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AutorenbildAlessandro Weiler

The(G)net Review: Assassin's Creed Odyssey

Ein Jahr nachdem wir die Anfänge der Assassinen-Bruderschaft in Ägypten miterleben durften, führt uns Ubisoft mit Assassin’s Creed Odyssey noch weiter in die Vergangenheit. Dieses Mal erkunden wir das Griechenland der Antike und erleben die Anfänge des Peloponnesischen Krieges. Wo die Mächte Athens auf die Krieger Spartas treffen, befinden wir uns inmitten des Chaos.


Assassin's Creed Odyssey Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Ubisoft schafft es immer wieder, die besten Locations für Assassin’s Creed zu finden: Das alte Griechenland ist keine Ausnahme. Die Map ist riesig – die Grösste, die wir je erkunden durften. In dieser Zeit wurden die Götter aus der bekannten Mythologie verehrt, was auch zu Genüge gezeigt wird. Die Städte sind übersäht von heiligen Tempeln und Statuen aus Stein und Bronze. Doch das ist nicht alles. Griechenland ist vielseitig und zeigt seine Natur in ihrer wundervollen Pracht. Wir durchstreifen Hügel und Wälder und bewandern steinige Berge, spazieren über Sandstrände und blutige Schlachtfelder. Ebenfalls ein Hauch von „Black Flag“ ist mit dabei. Wir besitzen ein Schiff, mit dem wir von Insel zu Insel fahren. An was es nicht fehlt, sind zahlreiche Piraten, mit denen wir uns altbekannte Schiffsschlachten auf freiem Ozean liefern können. Assassin’s Creed Odyssey zeigt uns in seiner neuen und weiten Welt natürlich auch viele Elemente aus den Vorgängern, jedoch nur noch in dezentem Ausmass. So sind wir zwar viel auf hoher See, doch ist das Schiff eher ein Transport- wie ein Erkundungsmittel. Ähnlich sieht es in der Tierwelt aus. Wir finden eine breite Anzahl an Tieren, doch das Jägerdasein hat nicht mehr die Bedeutung, die es in den Vorgängern hatte. Odyssey verbindet viele nostalgischen Ideen mit spektakulärem Neuem, ist voller Licht, Farben und Mythen und raubt euch viele, viele Stunden, um komplett entdeckt zu werden.


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Eine der Neuerungen ist der Erkundungsmodus, welcher uns von Ubisoft direkt empfohlen wird. In diesem Spielmodus wird uns auf der Map kaum etwas angezeigt, ausser die bekannten Fragezeichen. Der Spieler ist somit gezwungen, sich Wegbeschreibungen zu merken, die Karte zu nutzen oder einfach mehr selbst zu erkunden. Wir finden diesen Modus gelungen, denn er reizt die Neugierde und schürt das grossartrige "Indiana Jones-Feeling". Wer zu faul ist, darf noch immer auf den klassischen, geführten Modus zurückgreifen. So sind alle zufrieden im Land der Griechen.


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Die Ära ist episch und wird auch dementsprechend visuell dargestellt. Bereits das Intro des Spieles erinnert an eine Szene aus dem Film „300“. Wir schlüpfen in die Rolle des legendären Königs der Spartaner, dem grossen Leonidas. Interessant daran: er hat eine direkte Verbindung zum Protagonisten oder der Protagonistin. Ja, richtig gelesen und das ist zugleich eine weitere Neuerung: es gibt dieses mal zwei Helden. Wir müssen uns allerdings zu Beginn für einen entscheiden. Zum einen steht uns Alexios zur Verfügung, zum anderen die holde Kassandra. Wählt mit Bedacht, denn die Charakterwahl ist definitiv. Die beiden sind Geschwister und unabhängig von unserer Wahl spielen beide eine bedeutende Rolle in der Geschichte Griechenlands. Welches Schicksal unsere Helden erwartet, bleibt aber lange im Dunkeln. Wir dachten anfänglich, dass Assassin’s Creed Origins die ersten Schritte dieser Saga aufzeigen würde und doch bringt uns Ubisoft weiter in die Vergangenheit. Keine Templer, keine Assassinen-Bruderschaft. Bereits die Tatsache, dass Odyssey hunderte Jahre vor Origins spielt, erzeugt aber eine andersartige Spannung und ist unserer Meinung nach ein gekonnter Schachzug seitens Ubisoft, die Franchise jung und frisch wirken zu lassen. Was uns weiter gefällt, ist, dass Assassin’s Creed wieder mehr an Storytiefe bietet. Nach Desmonds Tod schien das in der Gegenwart lebende Pendant zu den Assassinen im Animus ein notwendiges Übel, das einfach dazu gehören musste. Sie hatten lange keine Namen und keine Bedeutung mehr. In Assassins Creed Origins wird uns jedoch ein neuer Charakter aus der Gegenwart präsentiert: Layla Hassan. Nach ihrem dortigen Auftritt und der Vorstellung ihrer Selbst finden wir es einfach toll, dass sie uns auch im neuen Titel der Serie erhalten bleibt. Wir hoffen, dass Ubisoft dies weiterzieht und sie künftig eine ähnliche Bedeutung erhält wie Desmond.


