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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Animal Crossing: Let's go to the City

Seit über zwei Jahren hegen und pflegen wir schon unser virtuelles Zweitleben auf Nintendos Handheldkonsole. Nun halten wir das neueste Animal Crossing für die Wii in den Händen. Ab in die Stadt, heisst es im neuesten Teil! Warum unser Ausflug mit einer vorzeitigen Rückreise endet, erfahrt ihr in diesem Review!


Nintendos Lebenssimulation erfreut sich schon seit vielen Jahren an einer grossen Fangemeinde. Hier kann ein jeder sich ein zweites virtuelles Leben in einer kleinen ländlichen Gemeinde aufbauen. Eine Story im eigentlichen Sinne gibt es nicht: ihr kommt als Fremder (oder Fremde) in ein kleines Dorf, dessen Name ihr auch gleich selbst festlegt. Ihr werdet häuslich und lebt. Das ist alles! Nur Schade, dass sämtlichen Spielern der Nintendo DS-Version dieser neueste Streich aus Nintendos Spieleschmiede nur zu bekannt vorkommen wird...


Animal Crossing: Let's go to the City Test, Review, Testbericht.

Jetzt werden wir gefragt, ob wir einen DS-Spielstand importieren möchten! "Nette Idee", denke ich mir und folge den klaren Anweisungen auf dem Bildschirm. Schon ist mein Spielstand importiert und das Männchen trägt meinen Namen! Auch mein Item-Katalog wurde transferiert, wird mir mittgeteilt! Super! Dann muss ich ja wohl nicht wieder von vorne beginnen... oder doch?! Denkste! Jetzt wo ich angekommen bin muss ich feststellen, dass mein Junge weder mein stylisches, selbstdesignetes Shirt trägt, noch über die beträchtliche Summe an Sternis oder gar das Item-Inventar im Menü verfügt! Was soll dann das ganze DS-gebastle?! Ihr merkt: ausser eurem Namen und dem Item-Katalog (mit welchem ihr später eure Möbel usw. wieder kaufen könnt) gibt es nichts, was ihr aus der DS-Version mitnehmen könnt. Ihr beginnt also grundsätzlich wieder von vorne.


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Schon bei der Hinfahrt zum Dorf mit dem Bus wird mir die Karte gezeigt: die kommt mir doch sehr bekannt vor! Da haben wir den See mit dem obligaten Wasserfall oben-links, der Fluss fliesst in der üblichen rechts-links-Kurve durch das Gebiet ins Meer am unteren Ende der Karte. Das einzige was uns auffällt: die Häuser, Geschäfte und Einrichtungen sind etwas anders verteilt. Einzige Neuerung sind unterschiedliche Höhen im Gelände. Nervig, dass mein kleiner Protagonist über keinen Absatz im Gelände springen kann. So muss ich also immer einen Umweg über eine entsprechende Rampe machen wenn ich auf eine tiefere Ebene gehen will. Ich folge nun mal der Anweisung meines Reiseführers aus dem Bus und gehe ins Rathaus! Hey, das sieht ja auch drinnen aus wie auf dem DS... Bürgermeister Törtel verweist mich an den Ladenbesitzer, seines Zeichens Abzockerwaschbär Tom Nook. Jetzt läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken... denn kaum bei Nook angekommen erklärt er mir, dass es mehrere freistehende Häuser gibt, die ich mir im Dorf ansehen kann. Eine angenehme Neuerung! Ich kann also aus etwa vier verschiedenen Häusern (allesamt mit rotem Briefkasten und blauem Dach markiert) wählen. Kaum bin ich aus meinem favorisierten Haus am Meer wieder herausgetreten macht mir der schürzentragende Waschbär klar, das ich fortan für ihn arbeiten werde, um die Schulden für das Haus abzubezahlen...


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Hier beginnt der eigentliche repetive Trott von Animal Crossing: LGTTC. Geld macht ihr wie üblich durch das Sammeln und Verkaufen von Früchten und anderen Objekten die ihr in der Welt verstreut (und vergraben) findet. Ihr geht Fischen und fängt mit eurem Kescher Insekten. Ihr führt kleine Lieferungen für Nook zu den anderen Dorfbewohnern aus. Stunden verstreichen, der Tag wechselt langsam zur Nacht hinüber. Genau wie es abseits des Bildschirmes auch passiert: denn die interne Uhr eurer Wii-Konsole lässt Animal Crossing: LGTTC im echten 24-Stundentakt "leben".


Animal Crossing: Let's go to the City Test, Review, Testbericht.

