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AutorenbildHamed Abdalla

The(G)net Review: Assassin's Creed Syndicate

Seit nunmehr acht Jahren ist die Serie ein fester Bestandteil der Industrie. Die schier endlos erscheinenden Titel halten sich aber wider Erwarten in den Charts und kommen beim Publikum mal besser und mal schlechter an.


Assassin's Creed Syndicate Test, Review, Testberich. Wertung und Fazit.

Um den Ermüdungserscheinungen der Spiele entgegenzutreten wirkt jeder neuer Teil wie eine Mischung aus bekannten Elementen, die zwingend mit neuen Mechaniken gemischt werden müssen. Logischerweise zahlt sich das nicht immer aus, aber erfolgreiche Ideen finden sich als festen Bestandteil der Serie wieder. Assassin’s Creed Syndicate ist der Musterschüler dieses Prozesses. Veraltete Mechaniken wurden über Bord geworfen, bewährte Konzepte verfeinert. Es scheint als ob die Meuchler nächstes Jahr erneut ihr Unwesen treiben dürfen.


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Die Hauptrollen übernehmen die Zwillings-Assassinen Evie und Jacob Frye, ihr Ziel ist es London im Jahre 1868 aus den Fängen der Tempelritter zu befreien. Als Anführer einer Strassengang getarnt, sind die mordlustigen Geschwister auf der Jagd nach dem Kopf der Tempelritter. Natürlich meucheln sie dabei auch jeden Anderen, der sich ihnen in den Weg stellt, gnadenlos ab. Somit hätten wir den Handlungsstrang eigentlich abgedeckt, vielleicht ist es zur Abwechslung aber mal ganz okay eine simple Story vorgesetzt zu bekommen, anstatt dem lachhaften Pathos den wir uns gewohnt sind.


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Evie und Jacob ist aber eigentlich recht egal was gerade um sie herum passiert. Sie weichen nie von ihrer zugewiesenen Rolle ab. Sie, eine berechnende und stets professionelle Assassine. Er, ein aufmüpfiger Schlaumeier. Durch ihre widersprechende Persönlichkeit entstehen immer wieder sehr voraussehbare Konfrontationen, die schnell repetitiv und langweilig werden.


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Glücklicherweise zwingt uns das Spiel keine Geschlechterrolle auf. Während dem bummeln und morden durch das viktorianische London kann per Knopfdruck auf das andere Geschwisterteil gewechselt werden. Beide Charaktere haben natürlich massgeschneiderte Missionen, aber beim Grossteil des Spiels seid ihr frei in der Wahl eures Alter Egos. Wichtige Ressourcen wie Geld oder Erfahrungspunkte werden dabei, ganz wie es sich gehört, von den Zwillingen geteilt. Dasselbe gilt für Items: Einmal aufgenommen können beide darüber verfügen. In der Spielwelt selbst, sind beide für alle Herausforderungen geeignet. Evie hat bei Schleichpartien einen kleinen Vorteil und Jacob ist eher ein Mann fürs Gröbere aber auch hier seid ihr nicht gezwungen euch auf ein Geschlecht festzulegen.


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Das Kronjuwel ist der Schauplatz, noch nie hat sich die Serie so nah an die Gegenwart gewagt. Wir befinden uns im Zentrum von London, wir schreiben das Jahr 1886. Die erste Metropole der Weltgeschichte ist eine belebte Stadt. Die Kirchen von Rom und Paris machen Platz für riesige Fabriken und rauschende Bahnhofshallen. Die Bühne fühlt sich befremdlich an für Kenner der Reihe. London wirkt zuerst grau und unfreundlich. Nach einer Zeit ist ein Charme zu entdecken, welcher in den anderen Spielen fehlte. Tausende von Kamine säumen die Strassen und schleudern dunklen Russ in den Himmel. Nebel taucht die Gassen in stimmungsvolles Licht und wenn die Gaslampen angehen, hat mich die Atmosphäre voll und ganz ergriffen und ich fühle mich in der Zeit versetzt.


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Auch wenn das jetzt ein wenig trostlos rüberkommt, Assassin’s Creed Syndicate kann auch über sich selbst lachen. Nicht zuletzt widerspiegeln das die zahlreichen gelungenen Missionen. So muss man für Charles Darwin höchstpersönlich halluzinogene Orchideen sammeln oder sich als Sherlock Holmes tarnen um einen Okkultisten-Ring auffliegen zu lassen. Leider sind die Sprünge zurück in die Gegenwart einmal mehr Bestandteil der Narration. Ubisoft täte gut daran, diesen Strang der Erzählung endlich sterben zu lassen. Der Plot ist zu aufgebläht und das Verständnis tendiert gegen Null.


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Unterhaltsame, neue Items wie der Enterhaken, der es euch ermöglicht das industrielle London ähnlich wie Spiderman zu erkunden, wurden erfolgreich implementiert. Kutschen können jederzeit beschlagnahmt werden um schneller von A nach B zu gelangen. Aber Syndicate ist immer noch Assassin’s Creed. Die meisten Missionen haben sich seit dem ersten Teil nicht geändert und die Formel ist altbekannt. Verdächtige Person belauschen, folgen, töten. Kämpfen fühlt sich ebenfalls sehr gewohnt an. Konter sind immer noch immens wichtig und eure Gegner werden euch erneut den Gefallen tun, euch einzeln anzugreifen. Wirklich herausfordernd wird es so leider nie.



Fazit:

Ausser während seinem sehr unglücklichen Ende nimmt sich Assassin’s Creed Syndicate nie zu ernst und erfreute mich mit seinem viktorianischen Schauplatz und dem neuen, wirklich gelungenen Enterhaken. Trotzdem kann mich die Serie schon lange nicht mehr fesseln und begeistern. Syndicate macht vieles richtig aber hat leider mit vielen Altlasten zu kämpfen, die den Spielspass für mich ausbremsen. Warum Ubisoft darauf besteht eine jährliche Ausgabe zu veröffentlichen kann ich nicht nachvollziehen. Ein Reboot oder eine längere Absenz von unseren Bildschirmen täte der Assassin’s Creed Marke gut. Dennoch kann Syndicate fesselnd und spannend sein, doch wirklich „neu“ fühlt sich dieses Abenteuer nicht an.


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