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AutorenbildSascha Böhme

Modern Warfare 2 ist das bessere Battlefield

Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen bzw. schreiben würde, aber das neue Call of Duty: Modern Warfare 2 ist das bessere Battlefield. Und ich sage das als bekennender und langjähriger Battlefield-Fan, der seit mehreren Jahren kein Call of Duty mehr angefasst hat.


Ground War besser als Battlefield

Wallruns, Jetpacks, hyper-Movement, Slide-Cancels und mehr, Leute, ich hatte so die Schnauze voll von Call of Duty. Dabei gehörte die Serie einst zu meinen absoluten Lieblingen, damals, zu Zeiten des Original Modern Warfare. Zu dieser Zeit standen sich die beiden Kontrahenten CoD und Battlefield quasi auf Augenhöhe gegenüber und boten dabei jeweils komplett unterschiedliche Spielerfahrungen. Battlefield war eher langsamer, tatkischer und auf Squad-Play ausgelegt, punktete mit Zerstörung und grossen Maps. CoD war schnell und actionreich, ein Twitch-Shooter, ideal für den kleinen Hunger zwischendurch oder als Supplement für die BF-Sessions. Die Kampagnen der beiden waren immer ein willkommenes, wenn auch kurzes Action-Highlight.


Warzone aka Battle Royale war jedoch nie etwas für mich, weder in Battlefield noch in Call of Duty oder sonst wo. Darum wurde CoD für mich zunehmend uninteressanter, zumal ich auch immer älter wurde und meine Skillz und Reaktionszeiten stetig abnahmen. Mit Battlefield kommt der alternde Soldat einfach besser zurecht, weil er auch mal campen darf und die Situationen taktisch abschätzt, sich mit seinen Buddies bespricht, bevor er kopflos ins Kreuzfeuer rennt.


Modern Warfare 2 Conquest Mode

Nachdem das Klassensystem von BF sowie die Kampagne eingestampft wurden und die Flughörnchen und anderer Firlefanz Einzug hielten, die da eigentlich gar nicht hin gehören, war für mich Ende im Gelände. Die Franchise entwickelte sich zum seelenlosen Klon anderer Shooter wie Apex oder eben CoD. Totaler Quatsch, denn wenn ich Apex oder CoD spielen wollte, würde ich einfach Apex oder CoD einlegen und sicher nicht ein Battlefield. Der Ofen war bei 2042 endgültig aus. Das Ende einer Ära. Ich muss zugeben, ich war schon ziemlich angepisst und unfassbar traurig. Meine Buddies und ich wussten plötzlich nicht mehr, was wir jetzt zusammen spielen sollten.


Und dann kam die Rückkehr zu Call of Duty. Quasi aus heiterem Himmel. Eigentlich wollte ich nur kurz die Kampagne spielen. Der Grund für meine neu gefundene Euphorie sind die beiden neuen Modi Ground War und Invasion. In der diesjährigen Version von CoD gibt es gleich zwei Battlefield-ähnliche Spieloptionen, in denen zwei grosse Teams mit jeweils 32 Spielern in einer Zermürbungsschlacht um feindliches Gebiet gegeneinander antreten. Invasion ähnelt dabei dem Breaktrough Modus, auch wenn die CoD-Version eher ein gross angelegtes Deathmatch ist als ein riesiger zielbasierter Frontline-Vorstoss. Hier treten zwar auch 64 Spieler an, aber nur 40 davon sind echte Menschen, die anderen 20 sind Bots (für easy kills).


Call of Duty Modern Warfare 2 schlägt Battlefield

Die zweite Variante, und die bessere der beiden, nennt sich Ground War. Es ist CoDs stinkfreche Antwort auf Battlefield's "Conquest" Modus: riesige, weitläufige Karten mit mehreren Eroberungspunkten, Fahrzeugen wie Panzern, APCs, Jeeps, Bikes und Helis, Squad-Spawns und einer Menge freundlicher und feindlicher Spieler (32 vs 32). Ground War ist weit weg von den Deathmatches mit 12 Nasen auf engen, dreispurigen Karten, für die Call of Duty bekannt ist. Ground War wurde erst durch die neue Grafik-Engine möglich, die sich über die Jahre dank Warzone immer weiter verbessert hat und bietet hier ein beeindruckendes Schlachtfeld-Spektakel, das überraschend gut funktioniert - minus die Zerstörung halt.


Und auch wenn es erst 5 Karten und noch jede Menge Verbesserungspotential gibt (Helis mit Bewaffnung, Spotting, Zerstörung, etc.) funktioniert Ground War bereits jetzt überraschend gut. So gut, dass sich für mich und meine Battlefield-Friends das Geld allein für diese beiden Modi schon gelohnt hat und ich hoffe sehr, dass Activision-Blizzard hier weiter ausbaut.



Meiner Meinung nach sind Ground War und Invasion in Modern Warfare 2 das Beste, was die CoD-Franchise in den letzten Jahren hervor gebracht hat. Und ich begrüsse auch die neuen Movement Optionen, weg vom Zappelphilipp und hin zu mehr Zugänglichkeit und Realismus. Es bleibt abzuwarten, wohin DICE ihr geliebtes Battlefield in Zukunft führen wird, aber eines ist sicher: Das Team hat mehr Konkurrenz denn je bekommen und jede Menge Arbeit, wenn sie CoD vom modernen Multiplayer-Sandbox Thron stossen wollen, den man sich in meinen Augen dieses Jahr absolut verdient gesichert hat. [sb]



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