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AutorenbildAndy Meier

ACA NEOGEO Special - SNK Klassiker auf modernen Konsolen - Part 1

In den eShops von Nintendo, Microsoft, PlayStation oder Steam gibt’s nicht nur aktuelle moderne Spiele, auch Klassiker vergangener Konsolen-Tage warten auf das eigene Kleingeld. Freunde edler Heimelektronik freuen sich besonders, denn Hamster hat es sich zur Aufgabe gemacht, diverse NEO GEO Klassiker zu portieren. Wir verschaffen euch hier mal einen Überblick.


ACA NEO GEO Special - SNK Klassiker auf modernen Konsolen - Part 1

Da die SNK Titel beim Release stets mit 300 Franken aufwärts nicht gerade Schnäppchen waren, ist der nun fällige Obolus von unter CHF 10.- geradezu als preiswert zu erachten. Allerdings auch wirklich nur in dieser Hinsicht, denn nicht alle Spiele der Nobel-Konsole NEO GEO sind auch heute noch so viel Kohle wert, zumal die Titel kaum an die heutige Zeit angepasst wurden.


Neu hinzugekommen sind bei allen Spielen Online High-Score Listen (inkl. 5 Minuten-Punkte-Jagd bei jedem Spiel) und einige Grafik-Optionen. So werden z.B. diverse unterschiedlich starke Scan-Line Stufen angeboten. Pixel-Puristen wird es freuen, höher aufgelöst ist hier rein gar nichts. Grafisch wie auch akustisch erwartet den Käufer klassische NEO GEO Kost. Das war damals technisch das Nonplusultra, heute reicht es jedoch nur noch zu einem müden Lächeln; wenn auch die Backgrounds und Sprites immernoch künstlerisch schön wirken – und Pixel-Look ist bekanntlich „in“. Mehr an audio-visueller Veränderungen gibt es nicht zu verkünden, aber schliesslich handelt es sich hier auch um Klassiker und keine Neuveröffentlichungen.


Als alteingesessene NEO GEO Fans und Besitzer der Luxus-Hardware haben wir es uns nicht nehmen lassen, und alle Releases kurz angespielt. Grundsätzlich gilt: Fighting-Games profitieren von einem Arcade-Stick, aber selbst ohne sind alle Spiele hervorragend für einen Kurz-Einsatz geeignet; Arcade in Reinkultur eben.


PART 1

 

Metal Slug 3

Der Top-Hit unter den Umsetzungen, zumal sich Metal Slug wunderbar mit dem Pad steuern lässt, wohingegen speziell die Fighting-Games ein anständiges Joyboard bzw. einen Arcade-Stick vermissen lassen. Metal Slug 3 ist, wie der Titel verrät, der dritte Teil der heute legendären Run-and-Gun Serie. Alleine oder zu zweit geht es gegen unzählige menschliche, untote und ausserirdische Gegnerhorden. Dank diverser Extra-Waffen, Fahrzeugen und nicht zulegt dem grandiosen Level-Design ist Metal Slug 3 auch heute noch ein Klassiker, den man spielen muss und auch will.



Shock Troopers

Vom Spielprinzip her ähnlich wie Metal Slug überraschte Saurus 1997 mit der 346 Mega Cartridge. Im Unterschied zu Nazcas Kriegs-Parodie spielt sich Shock Troopers aus unterschiedlicher Perspektive. So geht es solo oder im Team aus der Top Down Ansicht gegen die Feindesschaar. Obschon Shock Troopers audio-visuell zu überzeugen weiss, fehlt wegen der Zensur (weisses Blut) ein wenig der oft geliebte SNK-Charme. Zum Glück lässt sich das in den Optionen ändern. Richtig gut ist auch der zweite Teil, auf den wir später noch eingehen werden.




The King of Fighters ‘98

1994 lancierte SNK eine Prügel-Serie, die zu einer der bekanntesten aller Zeiten werden sollte. Die Idee so simpel wie genial: Prügelknaben verschiedener eigener Spiele-Marken in einem Titel gegeneinander antreten zu lassen. So hauen sich die Jungs und Mädels aus Fatal Fury, Art of Fighting und Ikari Warriors gegenseitig die Köpfe ein. Dazu kommen noch gänzlich Neue, die sich perfekt einfügen. Das ganze gewürzt mit erstklassiger Spielbarkeit, ausgeglichenen Kämpfern und teils wunderschönen Backgrounds machen The King of Fighters ‘98 zu einem der besten Titel des Genres der vergangenen Jahrzehnte.




