top of page

The(G)net Review: Alien: Rogue Incursion - Part I

Autorenbild: Sascha BöhmeSascha Böhme

Eigentlich bin ich kein besonders grosser Fan von VR. Klar, die Immersion ist Klasse, aber ich hasse die Steuerungs-Fummelei, den Kabelsalat und den Fakt, dass man immer jede Menge Möbel verschieben muss, um nicht irgendwas runterzuhauen. Aber für ein Alien-Spiel mache ich als grosser Giger-Fan natürlich gerne eine Ausnahme, logisch!


Alien: Rogue Incursion Test, Review, Testbericht für PlayStation VR2, PSVR2, PS5.

Der Ankündigung von Survios' Alien: Rogue Incursion habe mit einem lachenden und einem weinenden Auge zugesehen. Der Enthüllungs-Trailer war top und ich freute mich selbstverständlich über ein neues Alien-Spiel. Aber dass der Titel exklusiv für VR-Systeme erscheinen sollte, hat meine Vorfreude dann doch ein bisschen ausgebremst. Eigentlich ist sowieso Armin unser VR-Spezialist, aber in diesem Fall hab ich mir schlussendlich selbst den Vorzug gegeben, aus genannten Gründen.


Alien: Rogue Incursion Test, Review, Testbericht für PlayStation VR2, PSVR2, PS5.

Wahrscheinlich wundert sich der eine oder andere wegen des "Part I" im Titel. Wer vermutet, dass da bestimmt noch ein zweiter Teil folgen wird, liegt richtig. Dazu später aber mehr.


Teil 1 erzählt die Geschichte von Zula, einem weiblichen Colonial Marine, die Fans aus den Aliens: Defiance Comics kennen dürften. Sie geht einem Notruf der GES Forschungs-Einrichtung (Gemini Exoplanet Solutions) auf dem Planeten Purdan aka "LV-354" nach und wird dabei von Davis-1 begleitet, einem Androiden oder "künstlichen Person", wie sie sich gerne genannt haben wollen. Der ist zum Glück sehr hilfreich, gibt laufend Tipps, kommentiert Situationen und unterstützt uns sogar im Kampf. Schon kurz nach der Landung wird den beiden klar, dass hier wieder einmal ein Experiment der Weyland-Yutani Corporation schief gelaufen sein muss.


Alien: Rogue Incursion Test, Review, Testbericht für PlayStation VR2, PSVR2, PS5.

Alien: Rogue Incursion ist ein waschechter Egoshooter und setzt inszenatorisch auf eine Mischung aus dem Horror des ersten Teils und der Action aus dem Zweiten.


Meist schleichen wir mit Pulse-Rifle und Motion-Tracker im Anschlag durch dunkle Korridore, vorbei an dampfenden Rohren, verstümmelten Leichen und blutverschmierten Wänden. Wir bedienen Türmechanismen und Computer-Terminals, entwirren Sicherungskästen oder schweissen ab und zu auch mal eine Tür auf. Dabei fällt die hervorragende Inszenierung, die gruselige Soundkulisse und die artistische Stilrichtung ins Auge, die sich stark an Alien: Isolation orientieren. Davis-1 spricht sogar davon, man solle sich vielleicht noch Hilfe von Amanda Ripley holen, was darauf hinweist, dass Rogue Incursion etwa zur gleichen Zeit spielt wie Creative Assemblys Meisterwerk.


Alien: Rogue Incursion Test, Review, Testbericht für PlayStation VR2, PSVR2, PS5.

Alien: Rogue Incursion ist ein extrem immersives Virtual-Reality-Erlebnis, nicht nur der Grafik wegen. Es ist ein sogenanntes "Ganzkörper-Spiel". Heisst, wir haben hier nicht nur schwebende Hände vor unseren Augen, sondern sehen unseren Körper und die Beine. Überall am Körper "hängen" Dinge wie Motion-Tracker, Waffen, Granaten, Taschenlampe oder Heilungsspritzen, die wir mit entsprechenden Bewegungen greifen und nutzen. Greifen wir beispielsweise mit der linken Hand über die rechte Schulter, holen wir unser Pulse Rifle raus, das wir dann mit beiden Händen stabilisieren, um besser zu treffen. Auf der linken Schulter tragen wir eine Schrotflinte und die montierte Taschenlampe (mit unbegrenzt Batterielaufzeit). Der durchschlagskräftige 6-Schuss Revolver hängt an der rechten Hüfte, der Motion-Tracker unter der rechten Achselhöhle. Munition findet man links am Becken, Heilspritzen am linken Oberarm. Am Handgelenk sehen wir auch unsere High-Tech Watch, die nützlichen Infos wie Restmunition oder Lebensenergie anzeigt. Ein klassisches HUD gibt es nicht.


Alien: Rogue Incursion Test, Review, Testbericht für PlayStation VR2, PSVR2, PS5.

Das Steuerungs-Setup ist ausgeklügelt und klever, denn so müssen wir immer echte, natürliche Bewegungen ausführen und nur selten Knöpfe drücken. Gerade das Nachladen der Waffen macht eine Menge Spass und funktioniert perfekt. Lediglich der Personal-Computer, also unser "Handy", wenn man so will, benötigt einen Button. Dieser kommt als Tablet daher, mit Touchscreen, Zoom-Funktion und Datenspeicher. Ab und zu finden wir Disketten und Audio-Logs, die wir oben in den Modulschacht stecken. Ausserdem dient er zum Speichern an Save-Stationen oder um Terminals zu hacken. Speichern hat eine starke Ähnlichkeit mit Alien: Isolation. Auch hier gibt es keine automatischen Checkpoints oder Saves. Stattdessen müssen wir auf der Map nach sogenannten "Panic-Rooms" Ausschau halten. Dort wird manuell an einem Terminal gespeichert. Dass man in diesen Räumen immer 100%ig sicher ist, darf man jedoch nicht erwarten. Die Aliens sind überall und können jederzeit aus allen Richtungen aufkreuzen.


