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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Bard's Gold

Auf den trendigen Retro-Zug springt ein weiterer Passagier: Bard's Gold auf. Kann der Barde überzeugen oder sollte er lieber sein Instrument an den Nagel hängen?


Bard's Gold Test, Review, Testbericht.

Bard's Gold beginnt recht unspektakulär: Ein Barde rennt über den Bildschirm, einem kleinen Zwerg folgend, und springt in einen Brunnen. Was auch immer das zu bedeuten hat, aber das war's wirklich. Der Spieler kann nun das Spiel starten und zwischen verschiedenen Schwierigkeitsstufen wählen. Sehr viele Unterschiede lassen sich auf den ersten Blick nicht erkennen. Der Teufel steckt hier im Detail. Während Retro und Normal relativ klassich mit dem Leben umgehen, ist bei Rouge eine Art HP-Bar umgesetzt. Das heißt konkrekt, dass ein Treffer nicht sofort den Tod bedeutet, sondern dass einfach ein Lebenspunkt abgezogen wird. Auch hat der Rouge-Modus keine Checkpoints; also entweder in einem Zug durch oder alles von vorne. Desweiteren sind im Rouge-Modus die Extra-Gegenstände deutlich teurer zu erwerben als in den anderen beiden Modi. Ein klarer Fall für unsere Retro-Profis die es allen, besonders sich selbst, beweisen müssen.


Bard's Gold Test, Review, Testbericht.

Das generelle Spielkonzept ist recht einfach gehalten. Der Spieler hat die Aufgabe verschiedene Welten zu durchqueren. Jene sind in sechs Unterabschnitte zerteilt in denen es jeweils gilt einen Schlüssel zur Tür zum nächsten Abschnitt zu finden. In der Regel ist der Schlüssel recht eindeutig im Level platziert. Die Herausforderung besteht darin, den optimalen Weg zu finden und lebend dort hinzukommen bevor die Zeit abläuft. Im Anschluss an den letzten Abschnitt wartet ein Boss, den es natürlich zu besiegen gilt um die nächste Welt freizuschalten.


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Das Hauptproblem liegt wirklich darin am leben zu bleiben, denn die Level sind gespickt mit gemeinen Monstern und versteckten Fallen. Einfacher macht es eventuell die Tatsache, dass unser Barde sich mittels Juwelen, welche er unterwegs aufsammelt, in einem Shop neue Gegenstände kaufen kann. Diese sind unter anderem stärkere Waffen und Energiedrinks für mehr Durchschlagskraft. Ganz nach alter Schule allerdings sind diese Gegenstände passé sobald der Spieler stirbt. Die Durchschlagsfähigkeit wird allerdings mit den Monstern wieder relativiert. Neben den einfachen dummen Monstern, gibt es auch welche die auf Schläge oder etwa den Spieler reagieren und dadurch im Eiltempo auf einen zurasen. Weiterhin gesellen sich gemeine Fallen dazu. Darunter gehören Stacheln die plötzlich aus der Decke ausbrechen und auf den Spieler stürzen, oder Messer die von einer der Bildschirmseiten auf den Spieler im Eiltempo zufliegen, sobald jener über eine gewisse Stelle gelaufen ist. Und um dem Ganzen noch die Kirsche auf die Sahnehaube zu setzen, fängt es von oben auch noch an Feuer, im unregelmäßigen Muster, zu regnen, sobald die Zeit abläuft.


Bard's Gold Test, Review, Testbericht.

Aber, da zu viel Frust kein gutes Gewürz für ein Spiel ist, haben sich die Entwickler überlegt die Sache etwas zu erleichtern. Während des Spielverlaufs können Skills gefunden werden, welche beim Game Over-Bildschirm benutzt werden. Genauer ausgedrückt, dürfen alle noch vorhandene Juwelen auf diese Skills verteilt werden, um eine Ausbaustufe derer zu kaufen. Zu den Skills zählen unter anderem, mehr Startleben oder mehr Zeit auf der Uhr. Eigentlich eine ganz nette Idee, wenn man bedenkt wie oft einen der Tod ereilen kann.


