top of page
AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Alex Kidd in the Enchanted Castle

Alex Kidd, eine vergessen geratene Ikone aus der Master System Zeit. Damals noch Segas Vorzeige-Maskottchen, hält er sich heute komplett aus Videospielen fern. Das letzte Alex Kidd Spiel liegt uns vor, also gehen wir dem Verschwinden des Jungen auf die Spur.


Alex Kidd in the Enchanted Castle Mega Drive Classics Test, Review, Testbericht.

Alex Kidd erwartet uns mit einer fantastischen, herzerweichenden Story. Sein lange verloren geglaubter Papa mit Namen „King Thor“ scheint nun doch noch unter den Lebenden zu weilen. Wie unserem Helden zu Ohren kam, befindet sich Daddy auf dem Planeten Paperock. Alex Kidd wäre kein 8-Bit Held vergangener Tage, würde er nicht sofort losziehen um King Thor zu retten - vor was auch immer.


Nach dem Einlegen des Moduls widmen wir uns erst mal dem Optionsmenü. Nebst den üblichen Settings wie Schwierigkeitsgrad oder Soundtests finden wir bereits hier die Option „Janken“. Es muss keine Schande sein, sich jetzt zu den Unwissenden zu bekennen. Janken ist nichts anders, als das japanische Gegenstück zu Schere–Stein–Papier. Im Optionsmenü Janken wir auf Wunsch gegen den einen oder anderen Gegner. Wieso man das aber tun sollte, erschliesst sich uns bis hierhin nicht im Entferntesten.


Da uns Janken nicht zugesagt hat, starten wir das mehr als 20 Jahre alte Spiel. Folgendes merkt das Videospielkenner-Auge sofort: Die Grafik ist bunt, das Design ist eine Katastrophe. Alex Kidd Fans (sollte es Euch da draussen irgendwo geben) verachtet mich dafür, aber das sieht richtig besch…eiden aus. Die musikalische Berieslung schafft es derweil, die Qualität noch zu unterbieten, Respekt.


Bekanntlich gründen fantastische Spielkonzepte oft auf schwacher Technik, man denke nur an Tetris. Alex Kidd wurde aber nicht von einem Russen programmiert und erinnert auch keineswegs an Tetris. Geschweige denn an Super Mario. Eigentlich sogar eher an Tetris als an irgendein anderes, gut spielbares Jump’n Run. Alex hat zwei hammerharte Attacken in der Hinterhand. Da wäre mal sein fulminanter Sprungkick, der sich bei einem gepflegten Hüpfer mehr oder weniger automatisch auslöst. Für bodenständigere Gegner wie rote Autos oder Steine schiebende Kriechtiere haben wir noch die nackte Faust im Angebot.


Nach kurzem Blick auf unseren fragwürdigen „Helden“ müssten die Gegner schon aus Scham, sich in diesem Spiel zu befinden, Reissaus nehmen. Tun sie aber nicht. Blöd für uns. Denn jene mit einer der beiden Attacken zu treffen, grenzt an ein Glücksspiel. Die Kollisionsabfrage ist mit etwas vom Schwächsten was ich je in einem Videospiel gesehen habe. Alex Kidd steuert sich zudem viel zu schwammig über die Plattformen. Alles fühlt sich indirekt und ungenau an. Da helfen auch die vorhandenen Geheimräume nicht weiter.


Wo wir gleich beim Glücksspiel sind, es geht noch weiter, viel weiter. Sollte Mr. Kidd doch einen Gegner via Riesenfaust erledigen, gibt’s Geld, ganze Säcke voll mit Reichtum. Nur logisch, dass da auch Läden sind, in welchen der schnöde Mammon für Items rausgeworfen wird. Das freut Alex. Weniger erfreulich ist, dass es sich nicht mit der Bezahlung getan hat. Stattdessen bestreiten wir bei jedem Einkauf noch ein Schere-Stein-Papier Duell mit dem Ladenbesitzer. Verlieren wir, kriegen wir nicht nur keinen Gegenstand, sondern das Leben ist auch futsch. Und nein, das ist kein Scherz. Als ob das nicht genug Willkür für ein Modul wäre, belästigen uns auch noch die „Endgegner“ mit dem völlig sinnfreien Janken. Selbst Profispieler werden hier kaum beim ersten Mal durchkommen, mit Spielfähigkeiten hat das alles herzlich wenig gemein.


Fazit:

Lesern des Textes fällt es leicht, das unumgängliche Fazit zu erahnen. Für alle anderen nochmal: Dieses Spiel ist grottenschlecht. Alex Kidd Fans aus alten Master System Tagen werden es möglichweise (aus mir schleierhaften Gründen) trotzdem gerne spielen. Für alle anderen ist spätestens jetzt klar, wieso dieser unsägliche Videospielcharakter für alle Zeiten in Versenkung geraten ist. Das Spielprinzip war schon in den 80er-Jahren eine Katastrophe. Das Schere-Stein-Papier Minispielchen ist an Schwachsinn kaum zu überbieten. Da der Plattform Teil des Spiels ebenfalls enorm desolat ist, bleibt diesem Modul nur noch die wohlverdiente Müllhalde.


Alex Kidd in the Enchanted Castle Mega Drive Classics Test, Review, Testbericht.

0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

コメント


bottom of page