World Heroes Perfect

ADK sprang 1992 mit World Heroes auf den lukrativen Fighting-Zug auf. Zumindest die Background-Story rund um eine Zeitmaschine, welche die grössten Kämpfer der Geschichte gegeneinander antreten lässt, verspricht einiges. Wunderbar unterschiedliche Charaktere bestätigen diesen Eindruck; die Spielmechanik kann derweil nicht ganz mit der opulenten Grafik-Pracht mithalten. Das trifft auch auf World Heroes Perfect zu, den letzten Ableger der Serie. Das will nicht heissen, dass der Titel nicht Spass machen würde. Die Konkurrenz auf der SNK-Konsole ist in diesem Genre schlicht dermassen gewaltig, dass nur wenig Gründe für World Heroes sprachen. Zum Sparpreis von CHF 10.- sieht die Sache natürlich ganz anders aus, der Titel ist durchaus einen Blick wert.




Waku Waku 7

Mit dem Release des NEO GEO CDs holte SNK neue Publisher mit ins Boot, darunter Sun Soft. Jene zeichneten sich für Waku Waku 7 verantwortlich. Nach dem wenig überzeugenden Galaxy Fight rehabilitierte sich der japanische Publisher zum Guten. Waku Waku 7 spielt sich klar besser und bietet eine interessantere Charakter-Auswahl von 7 (Story) bis 9 (vs) Kämpfern. Fans des zugrunde liegenden Anime-Stils und abstruser Figuren freuen sich hier über das „etwas andere“ Fighting-Game. Dennoch konnte Waku Waku 7 schon damals nicht ansatzweise an den Erfolg der SNK Eigenmarken anschliessen; und das hat auch seine guten Gründe. Fans riskieren einen Kauf, wirklich viel verpassen tut man andernfalls aber auch nicht.




Nam-1975

1990 erblickte SNKs NEO GEO das Licht der damals 16-Bit geprägten Videospiele-Welt. Im Vietnam Shooter beharkt man sich in der Haut eines Soldaten alleine oder zu zweit gegen Horden angriffslustiger Sprites. Interessant ist dabei, dass sich der Spieler im Vordergrund bewegt und den entgegenkommenden Projektilen ausweicht. Zugleich wird das Ziel-Fadenkreuz der eigenen Waffe über den Screen gesteuert um das Feindes-Heer anzuvisieren und sprichwörtlich aufs Korn zu nehmen. Unterwegs gilt es Granaten, Extrawaffen und weibliche Hilfe mitzunehmen. Ist der Titel bis zum finalen Endgegner mit etwas Übung gut zu meistern, wartet (auch dank fiesem Continue-Klau) zum Ende hin einer der schwersten Obermotze der Videospiel-Geschichte. Nam-1975 ist dank der interessanten und etwas anderen Spielmechanik blendend gealtert und auch heute noch jedem Shooter-Fan mit einem Herz für 90er Pixel-Grafik zu empfehlen.




Metal Slug

1996 sorgte die Nazca Corporation für einen bleibenden Eindruck im Arcade- und Videospiele-Markt. Super Vehicle-001: Metal Slug beeindruckte mit geradezu erstklassiger Jump’n Shoot Mechanik und bombast-Grafik. Detailverliebte Animationen sowohl der eigenen Helden wie auch dem Feindes-Gesindel taten ihr übrigens dazu, Metal Slug zu einer langlebigen Serie mit unzähligen Fans werden zu lassen. Viele davon halten den ersten Teil noch heute für den besten der Serie. Ein Prunkstück der Bitmap-Zeit und definitiv auch heute noch einen Kauf wert.




Neo Turf Masters

Ebenfalls von Nazca und genauso aus dem Jahre 1996 stammt Neo Turf Masters, eine der besten Arcade-Golf Umsetzungen aller Zeiten. Mit einem von sechs Charakteren mit unterschiedlichen Vorzügen geht es auf einen von vier Golf-Plätzen. Zur Wahl steht natürlich Japan, zudem Australien, die vereinigten Staaten sowie Deutschland. Die Kurse sind durchaus anspruchsvoll zu meistern, spielen sich aber erstklassig. Im Gegensatz zu anderen Spielen ist Neo Turf Masters hervorragend gealtert und macht auch heute noch viel Spass. Was gibt es entspannenderes, als gemütliche eine Runde Golf auf der Couch anzugehen?




