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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Alex Kidd in Miracle World DX

Huch!? Ein Remake eines Master System-Spiels? Was ist denn hier los? Tja, in Zeiten von Corona wundert mich mittlerweile nichts mehr.


Alex Kidd, Segas Antwort auf Mario, hatte eine harte Kindheit. Nintendo's Klempner zeigte der Welt wie Jump&Run richtig geht und steckte Segas Möchtegernmaskottchen mit Super Mario Bros. kurz in die Westentasche.


Alex Kidd in Miracle World DX

Trotz mehreren Nachfolgern und einem finalen Ausflug nach Shinobi World, war 1991 das Karriereende für den digitalen Lausebengel. Ein blauer Igel namens Sonic betrat die Bildfläche und Segas Kidd verschwand endgültig im Tal der Vergessenheit. Entwickler Jankenteam nahm sich jetzt das Original vor und jagte es durch den Grafikexcellerator, plus verpasst jedem Level einen eigenen Soundtrack.


Alex Kidd in Miracle World DX

Vom Spielprinzip her schlägt Alex Kidd in Miracle World DX keine grossen Kapriolen. Mit geballter Faust zerdeppert er Steinblöcke oder haut diversen Gegnern eins auf die Kauleiste. Gewisse Steinquader belohnen Kidd mit Geldsäcken (die ihr gegen hilfreiche Gegenstände beim Händler eintauscht) oder Bonusitems wie Schutzschild oder 1Ups. Haut ihr aus Versehen aber den falschen Stein kaputt, erscheint ein fieser Geist. Nur wenn ihr es schafft, das lästige Phantom abzuschütteln, in dem ihr aus dem aktuellen Screen entkommt, werdet ihr vom Continue-Screen verschont. Umhauen lässt sich der ungebetene Gast nämlich nicht.


Alex Kidd in Miracle World DX

Prinzipiell ist bei jeglichem Feindkontakt ein weiteres Leben futsch. Schafft ihr es aber im Laufe des Levels eure Faust temporär aufzuleveln, verschiesst Alex nach dem Upgrade kleine Projektile, als wäre es Contra. Nach jedem Levelabschluss geht's kurz auf eine Oberweltkarte, die euch die Übersicht der unterschiedlichen Welten anzeigt.


Alex Kidd in Miracle World DX ist nicht wirklich ein Remake, vielmehr handelt es sich, wie schon bei Wonderboy the Dragons Trap, um einen Reskin und ihr könnt per simplem Knopfdruck instant zur orginalen 8Bit-Version wechseln.


Alex Kidd in Miracle World DX

Fazit:

Ja der Alex, der kleine Bub! Wenn man zu Beginn der 8Bit Ära aufgewachsen ist, kam man als zukünftiger Redaktionsknilch an Alex Kidd nicht vorbei. Wie auch? Der Kerl war bei jedem Master System automatisch dabei. Und schon damals war der Alex Fanclub quasi nichtexistent, denn Nintendo rasierte mit dem NES jahrelang den Markt. Im direkten Vergleich zu Mario war Alex einfach eine blasse, langweilige Erscheinung. Kidd ist wie der Typ von der Schule, den jeder kennt, mit dem aber eigentlich niemand was zu tun haben will. Natürlich lag ein Grossteil an dem Umstand, dass die damalige Grafik von Alex Kidd gefühlte zwei Pixel über dem Atari lag und durch grauenhafte Wahl der Farbpalette gleich mal 50% der Käuferschaft abschreckte. Die restlichen 49% legten schon beim ersten Level das Joypad weg. Unglückliches Leveldesign im ersten Abschnitt, Onehit-Deaths, fragwürdige Kollisionsabfrage bei den Gegnern, was schon mal in einem Double K.O. ausarten kann und Plagegeister, die euch alle 10 Sekunden im Spiel nerven legen offen, dass beim Balancing noch viel aufzuarbeiten gewesen wäre. Die aufgepeppte Version kämpft mit den exakt gleichen Problemen, aber dank der schmucken 16Bit-Optik und der wirklich tollen Hintergrundmusik hält die Motivation ein wenig länger an als gedacht. Man merkt jedoch recht schnell, dass die lahme Spielewelt mit ihren monotonen Abschnitten auch mit neuer Verpackung nur marginal mehr Spielwert bietet.



Der interne Redaktionsrekord lag bei knapp 90 Minuten am Stück. Im Selbstversuch wechselte ich per R2 kurz zur Originalversion, um nur um Haaresbreite an einem Augenkrebs vorbei zu schrammen. Diese Option hätte man besser gleich weg gelassen, denn der Erstling ist optisch schlichtweg ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Hätte es Alex Kidd in Miracle World DX wirklich gebraucht? Nö! Aber die 5 Nostalgiefans, die immer noch behaupten Sega wäre damals besser als Nintendo gewesen, werden sicher ihre Freude an diesem Grafikflip haben.


Alex Kidd in Miracle World DX wurde uns freundlicherweise vom Publisher Merge Games zur Verfügung gestellt. Wir haben die PS5 Version getestet. Das Spiel ist für Nintendo Switch, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X|S und PC erhältlich.


0 Kommentare

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1 Comment


tigerbauch
tigerbauch
Jun 18, 2021

Alex Kiddin Miracle World war für mich Mitte 80er DER Grund unseren Vater so lange die Ohren vollzujammern bis er uns ein Master System kaufte. Leider hat er jedoch Alex Kidd in High Tech World dazu gekauft... :-)


Miracle World hat für mich einen riesigen Nostalgiebonus und deshalb freue ich mich mindestens so sehr aufs Remake wie bei Wonderboy 3.

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