Habt ihr erst einmal genug Geld gesammelt um euere Hütte abzubezahlen, werdet ihr gleich nach einem (notwendigen) Umbau gefragt, damit ihr auch genügend Platz habt um eure Items und Möbel zu verstauen. "Klar" denke ich mir, mach die Hütte grösser! Und schon beginnt das ganze von vorne. Es wird also fleissig weiter Geld gescheffelt und Items gesammelt/verkauft. Ein etwas eintöniges Leben denke ich mir... doch halt: gleich unterhalb des Stadttores steht eine neue Busstation. Damit kann ich in die Stadt fahren. In die titelgebende Grossstadt... die sich als Platz mit ein paar Gebäuden drumherum herausstellt! Hier gibt es einen Schuhladen (hier könnt ihr das Design eurer Schuhe ändern), Theater, andere Geschäfte und gar einen Bankomaten wo ihr Sternis abheben könnt (wenn ihr denn welche haben solltet).


Animal Crossing: Let's go to the City Test, Review, Testbericht.

Jeder der Animal Crossing: LGTTC bis hierhin gespielt hat wird sich fragen, was sich Nintendo bei diesem Spiel genau überlegt hat. Das Spiel ist eine beinahe 1:1-Kopie der DS-Version und bietet durchwegs die gleichen Gameplay-Elemente. Die Stadt ist klein, macht wenig Sinn und verschenkt ihr Potential. Warum kann ich mir nicht etwa einen Job suchen, um schneller an Sternis zu kommen? Nein, ich muss grundsätzlich fragen: warum kann ich meinen mühsam erspielten DS-Spielstand nicht komplett auf die Wii transferieren, wenn dieses Feature doch so gross umworben wird? Schnell kommt mir der Gedanke auf, das Nintendo hier nur schnelles Geld machen wollte. Anders kann ich mir diese dreiste Portierung nicht erklären.


Auch in der Steuerung hat Animal Crossing für die Wii ihre Tücken. Ihr könnt entweder auf ein Objekt oder einen Ort zeigen und euer Charakter läuft dahin. Dann bleibt er aber gerne mal an einem Hindernis hängen. Oder ihr lenkt mittels klassischer Variante über den Analogstick am Nunchuck. Ihr werdet aber trotzdem nicht ums draufzeigen kommen! Warum?! Weil ihr nicht beispielsweise zu einem Dorfbewohner laufen und kurz die A-Taste drücken könnt, damit ihr mit selbigem spricht. Nein ihr müsst hinlaufen und auf den NPC zeigen, dann die A-Taste drücken. Erst jetzt könnt ihr dem meist sinnlosen Dialog fröhnen. Freude macht hier dafür die intuitivere und intelligenter gestaltete Inventar- und Menüführung.


Animal Crossing: Let's go to the City Test, Review, Testbericht.

Die Grafik ist leider sehr schlicht gehalten. Detaillierte Texturen sind fast überhaupt nicht vorhanden, dafür aber umso mehr grossflächige Einfarb-Elemente. Dafür gibt es kaum Kantenflimmern und butterweiche Animationen. Das Spiel sieht grundsätzlich genau gleich aus wie auf dem Nintendo DS. Nur das die Grafik einen Tick schärfer ist.


Musikalisch werden euch auch dieselben Melodien wie in der Handheld-Variante geboten. Die Melodien wechseln dabei stündlich ab. Es ist aber eine Wohltat für euer Gehör, dass zumindest ein Paar der bekannten Melodien nun auch mit richtigen Instrumenten vertont wurden. Es wird auch langsam an der Zeit, dass Nintendo sich die Mühe macht und weg von Midi-Klängen kommt. Sprechen können eure neuen virtuellen Freunde nachwievor nicht; sie brabbeln mit nervigen Lauten zu Textboxen vor sich hin. Zum Glück sind diese Geräusche ausschaltbar.


Als besonderes Feature möchte ich zu guter Letzt noch die Nintendo WFC-Anbindung erläutern; über das Stadttor könnt ihr zwar - wie auf dem DS bereits bekannt - die Städte eurer Freunde besuchen. Ihr könnt gar an einer Onlineauktion für Items teilnehmen. Das geht aber nur unter bis maximal vier Onlinefreunden. Weitere (oder gar fremde) Personen können nicht teilnehmen. Neu könnt ihr euch mittels Wii Speak-Zubehör mit ihnen unterhalten (wenn sie denn auch über eins verfügen). Dieses Gerät wird mittels USB an eure Wii angeschlossen und auf die Sensorbar positioniert. Ohne Download des entsprechenden Kanals vorab geht aber gar nichts.



Fazit:

Copy/Paste! Bei Animal Crossing: Let's go to the City handelt es handelt sich um reine Geldmacherei, ist es doch eine praktisch 1:1 Portierung des bereits existierenden Nintendo DS-Spiels. Ich kann diesen Port wirklich nur jenen empfehlen, welche die DS-Version noch nie gespielt haben. Handheld-Spielern rate ich: Hold euch die DS-Version, weil die mittlerweile günstiger zu haben ist.


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