The King of Fighters ‘94

Ein Novum im hart umkämpften Markt der 2-D Fighting-Titel läutete SNK 1994 ein. Nicht nur treten erstmalig bekannte Charaktere aus verschiedenen Spiele-Marken gegeneinander an, auch handelt es sich beim Turnier um einen 3vs3 Wettkampf. Speziell im Vergleich zu den Nachfolgern ist, dass die Teams vordefiniert sind und nicht individuell zusammenstellt werden dürfen. Wer also gerne Ryo und und Terry im eigenen Team haben möchte, sollte sich einen der Nachfolger ins Haus holen. Der Vorteil für KoF94: Es bleibt in der Serie bis heute einzigartig. Durchgehend sehr hübsch gezeichnete Backgrounds und der Fakt, dass es sich um das erste King of Fighters handelt, dürfen Fans zuschlagen lassen. Ausgeklügeltere Kampfsysteme sowie frei zusammenstellbare Teams machen die Nachfolger aber zu klar bessern NEOGEO Prüglern.




Alpha Mission 2

ASO II: Last Guardian erblickte 1991 das Licht der Spielhallen-Welt in Form eines MVS-Moduls, selbstverständlich ging es für gut Betuchte auch auf der SNK Heimkonsole zur Sache. Der vertikal scrollende Shooter überzeugte mit hübschen Sprites und originellem Gameplay, insbesondere durch die etwas andere Special-Integrierung. Jene erfordert mehr investierte Trainingszeit, um letztendlich bis zum siebten Level vordringen und das Spiel erfolgreich beenden zu können. Im Vergleich mit aktuelleren, vergleichbaren Titeln merkt man ASO 2 das Alter durchaus an; Fans klassischer Shoot’em-Ups werden aber nicht enttäuscht.




Samurai Shodown 4

Und noch ein Fighter, für Käufer aber der erste aus der preisträchtigen Samurai Shodown Serie. Jene wurde in erster Linie dadurch bekannt, die Kontrahenten mit Hieb- und Stichwaffen aufeinander los zu lassen. Dieses neue, grossartige Spielgefühl und die einzigartig aufeinander abgestimmten Charaktere bietet auch Teil vier. Zudem wird nach dem in dieser Hinsicht eher gewöhnungsbedürftigen dritten Shodown wieder vor richtig hübschen Backgrounds gekämpft. Für viele das Highlight der Serie bildet dieser Download fast schon ein Pflicht-Kauf für Freunde gepflegter Fighting-Kost.




GAROU: MARK OF THE WOLVES

Nach dem kürzlich gespielten ersten Teil der Fatal Fury Saga erreicht uns nun deren letzter. Gefühlt befinden sich mehrere Epochen zwischen den beiden Titeln, ganz sicher mehrere MBit – das die Reihe abschliessende Modul beanspruchte ganze 688 davon. Zum Vergleich: Das Fatal Fury Cover zeigte spärliche 55 Megs. Garou gilt noch heute als einer der besten 2-D Fighting-Titel aller Zeiten. Das nahezu perfekte Balancing der Haudegen wie auch die prächtige und äusserst detaillierte Grafik tragen viel dazu bei. Der Klassiker lohnt sich auch heute noch für jeden, der dem Genre nicht grundsätzlich abgeneigt ist und im Idealfall einen regelmässigen Versus-Partner in Petto hat.




BLAZING STAR

In der finalen Area der SNK-Konsole glänzte nochmal ein erstklassiger Shooter. Lange war es still nach Pulstar, dem letzten glanzvollen NEOGEO Horizontal-Shooter. Blazing Star erfreute nicht nur Fans des Genres, auch Grafik-Puristen ergötzen sich am heute kaum noch bezahlbaren 346Mbit-Modul. Keine Frage, auch heute spielt sich der Titel noch einwandfrei und gerade jenes Genre eignet sich geradezu perfekt für die tragbare Nintendo Konsole. Wie andere Shooter auf der Nobel-Konsole ist auch Blazing Star kein Zuckerschlecken, gekonnte Steuerkreuz-Akrobatik wird gefordert.




OVER TOP

Das diesmal besprochene Trio wird mit einer gar seltenen Spezies der NEOGEO Spiele-Bibliothek komplett gemacht. Bei Over Top handelt es sich um einen Top-Down Racing-Titel frei nach Trash Rally aus dem Jahre 1991. Fünf Jahre später rasen wir in der selben Perspektive über eine verschiedenartige Strecke mit dem Endziel, das Rennen als Erster zu beenden. Mit der Karosse nach Wahl gilt es unterschiedlichste Strassenbedingungen zu berücksichtigen und die Streckenführung idealerweise auswendig zu kennen. Spieler die sich mit diesem, heute kaum noch berücksichtigten Sub-Genre anfreunden können, werden auch mit Over Top eine Menge Spass haben.




