkloppen, erneut einen Bösewicht durch die Gassen jagen. Der grösste Part neben der Hauptstory nehmen die Riddler-Rätsel ein. Wenn ich drei-stellige Quest-Nummern sehe, drücke ich gleich den O-Knopf, zumal mir Riddler sowieso auf den Wecker geht. Wer Lust auf dutzende Schiebe-Schalter-Rätsel hat und knifflige Untergrund-Rennen machen möchte, der ist bei dieser Quest-Reihe aber bestens bedient. Ebenfalls wieder dabei ist der Detective-Mode und eine Zillion Gadgets und Special-Moves. Diese dürfen mit Upgrades versehen werden, selbstverständlich wollen dafür Missionen abgeschlossen werden.
Die Story ist gar nicht so übel, wie ich es im Vorfeld erwartet habe. Leider kann ich an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen, ohne zu spoilern. Es gibt aber einen Story-Part, der ziemlich gut umgesetzt ist und das bis kurz vor dem finalen Showdown. Etwas aufgesetzt wirkt Batmans Code, niemanden umbringen zu wollen. Er hat kein Problem damit Leute zu foltern, zu überfahren oder mit der Panzerkanone niederzuschiessen, das Spielt lässt niemanden sterben. Ein bisschen wie bei der zensierten deutschen Version von Half Life: Die „Erschossenen“ Zivilisten setzen sich schlicht auf den Boden.
Fazit:
Alles in allem ist Batman Arkham Knight ein sehr gutes Spiel. Es ist um Längen besser als der direkte Vorgänger und je nach Geschmack übertrifft der Titel auch das erste Spiel der Trilogie, in welchem es noch keine Sandbox-Stadt gegeben hat. Die Musik ist fantastisch und die Grafik umwerfend. Unendlich viele Details, konstante Frame-Raten; wirklich unglaublich. Mir ist auch nach Stunden noch aufgefallen, wie extrem gut das Spiel aussieht, und das auch auf der Sony Konsole. Klar gibt es auch einige Unannehmlichkeiten, namentlich die sich ständig wiederholenden Missionen. Die wirklich coolen Momente sind aber deutlich in der Überzahl. Wer schon immer mal als Fledermaus-Mann prügelnd durch die Stadt ziehen wollte aber schlicht zu unsportlich dafür ist, der besorgt sich das Spiel umgehend. Alle andere Action-Freunde mit einem Flair für die DC-Comics kommen um den Open-Gotham-World Hochgenuss auch nur schwer herum.
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