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AutorenbildAndy Meier

NES Classic Mini im Test

Poppige Synthie-Musik, ein unsäglich schlechter Klamotten-Stil und einige der besten Filme aller Zeiten. Die 80er haben so einiges zu Stande gebracht, woran wir uns auch heute noch gerne zurück erinnern. Mit den beschämenden Frisuren aus der damaligen Zeit möchte sich jedoch kaum noch einer schmücken. Zu welcher Gattung gehören die Uralt Konsolen der Videospiele-Urzeit? Wollen wir unsere knappe Zeit noch mit der heute oft vergilbten Hardware verbringen?


NES Classic Mini im Test

Zumindest das Problem der vergilbten Hardware eliminiert Nintendo im Jahr 2016. Mit dem NES Classic Mini bringen die Japaner den Konsolen-Klassiker aus den 80ern in neuer Frische auf den Markt und in den Kampf gegen PS4 Pro und Xbox One S. Ein ungleicher Kampf und wohl nicht die ganz gleiche Käuferschaft. Potente Hardware Power suchen Besitzer des Nintendo Entertainment Systems auch 2016 vergebens: Verbaut wurde ein NES Emulator, der auch genau das tut, wofür er programmiert wurde: Er emuliert alte Nintendo Spiele. Einziger Unterschied in der Darstellung und Handhabung sind die neu hinzugekommenen Grafik-Optionen wie auch eine Speicherfunktion für alle Spiele.


Dargestellt werden die Titel nach Wahl im Pixel Perfect, 4:3 oder Scan-Line Modus. Das Bild wirkt ein wenig besser, als vergleichbare Titel über die WiiU Virtual Console und die Wahl des Modus bleibt Geschmackssache. Wenig neues im 80er Jahre Backflash; zumindest wurde die Grösse des Kleinods angepasst: Kaum eine Hand gross ist es, das neue NES. Verbunden wird die Hardware mittels beiliegendem (kurzen) HDMI Kabel, Strom bekommt die Mini-Konsole via USB Kabel, Stromadapter liegt derweil keiner bei, gibt es aber günstig im Handel zu erstehen. Einerseits haben wir uns wahrlich gefreut, den altgewohnten NES Controller in die Hände zu nehmen, noch lieber hätten wir das aber mit einem längeren Joypad Kabel getan. In der ausgelieferten Form (Kabellänge 90cm) ist das Gerät definitiv nicht kompatibel mit einem grösseren Couch-Abstand zum heimischen Fernseher. Auch hier hilft der Fachhandel gerne mit längerem HDMI- und USB Kabel im Austausch gegen die eigene Kohle. Im Gegensatz zu 1988 liegt dem Gerät auch kein zweiter Controller bei, jener liegt selbstverständlich im Handel zum Kauf bereit. In Anbetracht der möglichen Zusatzkäufe ist man geradezu erstaunt, ist das Gerät auf die 30 vorinstallierten Titel limitiert – weitere Downloads sind nicht möglich.


Doch nun zum mitunter wichtigsten Part der Geschichte, den vorinstallierten Spielen. Folgende Titel stehen zur Auswahl. Übrigens allesamt in der original US/JP 60hz Geschwindigkeit. Damit müssen sich altgediente PAL-Spieler möglicherweise beim ein oder anderen Titel erstmal anfreunden:


  • Balloon Fight

  • Bubble Bobble

  • Castlevania

  • Castlevania II: Simon's Quest

  • Donkey Kong

  • Donkey Kong Jr.

  • Double Dragon II: The Revenge

  • Dr. Mario

  • Excitebike

  • Final Fantasy

  • Galaga

  • Ghosts N' Goblins

  • Gradius

  • Ice Climber

  • Kid Icarus

  • Kirby's Adventure

  • Mario Bros.

  • Mega Man 2

  • Metroid

  • Ninja Gaiden

  • Pac-Man

  • Punch-Out!! Featuring Mr. Dream

  • StarTropics

  • Super C

  • Super Mario Bros.

  • Super Mario Bros. 2

  • Super Mario Bros. 3

  • Tecmo Bowl

  • The Legend of Zelda

  • Zelda II: The Adventure of Link


Ein ausführliches Review zu jedem Spiel lassen wir für einmal aussen vor. Schliesslich handelt es sich effektiv um ein best-of-the-best für die Nintendo Konsole, die meisten Spiele dürften somit dem Gros der interessierten Käuferschaft sehr wohl bekannt sein. Das neue, alte NES will die verklärten Retro-Gefühle ansprechen und schafft das nahezu perfekt. Entsprechend gibt es auch keine abschliessende Beurteilung bzw. Vergleiche der Titel. Mit am besten werden für jeden Spieler jene sein, welche der Retro-Gamer auch von früher kennt.



Will man sich als passionierter Videospieler heute noch mit Castlevania 2 oder Ice Climber beschäftigen? Kennt man die Spiele nicht von damals, wohl eher nicht. Das trifft übrigens auf praktisch alle 30 Auswahlmöglichkeiten zu. Je nach eigenem Gusto mag auch heute noch der eine oder andere Titel zum erneuten oder gar ersten Durchspielen ermutigen.


++ Das fanden wir gut ++


  • Original Controller-Design

  • NES-Mini macht sich hübsch im Regal

  • gelungene Titel-Auswahl

  • Speicher-Funktion

  • drei verschiedene Grafik-Optionen


-- Das fanden wir nicht so gut --


  • Viel zu kurze Kabel

  • Nur ein Controller im Kaufpreis dabei

  • keine weiteren Titel abrufbar

  • Präsentation der Spiele bescheiden

  • kein Stromadapter beiliegend


Fazit:

Speicherfunktion, Scan-Lines, eine HDMI Verbindung und das original Joypad, was will man mehr als Fan alter Konsolen-Hardware? Nun da wären: Ein längeres HDMI/USB- oder Joypad-Kabel, ein zweiter Controller beiliegend und die Möglichkeit, noch mehr Spiele dafür käuflich zu erwerben. Der Verkaufs-Preis für den NES-Mini dürfte Nintendo einiges an Gewinn einbringen, zumal es wahrlich viele Retro-Fans da draussen gibt. Da wäre die Erfüllung dieser Wünsche doch kaum zu viel gewesen. Was bleibt ist eine gelungene Sammlung alter Spiele in hübsch simpler Präsentation – doch auch hier wäre sicherlich mehr möglich gewesen. So spiele ich zum x-ten Mal Super Mario Bros 3, Punch Out und Contra bis zum Ende. Habe ich dafür das NES Mini benötigt? Nein. Macht sich die Konsole dennoch gut im Regal? Ja. Ist der Kauf zu empfehlen? Diese Frage muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Fan-Service ist das Gerät allemal, nicht ganz uneigennützig der Japaner selbstverständlich.


NES Classic Mini im Test

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