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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Assassin's Creed Rogue Remastered

2015 lieferte Ubisoft Assassin’s Creed gleich im Doppelpack: Besitzer der damals neuen Konsolengeneration PS4 und Xbox One erhielten das umstrittene Unity. Wer noch mit PS3 und Xbox 360 unterwegs war bekam aber nicht eine abgespeckte Version dessen, sondern mit "Rogue" ein komplett eigenständiges Meuchler-Abenteuer.


Assassin's Creed Rogue Remastered Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Assassin’s Creed Rogue ist der offiziell siebte Teil der Reihe, der Nachfolger von Assassin’s Creed IV: Black Flag und gleichzeitig das Prequel zum 2012 veröffentlichten Assassin’s Creed III. Zudem schlägt die letzte Mission von Roque gekonnt eine Brücke zu Assassin’s Creed Unity, welches damals im gleichen Jahr erschien. Die Hintergrundgeschichte von Rogue ist also quasi fast so verdreht wie die dessen Story. Der Protagonist Shay Patrick Cormac ist nämlich nur zu Beginn ein Schüler des Assassinen-Orderns. Nach einem einschneidenden Erlebnis hinterfragt er seine Rolle im Orden und kommt schlussendlich zur Ansicht, sich auf der falschen Seite zu befinden. Also wechselt er die Fronten und läuft zu den Templern über, wo er sich in die Obhut von Haytham Kenway begibt (Schurke aus Assassins’Creed III und Sohn des berühmten Piraten Edward Kenway aus Black Flag). Wie in diesen beiden Spielen bekämpft Shay seine Feinde ebenfalls vor dem Hintergrund des Siebenjährigen Krieges zwischen Franzosen und Engländern in der „Neuen Welt“.


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Assassin’s Creed Rogue ist ein durchwegs klassisches Assassin’s Creed und spielt sich folglich recht anders, als der neueste Ägypten-Ableger. Wer also zuvor längere Zeit mit Origins verbracht hat wird wohl zu Beginn ein wenig Mühe haben, sich wieder an diese "alte" Steuerung zu gewöhnen. RPG-Elemente gibt es hier auch nicht. Böse Zungen würden Roque als „DLC zu Black Flag“ betiteln, was prinzipiell gar nicht so falsch wäre. Vieles wurde vom Piraten-Abenteuer kopiert oder einfach übernommen. Das muss aber nicht schlecht sein, denn Black Flag gehört zu den besten AC-Spielen überhaupt. Folglich schleicht man meist durch die Gegend, ist viel auf dem Wasser unterweg und liefert sich dort pompöse Seeschlachten.


Ein paar Ideen, Werkzeuge und Waffen sind jedoch neu. So beispielsweise das Luftgewehr für das lautlose Ausschalten der Gegner auf Distanz, eine Art Granatwerfer, der verschiedenste Munitionsarten verschiesst oder ein Gas, das Tiere aggressiv macht, worauf sie eure Gegner angreifen - Far Cry-Style! Das bedeutet mehr Offensiv-Optionen als bisher gewohnt. Da Shay ein Templer ist, wird er auch nicht auf einzelne Zielpersonen angesetzt. Vielmehr infiltriert er ganze Camps, stiftet dort Chaos und Verwirrung in den Reihen der Gegner, also das komplette Gegenteil von dem, was ein Assassine normalerweise tut. Letztere haben es ihrerseits natürlich auf Shay abgesehen, greifen immer mal wieder überraschend aus dem Hinterhalt an.


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Wenn es um die Grafik geht hat Ubisoft gute Arbeit geleistet, um die Power der neuen Konsolen auszuschöpfen. Die Charakter-Modelle wurden komplett überarbeitet. Schatten werden mit mehr Details gerendert, die Flora und Fauna und das Meer wirken noch ein wenig realistischer. Speziell in den nördlichen Regionen, wenn Schnee und Eis überhand nehmen, sieht Rogue richtig schick aus. Auf Basis-Konsolen läuft das Spiel in 1080p, während Xbox One X Besitzer ein knackscharfes, natives 4k-Bild serviert bekommen, jedoch leider ohne HDR Unterstützung. Die Bildrate bei allen Versionen liegt bei 30 Bildern pro Sekunde. Ruckler oder Stotterer gibt es keine. Neu darf man Shay schon von Beginn an in allerlei Kostüme stecken, darunter auch Bajeks Legacy-Outfit aus Origins und das Film-Kostüm von Michael „Aguilar“ Fassbender. Die zwei Bonus-Missionen „The Armor of Sir Gunn“ und „The Siege of Fort de Sable“ führen Shay nach Nord-Amerika und in den Nord-Atlantik.


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Zuletzt möchte ich noch allen Achievement-Jägern einen kurzen Absatz widmen, Thema "Sammelwahn". Seid gewarnt: Ihr werdet endlos viele Stunden in dieses Spiel investieren! In Assassin's Creed Rogue gibt es hunderte, wenn nicht tausende von Sammelobjekten, Schatzkisten, Animus-Splitter, Aussichtspunkte, Musikblätter, Secrets, überall! Ständig musste ich gegen den Drang ankämpfen in ein Gebiet zurück zu kehren, um noch die letzten Items einzusammeln! Es macht einen regelrecht wahnsinnig, zumal die Locations der Items ja schön gross auf der Karte markiert sind. Ich konnte mich dem Sammelwahn nur schwer entziehen. Die berühmtberüchtigte "Ubisoft-Formel" erreicht hier einen ihrer zweifelhaften Höhepunkte.



Fazit:

Assassin’s Creed Roque spielt sich gut, sieht gut aus und ist mit 40-50 Stunden äusserst umfangreich. Das sind eigentlich die schönsten Komplimente, die man einem Spiel machen kann. Das Beste ist jedoch, dass es Fans der Reihe die Möglichkeit gibt ein Spiel zu spielen, dass sie womöglich verpasst haben (so wie ich) und das in einer Qualität, die anno 2015 einfach noch nicht drin war. Shay’s Geschichte ist ein Eckpfeiler des Assassinen-Universums und zeigt den Mythos rund um die Eden-Äpfel aus einem ganz anderen Blickwinkel. Genügend Gründe sich das Spiel anzuschaffen. Wer allerdings bereits die Ehre hatte, sei es auf PS3 oder Xbox 360, bekommt "nur" ein Grafik-Update, und über dessen Anschaffungswert kann man durchaus streiten...


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