So macht man Karriere! Als kleines Demo im Playroom VR gestartet, dann mit Rescue Missions auf der PSVR für Aufsehen gesorgt und im vorinstallierten PS5 Astros Playroom die Vorzüge des Dualsense spielerisch vorgeführt. Doch fertig mit solchen Spielereien! Sony's neues Maskottchen ist bereit für den ganz grossen Auftritt.
Wenn man es sich einmal durch den Kopf gehen lässt, wie viele Videospiel Charaktere mit ihrem Space Kreuzer eine Bruchlandung hinlegen, könnte man meinen, sie hätten alle ihre Pilotenlizenz an einer Tombola gewonnen. Und auch unsere weiss-blauer Metall Kollege legt mit seiner 300 köpfigen Crew nach einem hinterhältigen Alienangriff, einen filmreifen Crash in einer Sandwüste hin. Nicht nur ist das Mutterschiff, welches verdächtig einer PS5-Konsole gleicht, irreparabel beschädigt, sondern auch die ganze Belegschaft gilt als vermisst.
Zum Glück funktioniert unser Dualsense Speeder, eine Art Joypad Space Jet, noch, mit dem wir umliegende Planeten absuchen können. Wie es sich herausstellt, ortete ein Rettungs Satellit in einem nahen Sonnensystem auf einer Handvoll Planeten Lebenszeichen unsere Robo Kameraden. Auf geht's zur grossen Rettungsaktion! Auf dem ersten Planeten angekommen, wuselt Astro Bot im zügigem Lauftempo durch die kunterbunten 3D Abschnitte, sammelt goldene PS-Taler als wäre er bei Super Mario unter Vertrag, verteilt mit seinen kurzen Armen schnelle Faustcombos und schwebt temporär mit seinen Hoverstiefeln über gähnende Abgründe. Deren Energiestrahl brutzeln als Nebeneffekt gewisse Gegner ins Nirvana.
Die Basis Skills werden je nach Planeten mit lustigen Upgrades aufgepeppt. Mit den Doppel Frosch Handschuhen verteilen wir saftige Schwinger, hauen Metalltüren aus den Angeln und missbrauchen die Exosekelletarme als Katapultierhilfe. Der Bulldog Booster verleiht uns gehörig Schub und durchbricht nicht nur Felswände oder verlängert unseren Jump, sondern legt auf Wunsch auf ganze Gegner Reihen lahm. Etwas gemächlicher sind wir mit der Stoppuhr unterwegs. Auf Knopfdruck halten wir die Zeit an, um genüsslich die Spitzbuben auseinander zu pflücken oder das eine oder andere kleine Umgebungsrätsel zu lösen.
In jedem der über 70 Levels versteckt sich einer oder mehrere Astro Bot Crew Members, die es zu finden und zu befreien gilt. Die Levels sind vollgepackt mit kleinen Secrets, etlichen Plattformeinlagen und kuriosen Widersachern, deren Thematik von Süsswarenladen, Piratenszenario, Schneelandschaft über Unterwasser Areale bis hin zu rasanten Spaceship Einlagen reicht.
Zu den 150 normalen Robos gesellen sich noch die gleiche Anzahl an VIP-Charakteren aus dem Playstation Universum, wie z.B. Yorda aus Ico, Pyramid Head aus Silent Hill, die Ganze Affenbande aus Ape Escape, Crash Bandicoot himself, Solid Snake aus Metal Gear, Resident Evils Leon, den Fahrer aus Grand Turismo oder Ryu und Ken aus Streetfighter. Sogar Mister Mosquito, der alte Blutsauger aus PS2-Zeiten, wurde nicht vergessen.
Ganz wild wird es, wenn wir auf einen der Haupt IP-Zugpferde wie Nathan Drake oder Kratos treffen. In speziellen Missionen überreicht uns der Gott der Krieges seine Waffe und wir dürfen das Level mit der magischen Axt bestreiten oder wir schnappen uns die Knarre aus Uncharted und ballern uns für den Rest des Abschnittes den Weg zum Ende frei. Leider behalten wir jede Spezialfähigkeit nur in dem jeweiligen Level und verlieren sie nach dem Abschluss.
