Einen neuen Weg ist Ubisoft mit Assassin’s Creed Chronicles – China gegangen. Nun kommt der zweite Teil der Trilogie. In 'India' wollen Fehler aus der Vergangenheit korrigiert werden. Ob das auch gelungen ist, haben wir uns angesehen.
Zur Geschichte gibt es nicht viel zu sagen. Wie der Name schon sagt, spielt es in Indien und zwar um 1841. Wir dürfen uns mit Arbaaz durch die farbenfrohe Stadt stehlen und versuchen im Schleichmodus an den Wachen vorbei zu kommen. Die Hauptfigur hat sich in die hübsche Prinzessin Pyara verliebt. Doch ehe Ihr es euch verseht, ist eure Liebe und auch die Organisation der Assassinen in Gefahr. Schuld daran sind wie immer die Templer.
Es wird im Prinzip nichts Neues erzählt, was Ihr nicht schon aus vorangegangenen AC-Titeln kennt. Mich fasziniert das tolle orientalische Feeling des Spiels und ich fühle mich dank der 2.5D Optik wieder ins Jahre 1989 versetzt, als ich den ersten Teil von Prince of Persia am PC spielte. Sich an den Wachen vorbeischleichen, von Haus zu Haus springen, an den Wänden der Häuser emporsteigen und mit Wurfpfeilen die Seile durchtrennen. Das macht schon Spass!
Das Spiel ist im Grossen und Ganzen mehr ein Puzzle und wird durch die kniffligen Reihenfolgen, die man einhalten sollte, teilweise zur Geduldsprobe. Schleichen und Verstecken ist ganz klar in den Vordergrund gestellt und die Wachen nicht zu töten, wird mit extra Punkten belohnt. Durch Sichtpegel und Distanzkreise wird genau gezeigt, wo und wie die Feinde die eigene Hauptfigur sehen können. Mit Hilfe der schon vom Vorgänger her bekannten Lärmpfeile, Pfiffen und Betäubungsgranaten, könnt Ihr Euch gekonnt an den Wachen vorbeischleichen und nach versteckten Truhen suchen.
Viele Ziele sind natürlich auch mit Gewalt zu erreichen. Arbaaz ist aber doch eher schwach und mit zwei, drei Treffern segnet er bereits das Zeitliche. Hierbei muss ich allerdings erwähnen, dass die Checkpoint sehr wohlwollend verteilt sind und deswegen selten Frust aufkommt. Die Steuerung ist sehr intuitiv und nach 5-10 Minuten hat man den Dreh raus. Im Gegensatz zur Geschichte in China sorgt nicht mehr das Spiel, sondern mehr das eigene Unvermögen dafür, dass man das eine oder andere Mal ungewollt stirbt. Trotz einiger Fehlversuche konnte ich nicht vom Spiel ablassen. Gerade die einfache aber interessante Optik und das motivierende Gameplay sorgen dafür, dass man dem Tun in den sechs bis acht Spielstunden nicht überdrüssig wird. Wer auch noch jedes versteckte Objekt und jede Truhe finden möchte, kann sich schnell in deutlich mehr Spielzeit verlieren.
Wie bereits erwähnt ist die Grafik eher einfach gehalten, was allerdings nicht automatisch 'unschön' bedeutet. Die farbenfrohe Stadt und die detaillierten Verzierungen wissen zu gefallen. Einzig bei der Musik versagt das Ubisoft Studio aus Kanada gänzlich: Es kommt keinerlei orientalische Stimmung auf. Ich würde sogar behaupten, wenn das Spiel aus ist, erinnert sich kaum einer daran, ob überhaupt je musikalische Untermalung existiert hat.
Fazit:
Assassin’s Creed Chronicles – India ist ein sehr erfrischendes und spannendes Spiel, dass durchaus lange Zeit zu motivieren weiss. Die verschiedenen Missionen sind sehr angenehm zu spielen. Die Geschichte erzählt zwar nichts Neues, ist aber passend und auch die Zwischensequenzen machen etwas her. Wer den China-Vorgänger und die AC Reihe noch nicht gespielt hat, dem kann ich nur empfehlen, das Spiel zu kaufen. Aber auch jenen, welche die Reihe und insbesondere Chronicles China schon kennen, sollten sich den Download überlegen. Auch wenn die Musik etwas karg ausfällt und dadurch das Indien-Feeling etwas abfällt, machen die interessante Optik und der Spielwitz den Kauf wert. Zuletzt und nicht unwichtig: Die Fehler aus dem ersten Teil wurden fast alle beseitigt.
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