2017 stellte Atari ein neues VCS vor, eine Spielkonsole im 1977er Retro-Design, auf der sowohl Klassiker als auch brandneue Spiele und Multimediadienste laufen sollten. Aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie verzögerte sich die Auslieferung des Geräts bis in den Dezember 2020. Zum Jahresende waren dann alle Geräte an Vorbesteller ausgeliefert, zumindest in Nord-Amerika. Die Auslieferung in anderen Ländern verzögerte sich weiter bis Juni 2021. Danach gings steil bergab. Kommerziell war die Konsole ein totaler Flop.
In seinem jüngsten Geschäftsbericht sagt Atari, dass der Umsatz mit VCS-Konsolen und Modulen von anfänglich € 2,3 Mio. im Erscheinungsjahr auf € 0,2 Mio. (2022) gesunken ist. Ein Desaster aber auch nicht wirklich überraschend. Das Gerät kostete rund CHF 250.- und war nichts weiter als ein billiger Linux-Computer, der für mehr Geld viel weniger bot als eine Switch Lite.
Das Unternehmen ändert jetzt seine Strategie und stellt in einem ersten Schritt die Produktion der Hardware ein. Atari sagt, dass es "bestehende VCS-Produktionsverträge" aussetzen wird. Das bedeutet nicht direkt, dass der Konzern ganz aus der Hardware Produktion aussteigt: Atari plant einfach "eine neue kommerzielle Strategie für das neue VCS" zu verfolgen und "eine ergänzende Hardware-Strategie über Partnerschaften und Lizenzvereinbarungen" zu starten.
Damit könnten z.B. Joysticks, Controller und anderes Zubehör von Drittanbietern für das VCS gemeint sein oder Atari könnte seinen Namen für die Verwendung auf anderen Spielkonsolen lizenzieren. In der Zwischenzeit plant Atari weiterhin neue "Premium-Spiele" auf der Grundlage von seinem geistigem Eigentum auf den Markt zu bringen, wie z.B. die 50th Anniversary Celebration.
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