Alien: Rogue Incursion Test, Review, Testbericht für PlayStation VR2, PSVR2, PS5.

Das bringt mich zu dem Kämpfen. Davon gibt es eine Menge. Eigentlich alle paar Minuten und sie sind knallhart. Ich hab das Spiel selbstbewusst auf der normalen Stufe gestartet und hatte öfters mit Munitionsmangel zu kämpfen und damit, dass bereits ein einziger Angriff den Grossteil der Lebensenergie kostet. Munition und Heilungs-Stims sind wie gesagt arg begrenzt. Es lohnt sich also, die Umgebungen gründlich zu durchsuchen, jede Kiste umzudrehen, jeden Mülleimer auszuleeren und jeden Spind zu öffnen. Und es lohnt sich, dabei stets leise zu sein. Denn wie erwartet reagieren die Xenos auf Geräusche. Wer durch die Gegend rennt und alles umschmeisst, wird bald mit einer ganzen Horde zu kämpfen haben, das sichere Game Over! Nachladen braucht Zeit, die man in der Hektik nicht hat. Taktik und bedachtes Vorgehen sind Pflicht, eine konstante Anspannung ein netter Nebeneffekt davon.


Alien: Rogue Incursion Test, Review, Testbericht für PlayStation VR2, PSVR2, PS5.

Grafisch sieht Alien: Rogue Incursion fantastisch aus. Survios setzt auf die gleiche Retro-Tech Ästhetik wie schon Alien: Isolation und fängt damit das Flair der Filmvorlage perfekt ein. Die oppulente Optik wird nur von gelegentlichen Glitches und kleineren Problemen bei den Animationen getrübt. Davis stand hin und wieder ziemlich dumm in der Gegend rum und starrte an die Decke. Aliens haben manchmal auch kuriose Laufwege. Dafür gibt mir das Spiel die Möglichkeit, dank eines coolen Story-Twists zur Halbzeit, die Ausserirdischen ausgiebig zu inspizieren. Die tolle Optik wird mit einer herausragenden Soundkulisse ergänzt, was bei mir regelmässig für Hühnerhaut sorgte.



Die durchaus spannende Geschichte endet nach 5-6 Stunden dann aber überraschend abrupt und mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger. Mir war danach nicht ganz klar, ob ich jetzt bei "Part II" nochmals zur Kasse geben werde oder ob dieser später als kostenloser Download nachgereicht wird. Eine ausgiebige Google Recherche schaffte Klarheit: Part II befindet sich bereits in Entwicklung und soll ebenfalls als eigenständiges, kostenpflichtiges Spiel erscheinen. Da macht es Sinn, dass Rogue Incursion "nur" CHF 39.90 kostet.



Fazit:

Der erste Eindruck: "Boah, wie geil ist das denn!?". Das Fan-Herz hüpft vor Freude! Der "perfekte Organismus" ist es schlussendlich aber nicht. Die kleinen Problemchen treten erst nach zwei, drei Stunden ins Rampenlicht. Als Fan ist man da natürlich nachsichtig. Der Spiele-Redakteur in mir muss den Tatsachen aber objektiv ins Auge blicken.


Erst das Gute: Die Grafik hat mich restlos überzeugt, wie auch die allgemeine Stimmung, die Steuerung, der Sound und das Art-Design. Die Forschungseinrichtung ist schaurig schön gestaltet. Wer bereits sehnsüchtig auf Alien: Isolation 2 wartet, wird hier glänzende Äuglein bekommen! Technisch wirkt Alien: Rogue Incursion bis auf wenige Ausnahmen rund.


Das weniger Gute? Ich fand die sehr häufigen Kämpfe etwas frustrierend, nicht nur weil man wenig Munition und Heil-Items hat, sondern auch, weil sie einen daran hindern, die wunderschöne Station zu erkunden. Viel zu oft muss man, nicht aus Angst vor den Aliens, sondern davon, den aktuellen Fortschritt zu verlieren, zu einer Save-Station rennen. Das ist ein unnötiges Hin und Her! Ein faires Checkpoint System wäre nice gewesen. Allgemein hätte es für meinen Geschmack etwas weniger Action sein dürfen. Wer aber meint, der zweite Film der Saga wäre der Beste, wird sich freilich nicht daran stören. Bei den Animationen und insbesondere der KI der garstigen Viecher hätte man etwas mehr Sorgfalt walten lassen können. Da passieren schon mal fragwürdige Dinge, was die ansonsten hervorragende Atmosphäre stört. Ich musste das Spiel sogar wegen eines Speicherbugs gegen Ende nochmal komplett von vorne beginnen. Ärgerlich!


Ich hatte trotz dieser Kritik viel Spass mit Alien: Rogue Incursion und freue mich schon auf Part II, auch wenn ich dann leider nochmals zur Kasse gebeten werde.


Alien: Rogue Incursion Test, Review, Testbericht für PlayStation VR2, PSVR2, PS5. Wertung und Fazit.

Alien: Rogue Incursion ist (digital) für PlayStation VR2 und PC VR-Systeme erschienen. Die physischen Versionen erscheinen Anfang 2025, zusammen mit einer Fassung für die Quest 3. Wir haben uns das Spiel selbst gekauft und auf der PS5 Pro getestet.


Alien: Rogue Incursion Test, Review, Testbericht für PlayStation VR2, PSVR2, PS5. Kaufen und bestellen.
Jetzt Alien: Rogue Incursion bei WoG.ch bestellen!


0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page