2016 war das Jahr der Portierungen. Egal ob Bioshock, Skyrim, Uncharted oder die Arkham-Reihe, alle sind auf der aktuellen Konsolengeneration wieder aufgetaucht. Nun ist auch die Ezio-Collection erschienen und wie der Name bereits verrät, sind darin die Teile Assassin‘s Creed 2, Brotherhhood und Revelations enthalten. Als Fan der Reihe konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen und habe mich noch einmal in die Abenteuer von Ezio Auditore da Firenze gestürzt.
Viele Spieler teilen sich die Meinung, dass die drei Spiele um den italienischen Assassinen die besten im ganzen AC-Universum sind. Mit der Ezio-Collection hat der Spieler nun erneut die Möglichkeit, die komplette Geschichte von Ezio zu erleben. Natürlich sind auch alle bis dato erhältlichen DLCs enthalten. Abgerundet wird das Abenteuer durch zwei Kurzfilme. Zum einen Assassin’s Creed Lineage, der von Ezios Vater handelt und mit richtigen Schauspielern gedreht wurde. Und zum Anderen Assassin’s Creed Embers, ein Animationsfilm, der die Geschichte vom gealterten Ezio erzählt. Nett gemacht: Die verschiedenen Inhalte sind auf einer Timeline in der entsprechenden Reihenfolge im Hauptmenu aufgelistet. Auf den Multiplayermodus wurde zwar verzichtet, aber den wird wohl auch kaum jemand vermissen. Bei Assassin‘s Creed geht es um die Story und das geschickte Ausschalten von KI-Gegnern.
Für alle, die noch nie etwas von Assassin‘s Creed gehört haben (auch wenn wir das kaum glauben), hier die Kurzfassung: Es geht um den ewigen Kampf zwischen den Templern und den Assassinen. Beide suchen ein uraltes Artefakt, den Edenapfel. Und dann gibt es noch Desmond Miles, ein Nachfahre der Assassinen, der von seinem Schicksal zunächst noch nichts weiss. Im ersten Teil der Serie wird er von der Templer-Organisation Abstergo entführt, die mit den Informationen in seiner DNA den Edenapfel finden wollen. Dafür muss Desmond mit dem sogenannten Animus, die Vergangenheit des Assassinen Altaïr nacherleben.
Assassin‘s Creed 2
Im ersten Teil der Ezio-Trilogie wendet sich das Blatt. Desmond wird von den Assassinen befreit, um ebenfalls das Artefakt für sie zu finden. Diesmal aber als namensgebender Assassine Ezio, der im 15. Jahrhundert lebte. Das Spiel beginnt in seinen Jugendjahren. Während man ein paar einfache Aufgaben erfüllt, lernt mal die die typische Steuerung von AC kennen, welche sich übrigens in den darauf folgenden Teilen kaum geändert hat. Als der Vater und die Brüder von Ezio verraten und getötet werden, überschlagen sich die Ereignisse. So wird Ezio zum Assassinen und man lernt, wie man seine Waffen benutzt, lautlos tötet und in der Menschenmenge unerkannt bleibt. Mit der Zeit kommen neue Fähigkeiten dazu und Leonardo da Vinci, den man sehr früh in der Story kennenlernt, fertigt neue Hilfsmittel für den Kampf gegen die Templer an. So können wir mit der Zeit sogar kurze Distanzen mit einem Fluggleiter zurücklegen. Am wichtigsten sind aber die versteckten Klingen, mit denen wir Gegner wortwörtlich im Vorbeigehen töten. Im späteren Spielverlauf besuchen wir weitere Städte, wie zum Beispiel Venedig, das wir auch frei erkunden dürfen.
Assassin‘s Creed: Brotherhood
Dort wo der Vorgänger endete, geht es in Brotherhood weiter. Auch diesmal ist es mit der guten Stimmung schnell vorbei, als Ezios Dorf angegriffen und zerstört wird. Einmal mehr muss er seine Familie in Sicherheit bringen. Dieser Teil spielt in Rom, die Stadt sieht trotz des Alters des Originals toll aus. Das liegt auch an der Architektur der Gebäude und am gesamten Umgebungs-Design. Die Strassen Roms sind nun belebter und die breite Geräusch- und Soundkulisse tragen zur tollen Atmosphäre bei. Neben den bekannten Fähigkeiten aus dem Vorgänger, gibt es in Brotherhood nun verbündete Assassine, die einem im Kampf unterstützen. Ebenfalls neu: Ezio kann per einfachem Craftingsystem Gegenstände wie Gift oder Bomben herstellen, eine weitere taktische Komponente, um an sein Opfer heran zu kommen.
Assassin‘s Creed: Revelation
Ohne grosse Umschweife geht es direkt mit einem cineastischen Intro-Video in den letzten Teil der Trilogie. Ezio gelingt die Flucht von den Templern und so macht er sich nun auf nach Konstantinopel. Dort gilt es mehre Schlüssel zu finden. Während dem ersten Rundgang in der grossen Stadt bemerkt man sofort, dass sich die Grafik noch einmal verbessert hat. Die Rundumsicht von der Spitze eines Minaretts ist erstaunlich. Die Strassen sind nun noch belebter und farbiger. Ein weiterer Punkt der verbessert wurde ist die Steuerung. Die versteckten Klingen sind nun Hackenklingen. Damit können wir höher gelegene Vorsprünge erreichen und uns sogar an Seilen über grössere Distanzen gleiten. Überhaupt wurde die Fortbewegung geschmeidiger und lässt sich nun eher als „free running“ bezeichnen. Die Story wird auch diesmal spannend erzählt und es gibt immer wieder Verweise zu Ataïr, dem Assassinen aus dem aller ersten Teil.
Fazit:
Wie bei jeder Portierung oder Remake stellt sich die Frage ob es sich nun lohnt, den Titel unter Umständen erneut zu kaufen. Man darf nicht vergessen, dass Assassin‘s Creed 2 schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Zwar gibt es nun eine höhere Auflösung und die Grafik wurde grundsätzlich etwas aufgemotzt, aber in den Gesichtern der Charaktere ist das Alter des Spiels immer noch zu erkennen. Wer die aktuelleren Teile der Serie bereits gespielt hat, muss sich wahrscheinlich wieder an die etwas hakelige Steuerung der Vorgänger gewöhnen. Vor allem in schnellen Parcours-Missionen oder bei Kletter-Rätseln ist es ärgerlich, wenn die Steuerung nicht genau das macht, was man will. Nichts desto trotz handelt es sich um eine Perle der Videospielgeschichte. Ubisoft schaffte es abwechslungsreiche Missionen und spannende Charaktere mit einer interessanten Story zu verknüpfen. Die Geschichte um Desmond ist zwar manchmal sehr komplex und überladen, aber sobald man wieder Ezio steuert, weiss man genau, wer man ist und was man will.
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