Zed Blade

Ein weiterer 2-D Shooter, offiziell nie für das NEOGEO AES erschienen, sehr wohl aber in einschlägigen Arcades und bei MVS-Besitzern zu finden. Viele NEOGEO Fans konnte NMK aber schon 1994 nur schwer für sich gewinnen. Äusserst durchschnittliche Grafik, schwacher Sound und eine schlicht zu grosse Darstellung des eigenen Raumschiffs auf dem Bildschirm haben jegliches Hit-Potential bereits im Keim erstickt. Die acht Levels sorgen dennoch für angenehme Unterhaltung, sofern man in der Lage ist die systemeigene Konkurrenz wie Last Resort oder Pulstar komplett auszublenden. Fans des Genres welche genannte Titel bereits erstanden oder Lust auf etwas Neues haben, schlagen dennoch zu.




Super Sidekicks

Nach dem Sci-Fi Kick Soccer Brawl schickt SNK 1993 Super Sidekicks auf die gut betuchten Fussball-Fans los. Tatsächlich ist Super Sidekicks 1 ein äusserst simpel gestrickter Titel. Zur Wahl stehen ein Dutzend mehr oder minder famose Nationen mit welchen es den Cup-Titel zu gewinnen gilt. Im Ballbesitz wird gepasst und geschossen, defensiv fies in den Gegner gegrätscht oder gar ein Bodycheck ausgefahren. Letztgenannte Aktionen können auch gerne mal dazu führen, dass der Kontrahent auf dem Rasen liegen bleibt, Karten bleiben eine Seltenheit. Aufgrund der relativ nahen Top-Down Ansicht und fehlendem Radar stehen kaum taktische Möglichkeiten zur Verfügung, selbst für einen Arcade-Kick dieser Güteklasse ist das eher dürftig. Einzig der Star des Teams, genannt "Ace" sorgt für die Prise Individualität, jener hat einen besonderes strammen Schuss und steigert die Sieges-Chancen wesentlich. Dennoch: Für ein Spielchen im Zug mit dem Vis-à-Vis lohnt auch der erste Teil heute noch.




Last Resort

Ganz im Gegensatz zum hier besprochenen, zwei Jahre später erschienen Zed Blade, wusste Last Resort bereits 1992 mit opulenter Grafik zu überzeugen. Tatsächlich war SNKs Shoot’em Up nicht nur technisch herausragend. Dank massiver R-Type Anleihen spielt sich der Titel auch erstklassig. Das Alleinstellungsmerkmal bildet der frei ums eigene Raumschiff rotierende Satellit, der sowohl als Schutzschild wie auch als Waffe verwendet werden kann. Sowohl alleine oder kooperativ geht es in leider nur fünf Levels gegen einmal mehr übermächtige Feindesscharen. Grossartiges wie auch abwechslungsreiches Leveldesign mit jeweils einem speziell dicken Obermotz am Ende katapultieren Last Resort in den Olymp der Genre-Klassiker. Glücklicherweise ist der Titel zudem sehr gut gealtert und somit auch heute noch ein Pflichtkauf.




Sengoku

Anfang der 90er Jahre waren seitwärts scrollende Beat’em Ups der Hit, mit Final Fight als die bekannte Grösse im Genre. Selbstredend zog SNK auf dem MVS-Board nach. Genre-Fans erfreuten sich an Klassikern wie Robo Army, Mutation Nation, Burning Fight oder Sengoku. Letzterer wurde als einziger mit Fortsetzungen bedacht und dessen erster Teil darf jetzt im Store gekauft werden. Es ist einigermassen überraschend, dass gerade Sengoku einen zweiten und gar dritten Teil erhielt, gerne hätten wir beispielsweise einen Mutation Nation Nachfolger gespielt. Letztendlich ist Sengoku aber wie die anderen Serien ein simpler Side-Scroller, hier mit einem typisch japanischen Setting. Böse Mächte sollen mit Faust oder Schwert niedergerungen werden, zudem verwandelt sich der eigene Charakter nach aufsammeln des notwendigen Specials in eine besonders fiese Gestalt, die den Massen an Gegner-Horden leichter Herr werden soll. Ansonsten wird geschlagen und gehüpft, auf Wunsch gerne im Duett. Und in dieser Form, der des 2-Player-simultan Spiels, ist Sengoku auch heute noch für einen kurzweiligen Abend gut. Fans der Serie oder des Genres mit einem Mitspieler an der Seite, schlagen unbedacht zu.