Nachdem wir die ersten paar Teammitglieder gerettet haben, düsen wir zur Unfallstelle zurück und versuchen mit vereinten Kräften das Mutterschiff wieder auf Vordermann zu bringen. Der Wüstenplanet dient uns zukünftig als HUB. Hier versammeln sich alle geretteten Astro Bots und feuern uns jedes mal fröhlich an, wenn wir vorbeischauen. Im Laufen des Spiels stossen wir auf Dutzende Puzzleteile. Haben wir ein bestimmte Anzahl eingesackt, schalten wir u.a. einen Gotcha Automaten frei und verpulvern unsere Goldmünzen für Accessoires, wechseln die Farbe unseres Dualsense Speedster, schlüpfen in alternative Kostüme oder freuen uns über das Foto Modus Upgrade.
Wer es sich zum Ziel gesetzt hat, nur vom Anfang bis zum Levelende das ganze zu speedrunnen, wird spätestens beim Boss Level auf Granit beissen. Die befreiten Crewmember werden in Astro Bot nicht nur als reine Statisten abgefertigt. Nur wenn wir eine bestimmte Anzahl an Bots gerettet haben, wird der Weg zum Level Kanzler mit vereinten Kräften frei gesprengt. Jeden einzelnen Astro Bot gleich beim ersten Durchgang aufzuspüren ist kaum realistisch und auch nicht schlimm, da wir immer wieder das bezwungene Level auf der Overworld anwählen dürfen. Damit wir nicht kopflos stundenlang die teils gut versteckten Kameraden suchen müssen, spendiert uns Sony für 200 PS-Münzen einen Sidekick. Ein Robo Vogel begleitet uns dann durchs ganze Level und alarmiert uns mit seinem eingebauten Sonar, sobald er einen Crew Kumpanen oder ein Puzzleteil in der unmittelbaren Gegend entdeckt.
In gewissen Abschnitten verstecken sich Portale zur verlorenen Galaxie. Diese zehn Geheimlevels versprechen zusätzlich zu den kurzen Lost Void Challenges und den Rampage- und Rumble Mini Missionen knifflige Plattform Action für Fortgeschrittene. Um dem finalen Boss die Stirn zu bieten, müssen insgesamt 200 Astro Bots gefunden werden. Wer aber das echte Endlevel betreten will, kommt nicht drum herum, alle 300 Schiffbrüchigen zusammenzutrommeln!
Fazit:
Astro Bot ist das beste Beispiel dafür, was herauskommt, wenn man den Entwicklern freien Lauf lässt, damit sie ihre volle Kreativität ausschöpfen können. Team Asobi hat hier nicht nur ein Meisterwerk hingelegt, sondern auch wahrscheinlich die beste Huldigung an das gesamte Videospiel-Genre. Die unglaubliche Dichte an Querverweisen, witzigen Einlangen, konstanten Überraschungen und stets neuen Spielelementen und den ganzen VIP Bots, gepaart mit dem fantastischem Leveldesign und der bis dato besten Steuerung in einem 3D Jump&Run, gleicht einem Nackenklatscher auf Nintendo's Vorzeige Klempner. Für mich persönlich zieht Astro Bot mit Mario Galaxy 1+2 gleich und lässt Odyssey knapp hinter sich. Hier zeigt sich, zu was die PS5 auch tatsächlich fähig ist. Opulente Optik ohne Slowdowns, butterzartes Gameplay und phänomenale Dualsense (und Pulse 3D) Unterstützung liefern ein Erlebnis, das nicht alle Jahre um die Ecke kommt. Da kann ich als PSVR 2 Besitzer auch locker verschmerzen, dass (vorerst) eine VR-Option fehlt. Ein gigantisches Lob an Team Asobi, dem ich nur das Beste für zukünftige Softwareprojekte wünsche.
Astro Bot ist exklusiv für PlayStation 5 erhältlich. Das Test-Muster stammt von Sony Interactive Entertainment, wofür wir uns herzlich bedanken!
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