Bard's Gold Test, Review, Testbericht.

Zur Steuerung muss ich mein Lob aussprechen, sie ist punkt genau und somit richtig präzise. Enge, pixelgenaue Sprünge sind grundlegend kein Problem. Somit ist einem nicht zusätzlich der Frust im Nacken, wenn es wieder darum geht auf Plattformen zu springen, die gerade mal so breit sind wie der Barde selbst. Zur Steuerung gehört erwähnt, dass das Spiel hier zum ersten Mal sagt: "Ich nehm dich nicht an die Hand. Finde selbst heraus was Sache ist". Ungelogen; ich hab einige Minuten nicht gewusst, dass Doppelsprünge überhaupt möglich sind und bin ziellos im Level umher geirrt. Es war quasi Zufall, dass ich es überhaupt mal probiert habe. Gleiches gilt auch für die Gegenstände. Es wird zwar geschrieben was es ist, aber nicht was es im Endeffekt genau tut (von den Waffen mal abgsehen). Streng genommen, es ist Retro, denn im Grunde sind wir ja von den heutigen Casual Games sowas von verwöhnt alles vorgekaut zu bekommen, dass wir schon so gut wie gar nicht mehr selbst beim Spielen aktiv mitdenken. Der aus dem Experimentieren resultierende AHA-Effekt ist in den meisten Fällen nicht zu verachten.


Bard's Gold Test, Review, Testbericht.

Letztlich noch ein paar Worte zur Präsentation. Während die Grafik schön scharf in Retro-Optik gehalten ist, muss ich dem Ton doch einige Punkte abziehen. Ein ganz großes Manko sind die Soundeffekte. Ich habe wirklich die Optionsregler auf Max gestellt und die Vita auf üblicher Lautstärke (2/5 Balken), aber hörbar ist so gut wie gar nichts. Erst mit der Vita-Lautstärkeregelung auf Maximum zeichnen sich einige Töne ab. Das Schlechte daran ist, dass diese "weiteren Töne" zum Spielablauf dazugehören. Wenn z.B. Fallen auslösen gibt es ein Klick-Geräusch was dem Spieler signalisiert: "Achtung, da passiert gleich etwas!". Schlecht ist nur, wenn das so leise ist, dass es nicht auffällt oder nur dann, wenn um einen herum Totenstille herrscht. Kopfhörer bringen im Übrigen auch kaum Besserung. Auf der PS4 habe ich das jetzt nicht ausprobiert, aber auf einer portablen Konsole, die auch gern mal in Umgebungen mit Störgeräuschen benutzt wird, sicher ein Minuspunkt.



Fazit:

Bard's Gold ist durch und durch Retro gehalten. Die schön auflösenden Texturen in Retro-Optik, der Schwierigkeitsgrad, der Mangel an Erklärungen; eigentlich alles. Abzüge in der B-Note kann ich primär nur beim Ton erteilen. Das hätte eindeutig besser ausgeführt werden sollen. Ganz besonders klasse empfand ich allerdings, dass ein Großteil der Level scheinbar zufällig erzeugt wird. Somit kommt auch keine Langeweile auf, sollte man der Lust frönen ständig sterben zu "wollen". Der Schwierigkeitsgrad kann einem zwar selbst auf "normal" noch zu schaffen machen, aber irgendwie gibt das dann doch den Anreiz es so lange zu probieren, bis die Passage fehlerfrei geschafft ist. Für jeden der auf Retro und/oder knackige Platformer steht, sicherlich ein schöner Titel für die Sammlung. Jedoch als Warnung: Wer schnell gefrustet ist, der überlegt sich die Anschaffung zwei Mal.


Bard's Gold Test, Review, Testbericht.

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