Selten sah die Zukunft so schön aus wie im neuen Aufbauspiel der Anno-Reihe; Anno 2205. Was das Spiel wirklich bietet und was es für Veränderungen im neusten Ableger der Bau-Simulation gibt, haben wir mal etwas genauer betrachtet.
Anno 2205 entführt uns fast 200 Jahre in die Zukunft und wartet mit allerei Neuerungen und Veränderungen auf, die wieder etwas frischen Wind in die Reihe bringen. Das Grund-Spielprinzip hat sich auch bei Anno 2205 nicht geändert. Wir starten das Spiel, eröffnen unseren Spielaccount und suchen uns als erstes eines von drei Startgebieten aus, welches wir besiedeln möchten. Unsere Aufgabe ist es, wie schon bei den Vorgängern, eine Zivlisation aufzubauen und diese von klein auf bis zur Metropole zu begleiten.
Wir errichten Strassen, bauen Industriegebiete und versuchen die Bedürfnisse unserer Bewohner zufrieden zu stellen. Diese sind wie immer nicht leicht zu decken. Am Anfang fragen sie nur nach einfachen Grundbedürfnisse, welche mit ein paar neuen Fabrikanlagen oder einer Medieninformationszentrale gedeckt sind. Sobald die Bewohner eines Haues vollends glücklich sind, können wir deren Haus upgraden. Aus einfachen Workers werden Operaters, welche ein breiteres Band an Bedürfnissen haben. Erfüllen wir auch diese entwicklen sie sich weiter zu Executives und fragen nach noch mehr Dingen, die schwieriger und schwieriger zu erfüllen sind, so schwierig, dass wir irgendwann gezwungen sind neue Inseln zu besiedeln oder gar in den eiskalten Norden vorzustossen.
Auch in den schneebedeckten Gebieten suchen wir uns als erstes eine von drei Spielkarten aus, auf welcher wir Resourcen abbauen möchten. Gleich wie im Startgebiet errichten wir auch in der Eiswelt Strassen und Häuser und bauen eine kleine Siedlung. Die Bedürfnisse im kalten Norden sind allerdings ganz andere als in den warmen Zonen. Fühlen sich die südlichen Bewohner, die nahe an Fabriken wohnen, von Lärm und Abgasen noch belästigt, stört das die Leute im Norden wenig und diese bevorzugen sogar die Wärme rund um die Industriegebiete.
Steht sowohl die Siedlung im Norden wie auch die Stadt im Süden, können wir Handel betreiben um beide Gebiete noch optimaler zu versorgen.
Anders als bei den Vorgängern der Anno-Reihe spielen Einflusskreise von Gebäuden sowie Lieferwege keine Rolle mehr. Einzig die Unterhalts- und Logistikkosten steigen, je weiter ein Transportweg ist oder wie fern ab ein öffentliches Gebäude vom Stadtzentrum steht. Eine weitere Änderung ist die Möglichkeit Gebäude zu versetzen. Musste der Spieler in den anderen Anno-Spielen ein Haus erst abreisen und neu errichten, reicht in Anno 2205 ein Mausklick und das Gebäude kann ohne Probleme versetzt werden. Dies macht vorallem die Stadtplanung um einiges einfacher und wir können auch später das Aussehen unserer Welt ohne Zeitaufwand oder Kosten verändern.
Eine der grössten Änderungen ist wohl die Strategiekarte. Durch diese wurde das Endlosspiel mit der Kampagne verknüpft, was es uns ermöglicht mehrere Inseln und sogar den Mond zur selben Zeit zu besiedeln, aber auch der Story "Wettrennen zum Mond" nebenbei zu folgen. Zum einen können wir nun endlos an unserer Welt herumbasteln und diese aufbauen, gleichzeitig aber auch Quests annehmen um mehr Gebiete freizuschalten oder Belohnungen abzusahnen, der Kampagne folgen oder uns Kämpfen widmen. Das ermöglicht dem Spieler mehr Freiheiten als jedes andere Anno-Spiel davor. Ausserdem muss nach einem Kapitel der Kampagne nicht wieder vorn vorne mit einer neuen Siedlung angefangen werden, sondern das Spiel get einfach immer weiter, was sehr zum Spielspass und der Langzeitmotivation beiträgt. Der Handel zwischen den Gebieten erfolgt nun auch nur noch über die Strategiekarte und nicht mehr wir früher direkt auf der Welt.
Grafisch ist Anno 2205 ein kleines Meisterwerk. Die Städte sind viel belebter und detailverliebter als noch in den Vorgängern und es macht Spass, unserer Siedlungen und deren Bewohner zu beobachten. Ausserdem wurde ein halbwegs realistischer Grössenunterschied zwischen Fahrzeugen, den verschiedene Gebäuden und der Umwelt eingeführt; so wirken die Städte noch echter und beindruckender.
Fazit:
Anno 2205 ist nach wie vor ein toller Bau-Simulator, der auch mit dem neusten Ableger überzeugt. Das Spiel ist liebevoll animiert und sehr Detail verliebt, spielt sich flott und flüssig und die farbige, helle Welt lädt zum länger Verweilen ein. Anno 2205 überrascht mit einigen Änderungen wie der Strategie-Karte oder dem überarbeiteten Wirtschaftssystem. Einige Spieler werden vor allem von der Karte begeistert sein, diese kombiniert die Kampagne mit dem Endlosspiel und trägt so nicht unwesentlich zur Langzeitmotivation bei, andere werden den Charme des alten Wirtschafts-Systems vermissen, wo der Spieler die Entwicklungsschritte der einzelnen Lebensmitteln und Gegenständen besser verfolgen konnte, als das im neusten Anno der Fall ist. Der Multiplayer fehlte in der Testversion noch völlig. Wir hoffen, dass jener im Addon oder bereits in der Retail-Fassung dazugefügt wird, wie das auch in der Vergangenheit der Fall war. Dafür lässt sich Anno 2205 komplett Offline spielen, was heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist, gerade wenn man die Vorgänger kennt. Anno 2205 ist für jeden Fan der Reihe ein Muss, aber auch andere Aufbau-Spieler werden damit sicherlich viele spannende Stunden erleben.
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