The King of Fighters 2000

Gleich vornweg: Das Turnier mit dem Millennium im Titel gehört zur Elite der 2-D VS-Fighting-Auswahl. Auch im runden Jahrgang geht es mit einem dreier Team nach Wahl gegen die altbewährte SNK Kämpfer-Riege, und das bereits zum siebten Mal in der KoF-Geschichte. Wie sich herausstellen sollte das letzte Mal vor dem bevorstehenden Bankrott der Japaner bzw. der Übernahme von SNK Playmore. Insofern bringt King of Fighters 2000 auch etwas Geschichte mit. Wie schon ’99 steht erneut ein zur Hilfe eilender Striker im Hintergrund bereit. Jener darf neu nach Belieben zu Verteidigungs- oder Combo-Zwecken eingesetzt werden. Ob man KoF2000 benötigt, wenn man andere Teile der Serie bereits auf der SD-Karte hat, darf jeder für sich selbst entscheiden. Wer die Serie komplett haben möchte, kommt um den Kauf sowieso nicht herum und sei es nur, um die hanebüchene Story rund um die Zero-Kanone im Detail zu erfahren.





Blue’s Journey

Ein Jump’n Run, eine wahre Seltenheit auf der schwarzen edel Konsole. Raguy, so der original Titel, wurde bereits zum NEOGEO Release auf die wenigen Besitzer los gelassen. Ein Vorteil für Alpha Denshi, weniger Konkurrenz schafft grössere Begehrlichkeiten. Im Fall von Blue’s Journey eine nicht unwichtige Gegebenheit. Der Titel ist bunt und spielt sich ok, aber weder wird die Hardware Power auch nur angekratzt, noch besticht Blue’s farbenfrohes Abenteuer mit extraordinärer Spielbarkeit. Im Gegenteil, den Spieler erwartet ziemlich banale Jump’n Run Kost, und in diesem Genre übertrumpfen die Nintendo- und Sega Konsolen SNK in allen Belangen. Aufgrund des 2-Spieler-Modus und der Systemintern nicht vorhandenen Konkurrenz für Genre-Freunde dennoch ein Blick wert.




Samurai Shodown

1991 war Street Fighter 2, doch zwei Jahre später sollte Samurai Shodown folgen. SNK lancierte mit Samurai Spirits, so die original Betitelung, einen mindestens genauso krachenden Genre-Klassiker. Im Gegensatz zur Capcom Konkurrenz beharken sich die zwölf Recken des japanischen Feudal-Zeitalters nicht nur mit Fäusten, sondern jeder der Streithähne bringt seine Lieblingswaffe mit in den Kampf. Nebst dem dadurch einzigartigen Gameplay sorgten ein extrem abwechslungsreiches Kämpferfeld wie auch die überragende Grafik für staunende Gesichter. Der von Art of Fighting bekannte Zoom Faktor wurde übernommen, sind die Kämpfer nahe beieinander nehmen Hünen wie Earthquake Bildschirmgrösse ein, entfernen sie sich voneinander, schafft die Kamera Raum für eine bessere Übersicht und zoomt weg. Der erste Teil der Serie ist nicht der beste, aber hat wie das Ur-Street Fighter 2 nach wie vor seine Daseinsberechtigung, und sei es nur der Nostalgie wegen. Im Gegensatz zu Spielen wie Fatal Fury 1 überzeugt aber bei Samurai Spirits das Gameplay heute noch.




Aero Fighters 2

Video System bringt 1994 Abwechslung in den von Fighting-Titeln überschwemmten NEOGEO Markt. Sonic Wings 2, oder Aero Fighter 2 im Western, ist ein vertikaler Shooter im klassischen Gewand. Mittels dem A-Button werden die umherschwirrenden Fieslinge abgeschossen, wohingegen der B-Button den Griff zur Smart-Bomb darstellt. So geht es alleine oder im Duett durch zehn Levels mit dem Ziel, die Welt zu retten. Dabei darf zu Beginn einer von acht unterschiedlichen und auch verrückt anmutenden Charakteren gewählt werden, jeder mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen und sogar individuellen Abspännen – keine Selbstverständlichkeit im Shooter-Genre. Aero Fighters 2 brilliert ansonsten nirgends, bietet aber gelungene Hausmannskost. Hübsche, abwechslungsreiche Grafik, vielerlei Gegner und interessante Bossfights locken auch heute noch vor den Screen. Zumal dank Vertikal-Scrolling ein Vergleich mit Genre-Grössen wie Pulstar oder Last Resort gekonnt verhindert wurde.




