Noch vor gut zwanzig Jahren haben wir gedacht, dass wir im Jahr 2016 unser Mittagessen in Pillenform zu uns nehmen und uns in fliegenden Autos fortbewegen. Heuten wissen wir, dass das so schnell nicht passieren wird. Ein mögliches Zukunftsszenario zeigt uns jetzt Entwickler Blazing Badger in ihrem Twin-Stick Shooter Artificial Intelligence Police Department aka AIPD.
Die digitale Welt im Jahre 2144 wird von Cyberkriminalität beherrscht. Als letzte Bastion gegen das virtuelle Chaos schickt die Regierung darum eine neue Polizei-Staffel an den Start, die AIPD. Als Offizier der AIPD ist es eure Aufgabe im Cyberspace für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Und das war es auch schon mit dem Plot, denn schliesslich ist AIPD ein derber Twin-Stick Shooter und kein Action-Adventure. Auf alles schiessen was sich bewegt, heisst hier die Devise.
Grundlegend gibt es zwei Gegnerarten in AIPD; rote Feinde haben keine Bewaffnung, bewegen sich mehr oder weniger aggressiv durch die Gegend und versuchen euch zu rammen. Violette Gegner dagegen sind bewaffnet und feuern mit dicken Lasersalven auf euch. Beim Ableben hinterlassen beide ab und an Power-Ups wie Schutzschilde, Beam-Laser oder Smart-Bombs. Diese werden durch einen Klick auf R3 ausgelöst. Ansonsten entspricht das Controller-Layout dem eines jeden Twin-Stick Shooters. Rechts wird gezielt, links geflogen und mit R2 und L2 gschossen.
Soweit, so altbekannt. Wo sich AIPD von Genrevertretern wie beispielsweise Geometry Wars unterscheidet, ist das Upgrade-System des eigenen ‚Raumschiffs‘. Mit zunehmender Spieldauer schaltet ihr mehr und mehr Mods frei, von denen ihr zwei Stück ausrüsten dürft. Insgesamt könnt ihr 12 Modifikationen freispielen, wobei die letzten natürlich die besten sind. Und so schiesst ihr euch durch Wellen von Gegnern, wobei nach jeder 15. ein Bosskampf auf euch wartet. Nach jeder Welle werdet ihr zudem vor die Wahl gestellt, wie ihr die nächste angehen möchtet. Wählt ihr lieber den einfacheren Weg ohne Score-Multiplikator? Oder soll es eine der vielen Challenges sein, die euch mit fetten Bonus-Scores belohnen? Wählt ihr letzteres kommt es schon einmal vor, dass sich die Arena plötzlich verkleinert oder ihr in bestimmten Bereichen nicht mehr schiessen könnt. Dank anpassbarem Schwierigkeitsgrad (Easy, Medium, Hard und Blazing) stellt euch AIPD aber nicht zwingend vor grosse Probleme. Auf der Stufe 'Blazing' wird euch aber garantiert Angst und Bange!
Visuell ist AIPD mit seinem schrillen 80er Jahre Neon-Art-Style ein Fest für die Augen und erinnert dabei an einen Mix aus Tron und Geometry Wars. Die zu Grunde liegende Unreal Engine 4 wird zwar nicht im Entferntesten ausgenutzt, dafür läuft das Geschehen jederzeit absolut butterweich über den Bildschirm (1080p/60fps). Da und dort gibt es ein paar nette Details zu bestaunen, wie z.B. die freche Ammo-Anzeige der Superwaffe oder die hübschen Partikel- und Overlay-Effekte.
Fazit:
AIPD macht vieles richtig und nichts wirklich falsch, lässt aber ein wenig Innovation vermissen. Schliesslich ist es nicht der erste Shooter dieser Art. Wer sich damit abfinden kann wird dennoch gut unterhalten. Gerade in kurzen Spielesessions macht die Jagd nach abtrünnigen AI’s und neuen High-Scores Spass. Dank freischaltbaren Raumschiff-Mods und dem Editor-Modus, mit dem sich eigene Game-Modes kreieren lassen, ist auch für genügend Langzeitmotivation gesorgt. Mit einem Kauf kann man also praktisch nichts falsch machen, zumal das Spiel zu einem ziemlich fairen, sprich günstigen Preis erhältlich ist.
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