Die Ace Combat Serie gilt schon lange als eine der qualitativ hochwertigsten Spieleserien überhaupt. Daher waren die Ansprüche der Fans an den fünften Teil auch ungewöhnlich hoch. Ob das Game die hohen Erwartungen erfüllen konnte, erfahrt Ihr in diesem Review.
Obwohl sich Videospiele über die Jahre immer weiterentwickelt haben und inzwischen immer höhere Budgets für Games zu Verfügung stehen, hat sich im Bereich Storytelling kaum etwas getan. Action Spiele mit guten, spannenden und logischen Hintergrundgeschichten muss der interessierte Käufer, trotz einer wahren Flut an Action Spielen, noch immer lange suchen, denn zu oft steht nur die Action im Vordergrund. Nicht so bei der Ace Combat Serie. Schon der vierte Teil konnte mit einer ungewöhnlichen und emotionalen, aber trotzdem spannende Story aufwarten.
Der fünfte Teil bietet sogar noch mehr, denn die Geschichte um die Sand Island Piloten ist nicht nur spannend und emotional, der Spieler wird auch lange im Dunkeln darüber gelassen, was wirklich vor sich geht. Für ein Action Spiel ist die Story sehr dicht und erinnert schon fast an ein Rollenspiel oder Adventure. Denn nur langsam erschliesst sich dem Spieler die Welt von Ace Combat 5 und damit auch die Motive seiner virtuellen Kameraden und Gegner. Wie in einem klassischen japanischen Rollenspiel lernt er seine virtuellen Freunde kennen und fühlt sich schon bald als Teil der Staffel, die er nun anführen soll. Denn in Ace Combat 5 ist der Spieler kein Einzelkämpfer mehr, er ist ein sogenannter Squadron Leader. So muss er sich nicht mehr nur um sich kümmern, wie in Ace Combat 4. Er muss auch seinen Kameraden Befehle erteilen, beispielsweise welches Ziel sie angreifen oder welche Waffen sie einsetzen sollen. Drückt der Spieler auf das Digitalkreuz, kann er entscheiden, ob die anderen Piloten gemeinsam ein Ziel angreifen, ob sie ausschwärmen und selbst Ziele angreifen sollen oder ob sie dem Spieler Deckung geben und so nur Gegner angreifen, die den Spieler bedrohen.
Die virtuellen Kameraden sind recht clever. Zwar können sie Missionen nicht alleine beenden und sie benötigen die Hilfe des Spielers. Aber sie kümmern sich durchaus um die Gegner und verwickeln sie in Luftkämpfe, damit der Verkauf des Kriegs nicht nur vom Spieler alleine abhängt. Manchmal mögen sie etwas kopflos vorgehen, aber wer seine virtuellen Helfer richtig einzusetzen weiss, wird sehr viel mehr Spass mit Ace Combat 5 haben. Und dadurch dass der Squadron Leader vor dem Start einer Mission auch die Flugzeuge für sich und seine Kameraden aussuchen kann, ist es möglich die Taktik des Teams auf die einzelnen Missionen anzupassen.
Die richtige Flugzeugwahl ist entscheidend, denn oft sind die Missionen sehr spezifisch und Bodenangriffe mit einem Kampfjet durchzuführen, der für Dogfights ausgelegt wurde, macht wenig Sinn. Zudem sind die einzelnen Jets auch mit Spezialwaffen ausgerüstet. Sind das am Anfang des Spiels noch ungelenkte Bombe, kann der Staffel Führer im Verlauf des Spiels Flugzeuge kaufen, welche mit intelligenten Luft-Luft Raketen oder gelenkten Luft-Boden Raketen ausgerüstet sind. Diese Flugzeuge sind dann auch wendiger und schneller, wenn sie für Luftkämpfe ausgelegt wurden oder widerstandsfähiger und stärker, wenn sie für Bodenangriffe konzipiert wurden. Auf der technischen Seite nähert sich Namco langsam aber sicher der Grenze der Leistungsfähigkeit der Playstation 2.
Die Grafik ist beinahe photorealistisch und in grosser Höhe wirkt die Welt von Ace Combat fast real. Nur wenn der Spieler tiefer fliegt bemerkt er, dass die Texturen aus der Nähe nicht mehr ganz so gut wirken und sich doch nur ein Spiel handelt. Die Flugzeuge wurden perfekt modelliert und lassen sich kaum von ihren realen Vorbildern unterscheiden. Sehr viel der Stimmung und Atmosphäre von Ace Combat 5 wird auch dadurch erzeugt, dass während der Kämpfe die Kameraden oder die Gegner mit dem Spieler kommunizieren. So bekommt der Spieler nicht nur die Verwirrung der eigenen Leute nach einem Überraschungsangriff des Gegners mit, auch der hämische Triumph der Gegner, welche glauben, die Feinde nun erledigen zu können, wird via Bordfunk an den Spieler weitergegeben. So bitten ihn aber manchmal auch bestimmte Einheiten direkt um Hilfe, weil sie beispielsweise von Gegnern angegriffen werden und dann liegt es am Squadron Leader, wie er weiter vorgehen will.
Fazit:
Zwar ist auch Ace Combat 5 ein Action Spiel, die ungewöhnlich Story und die interessanten neuen Features, geben dem Spiel aber deutlich mehr Tiefe als andere Action Spielen. Technisch und Spielerisch gibt es kaum Kritikpunkte und jeder, der sich nur ein wenig für die Thematik interessiert, kann mit dem Kauf von Ace Combat 5 nichts falsch machen. Ace Combat 5 ist die sinnvolle Weiterentwicklung des Ace Combat Spielprinzips. Die eigene Staffel zu kommandieren ist nicht nur eine Fingerübung der Entwickler, damit Ace Combat 5 nicht wie ein Update wirkt, dieses neue Feature erzeugt mehr Spieltiefe und dadurch erfährt der Spieler auch ein intensiveres Spielerlebnis.
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