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Kommen wir zum Gameplay. Nach wenigen Spielminuten wird klar, wovon sich Assassin’s Creed Odyssey eine grosse Scheibe abgeschnitten hat: Witcher 3. Es ist erstaunlich, wie viele ähnliche Elemente aus diesem Spiel auch im neuen Assassin's Creed zu finden sind. Es ist kein Geheimnis, dass Witcher 3 zu den besten Rollenspielen überhaupt gehört. Dass sich Ubisoft seine Vorteile zu Nutze macht, ist äusserst klug und gefällt auf ganzer Linie. Zum Teil handelt es sich nur um Details: So ist die Kartendarstellung sehr ähnlich aufgebaut. Auch die Synchronisationspunkte erhalten eine neue Rolle. Sie sind nicht mehr dazu da, die Umgebung freizulegen, sondern Schnellreise und werden stellenweise in Quests einbezogen. Auch der Umgang mit unserem Reittier erinnert an die Art, wie Geralt mit Plötze unterwegs war. Unser Pferd steuert sich direkter, ist schnell auf weitem Feld und langsamer in den Menschenmengen der Stadt unterwegs. Weiter kann es selbstständig zu einem markierten Punkt auf der Karte reiten und gibt uns so eine kurze Verschnaufpause, um die wunderschöne Umgebung zu bestaunen.


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Assassin’s Creed ist mit Odyssey zu einem waschechten Rollenspiel geworden. Unser Charakter und somit der Spieler geniessen freie Waffenauswahl: Speer, Schwert, Dolch, Bogen oder Keule stehen zur Auswahl. Jede Waffengattung spielt sich anders, bringt andere Moves und Finisher mit. Natürlich brauchen wir auch Rüstungen. Und wie in allen RPGs heute finden wir immer mehr davon, immer stärkere, überall auf der Karte verteilt. Wie die Waffen gibt es sie in unterschiedlichen Raritäten und mit unterschiedlichen Boni. Einige machen eure Fernangriffe stärker, andere unterstützen eine schleichende Vorgehensweise oder den Nahkampf. Daneben dürfen alle Ausrüstungsgegenstände beim Schmied verbessert und mit Gravuren versehen werden. Letztere pushen eure Stats weiter. So kann die Ausrüstung an den eigenen Spielstil angepasst werden.


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Und natürlich sind da die Quests, jede Menge Quests! Assassin’s Creed Odyssey ist vollgepackt, es scheint kein Ende zu haben. Und wenn dieses dann doch einmal erreicht wird gibt es immer noch die täglichen Missionen, die ständig neu generiert werden und für eine bestimmte Zeit aktiv sind. So sammeln wir haufenweise Experience Points, Rohstoffe und natürlich Waffen und Rüstungen. Wir dürfen uns auf drei Arten spezialisieren; als Fernkämpfer, als Krieger oder als Assassine. Entsprechend verteilen wir unsere XP in die drei individuellen Talentbäume oder mixen einfach nach belieben, um uns einen Tausendsassa zu erstellen. Ressourcen für Upgrades sind zu Beginn noch rar. Mit steigender Erfahrung gibt es aber immer mehr davon. Man muss also nicht unbedingt grinden oder sich einen der Booster im Ubisoft-Store kaufen, wie vielerorts behauptet wird.


