Viele aktuelle Spiele sind süss aber kurz. Ganz anders sind da die Spiele aus der Animal Crossing Reihe. In der süssen Welt die Nintendo kreiert hat kann man sich nämlich jahrelang austoben und immer wieder neues entdecken. New Leaf ist der dritte Teil der Serie die World of Warcraft in Sachen Suchtpotenzial das Wasser reichen kann.
Wer bisher ein Spiel der Animal Crossing Reihe gespielt hat wird sich auch bei New Leaf schnell zurecht finden. Trotzdem ist das „New“ im Titel nicht nur eine Verkaufsfloskel, denn Neues gibt es jede Menge zu entdecken. Wer noch nie in den Genuss eines Animal Crossing Spiels gekommen ist kann sich das ganze etwa so wie die Sims vorstellen. Nur niedlicher, gemütlicher und ausgeklügelter. Die Grundidee hinter Animal Crossing ist der Aufbau von Beziehungen zu anderen Dorfbewohnern, das Pflücken von Früchten, das Dekorieren von Häusern und viele weitere kleine Details die das Ganze ausmachen. Ein wirkliches Ziel gibt es nicht im Spiel, wobei ihr in diesem Teil als Bürgermeister eine grössere Verantwortung gegenüber euren Dorfbewohnern habt.
Das soll jetzt nicht heissen, dass ihr über eine Stadt herrschen müsst im Stile von Sim City, sondern ihr entdeckt euren eigenen klitzekleinen Mikrokosmos in der Grösse eines Dreiseelendorfs. Dieses Miniversum läuft in Echtzeit mit unserer Welt mit und spiegelt unsere Tages- und Jahreszeiten wieder und verändert damit auch das Geschehen im Spiel. Um gegen alle Jahreszeiten zu bestehen und euer Amt als Bürgermeister möglichst gut zu bestehen, gilt es jede Menge Dinge zu sammeln und zu verkaufen. Von Fischen über Käfer, bis hin zu Früchten gibt es jede Menge zu entdecken. Euer Sammelbuch hilft euch dabei eure Entdeckungen fest zu halten. Das besondere daran ist, dass man nur durch das Verbinden zu Freunden alle Sammelgegenstände finden kann. Durch das im 3DS eingebaute WLAN kann man die Städte von Freunden besuchen und ihnen Geschenke machen, beziehungsweise auch erhalten.
Das besondere an Animal Crossing New Leaf ist die schiere Masse an Tätigkeiten die man machen kann. Die ersten beiden Wochen mögen etwas stier erscheinen, doch schon bald erschliessen sich eine Reihe neuer Möglichkeiten. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, lohnt es sich nicht Animal Crossing in einer Nacht durchspielen zu wollen. Der Replay Value entpuppt sich durch die tägliche Pflege des Dorfs. Dazu reicht in der Regel eine Stunde am Tag. Danach kann man eigentlich auch nicht mehr viel erledigen. Nach circa einem Monat in der eigenen Stadt, ist der Bezug dazu so gross, dass man beinahe ein schlechtes Gewissen bekommt wenn man seinen Bürgern ein paar Tage hintereinander nicht hallo gesagt hat.
Gegenüber älteren Teilen hat New Leaf einige Barrieren aufgehoben. Es gibt viel mehr Interaktionsmöglichkeiten gegenüber den Vorgängern. So gibt es eine tropische Insel mit Minispielen, man kann Schwimmen und Tauchen, man kann Gemeindeprojekte ins Leben rufen und vieles mehr. Nintendo Fans werden sich darüber freuen, dass auch dieses Mal wieder einige Easter Eggs im Spiel platziert wurden. Beim Löcher graben kann es nämlich schon einmal passieren das man auf das Triforce oder auf den Varia Helm von Samus Arans Anzug stösst. Das Erstere macht sich gut als Nachttischlampe wobei der Helm ein schickes Accessoire sein kann.
Der Multiplayer bietet eine neue Möglichkeit miteinander zu spielen. Wo man in den bisherigen Teilen der Animal Crossing Serie noch Angst haben musste, dass ein Gast sämtliche sorgfältig gepflanzten Pflanzen niedertrampelt oder die Nachbarn auf die Palme treibt, kann man bei New Leaf all diese Sorgen vergessen. Die sogenannte „Dream Suite“ erlaubt es nämlich andere Städte im Traum zu erkunden. So kann man getrost auch Fremde zu sich einladen. All die Dinge die im Traum passieren haben keine Auswirkungen auf eure Stadt. Falls man also sein eigenes Dorf nicht verschandeln will, aber vielleicht doch mal die Sau raus lassen will, kann dies jederzeit in seinen Träumen tun. Wortwörtlich. Obwohl dies bei all der Niedlichkeit und dem Haufen Liebe das in jedem Dorf steckt wohl jedem eher schwer fallen sollte.
Fazit:
Animal Crossing New Leaf zieht die Schrauben am Gameplay dieser eher einzigartigen Serie noch besser an. Nintendo verzichtet auf eine riesige Sandbox im Stile eines GTA’s und versteht es viel mehr die Reize einer kleineren Umgebung auszuschöpfen und persönlicher zu gestalten. New Leaf macht den Alltag zum Spass und dies mit einer Baggerladung voll Charme und einer unendlich langen Spieldauer.
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