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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Another World

Ein wahrer Klassiker findet seinen Weg auf die Switch. Another World (in den Staaten als Out of this World bekannt) fügt sich damit in die lange Liste der verfügbaren Retro-Titel für die Nintendo Konsole ein. Die Frage ist: Lohnt sich der Download?


Another World kennen Retro affine Video- und Computerspieler in erster Line vom Amiga. Später folgten Umsetzungen für die gängigen 16-Bit Konsolen Super Nintendo und Mega Drive. Selbst Exoten wie das 3DO oder der Atari Jaguar wurden im Laufe der Zeit mit einer Portierung bedacht. Erwähnenswert ist wohl, dass der Titel fast komplett durch eine einzige Person fertig gestellt wurde. Der Franzose Éric Chahi hat bis auf die Soundeffekte fast alles selbst erledigt.


Es gibt sie, die Klassiker, welche wir heute noch mit Freude hervorkramen und im Anflug eines Retro-Fiebers kurzerhand zum x-ten Mal durchspielen. Noch besser jene Titel, welche auch ohne die vielbeschriebene Retro-Brille heute noch zum Spielen verlocken. Und dann gibt es noch Titel, die wir in guter Erinnerung haben, sich beim erneuten Anspielen aber schnell die grosse Ernüchterung breitmacht. Zum Nachteil für alle Videospieler reiht sich Another World in die zuletzt genannte Kategorie ein.


Ohne eine dicke Retro-Brille wird sich heute kaum noch einer länger mit dem Titel beschäftigen wollen. Zwar ist die minimalistische, dazumal schon oft gelobte Grafik auch heute noch ein Hingucker für 2D Fans, das reicht aber leider nicht aus, um jene bei der Stange zu halten. Genau so wenig wie die ab und an verstreuten Rätsel. Denn Kernpunkt eines Plattformers bleibt letztendlich das Gameplay, und hier versagt Another World auf der ganzen Linie.


Der Physiker Lester Knight Chaykin hätte sich das herum Experimentieren mal besser gänzlich gespart. Dann wäre der gute Mann nie in die Parallelwelt teleportiert worden. Diese stellt zusammen mit deren unliebsamen Bewohnern den Hauptakteur des Spiels dar. Es gilt sich Bildschirm für Bildschirm voran zu arbeiten, Fallen auszuweichen, Gegner zu eliminieren und den Weg nach Hause zu finden. Leider steuert sich Lester dermassen schlecht, dass man sich fragen muss, was dem Spiel in den frühen 90ern die grossartigen Wertungen ermöglicht hat. Der Physiker bewegt sich lahm und mit schlimmen Verzögerungen durch die Gegend. Sprünge werden zur Tortur, so wie auch seine restlichen Bewegungsmuster. Immerhin erleben wir seine Flucht auf Knopfdruck in der kargen Original- oder der etwas hübscheren angepassten Grafik.



Fazit:

Die Video Games schrieb damals von «ziemlich gewöhnungsbedürftiger Steuerung», vergab aber stolze 80 Prozentpunkte für die 3DO Portierung. Michael Hengst von der Power Play vergab deren 48 für das Amiga Original und erwähnt «spielerisch bietet Delphins Actionprogramm nicht mehr als einen Fingerhut voll Unterhaltung». Ich halte mich hier an Herrn Hengst; ich kann und will mich 2018 nicht mehr an die miserable, hölzerne und verzögerte Steuerung gewöhnen. In den 90ern mag der Titel noch mit schmucker Grafik über das dürftige Gameplay hinweggetäuscht haben, heute gibt es schlicht unzählige, viel bessere Titel im Switch-Store. Fans des Klassikers wagen den Download, dem Rest der Videospiele-Welt rate ich guten Gewissens davon ab.


Another World Test, Review, Testbericht für Nintendo Switch. Wertung und Fazit.

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