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Ebenfalls neu sind die Massenschlachten. Jede Region in Griechenland wird entweder von Spartanern oder Athenern regiert. Wir können das Machtverhältnis beeinflussen, indem wir Stützpunke angreifen, Befehlshaber und Politiker töten oder Materialien und Waffen vernichten. Haben wir den gegenwärtigen Machthaber genügend geschwächt, können wir einen Feldzug starten. Dabei schlagen wir uns auf die Seite der Angreifer (oder Verteidiger) und nehmen an einem grossen Gemetzel teil. Dort gilt es dann schliesslich die Hauptmänner zu eliminieren und damit die Schlacht für uns zu entscheiden. Als Lohn winkt massig XP und die eine oder andere epische Waffe.


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Ein ganz grosses Lob verdient das Spiel jedoch für die eingebaute Individualität, die der Spieler erleben darf. Oft befinden wir uns in Konversationen und müssen Entscheidungen treffen. Diese verändern den Spielverlauf und das manchmal in einschneidendem Ausmass. Wir dürfen auch jede Menge Romanzen eingehen. So gibt es in Assassin’s Creed Odyssey - ebenfalls ein Novum - gleich sieben unterschiedliche Enden. Welches Ende man sieht wird zusätzlich dadurch beeinflusst, welche Fraktion am Schluss des Spiels die meisten Gebiete kontrolliert. Faszinierend! Mehr als ein Ende werden die meisten dank des enormen Umfangs dieser Odyssey wohl aber nicht sehen. Die Hauptstory alleine verschlingt schon gute 40-50 Stunden!


Speziell erwähnenswert ist noch das System mit den Söldnern, das ein wenig an das Nemesis-System aus Shadow of Mordor erinnert. Alexios bzw. Kassandra durchstreifen die Welt als Söldner und nehmen überall Aufträge entgegen. Zeigt man sich kriminell, so wird rasch ein Kopfgeld auf den Helden ausgesetzt und andere Söldner jagen ihn. Toll daran ist, dass wir in diesem Pool von Söldnern einen gewissen Rang haben und uns mit dem Niederschlagen eines ranghöheren Söldners hinaufarbeiten können, um an die Spitze der Söldner-Karriereleiter zu gelangen. Das Erreichen eines neuen Ranges bringt weitere Vorteile mit sich, beispielsweise dauerhafte Preissenkungen bei Schmieden.


Zuletzt aber nicht als letztes geht es im Spiel auch darum, den Würgegriff der Kultisten in Griechenland zu zerschlagen. Das sind quasi die Templer von damals. Sie agieren im Hintergrund und beeinflussen die Politik im alten Griechenland, meist nur zum eigenen Nutzen. Im Verlauf der Geschichte oder in den Quests finden wir Hinweise über deren Identitäten und Aufenthaltsorte, können sie aufspüren und eliminieren. Dies, bis wir den inneren Zirkel und somit die Säulen der Bruderschaft zerschlagen haben. Durch das Söldnersystem, aber auch durch die Jagd auf die Kultisten, hat das Spiel lange nach dem Ende der Hauptstory triftige Gründe, um weiterzuspielen.



Fazit:

Assassin’s Creed ist nicht mehr das Spiel von früher. Mit Origins wurde der Grundstein für ein neues Zeitalter gelegt, der nun mit Odyssey weiter ausgebaut und verfeinert wurde. Ubisoft hat es geschafft, aus der Serie ein packendes, vollwertiges Rollenspiel auf Open-World-Basis zu schaffen und das in meinen Augen mit Bravur. Das Spiel hat alles, was man sich wünschen kann: eine grosse, atemberaubende Welt, ein enormer Umfang, eine mitreissende Geschichte und die Möglichkeit, diese durch getroffene Entscheidungen wirklich selbst zu schreiben. Das Spiel kann locker mit den Spitzenreitern des Genres mithalten. Meiner Meinung nach eines der besten Spiele dieser Generation und somit eigentlich ein Muss für jeden. Ubisoft hat sich mit Assassin’s Creed Odyssey von den Besten inspirieren lassen, vieles sogar besser gemacht. Einfach nur: Wow!


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