Fatal Fury Special

Fatal Fury lehnte sich schon immer an Capcoms Ur-Vater an. So auch die Special Variante, welche 1993 auf den Markt gebracht wurde. Fatal Fury 2 war zum damaligen Zeit das meist verkaufte NEOGEO Modul, entsprechend bot sich eine „Turbo“ Variante mehr als nur an. In Special stehen die vier Endgegner des zweiten Teils erstmalig zur Auswahl, zudem sichten ungeschlagene Spieler nach Wolfgang Krauser den ersten Serien-Seitensprung der Fighting-Geschichte: Ryo Sakazaki, bekannt aus Art of Fighting, tritt zum Kampf an und steht nach erfolgreicher Beseitigung zur Auswahl bereit. Einfach ist dieses Unterfangen aber keinesfalls. Fatal Fury Special zählt bis heute zu den anspruchsvolleren Titeln und bedarf einiges an Übung. Aufgrund der klassischen Fatal Fury Engine spielt sich auch die Special-Variante etwas hölzern im Vergleich zu aktuellen Genre-Vertretern. Lässt man sich aber erstmal darauf ein, erwartet den SNK-Fan Stunden bester Unterhaltung, dank Pracht-Grafik, krachendem Soundtrack und wunderbarem Charakter-Balancing auch heute noch.




Magician Lord

Nicht nur SNKs NEOGEO erscheint mit dem Werbeslogan „Bigger, Badder, Better“ auf dem Markt, auch Magician Lord macht sich als Launch-Titel auf, die Herzen der Arcade Fans zu erobern. Alpha Denshis Sidescroller wurde unweigerlich von Konamis Castlevania inspiriert, ohne aber dessen Fan-Status zu erreichen. Das liegt mitunter am zwar soliden, aber nicht überragenden Gameplay und Leveldesign. Hauptcharakter Zauberer Elta ist in der Lage sich mittels Aufnahme von Orbs zu verwandeln. Seine Alter-Egos wie der Shinobi oder gar ein Drachenkämpfer sind deutlich schlagkräftiger und haben jeweils eigene Spezial-Attacken um sich der nicht ganz einfachen Gegnerschar zu entledigen. Nach acht Levels ist der Titel durch, bis dahin stellt sich noch der eine oder andere Obermotz in den Weg - klassische Jump’n Shoot Action also. Damals punktete das Spiel in erster Linie mit erstklassiger Grafik, welche auch heute noch hübsch anzusehen ist. Deswegen und dank insgesamt gelungenem Gameplay ist der bockschwere Titel auch heute noch eine Empfehlung wert. Der zweite Teil wurde übrigens nie fertig gestellt und nach dem Konkurs von Alpha Denshi dürfte das mit grosser Wahrscheinlichkeit auch so bleiben.




Metal Slug 2

Es schlug im Videospiele-Markt ein wie eine Bombe, das erste Metal Slug. Kein Wunder liess der zweite Teil nicht lange auf sich warten, diesmal direkt von SNK. Metal Slug wird neben King of Fighters zur mit bekanntesten Marke auf der Nobelkonsole und ein Münzgrab in den Arcades weltweit. Umsetzungen auf fast alle Konsolen sollten folgen. Der zweite Teil indes sollte 1998 vorerst NEOGEO Exklusivität geniessen und wurde als einziger in Form einer später erschienen Special-Edition aufgebohrt (Metal Slug X). Jene merzte in erster Linie ab und an auftauchende Grafik-Ruckler des original aus. Letzters ist gleichzeitig einer der einzigen Makel, Metal Slug 2 ist ansonsten eines der herausragenden Jump’n Shoots der 16-Bit Zeit und spielt sich nahezu perfekt. Dazu mitreissende Musik, klasse Bitmap-Humor und ein fantastischer 2-Spieler Modus. Bis auf die Existenz von Metal Slug X spricht tatsächlich nichts gegen den Download des zweiten Teils und kriegt damit für den schmalen Preis von weniger als 10 Franken eine klare Kaufempfehlung.




Shock Troopers 2nd Squad

Knapp zwei Jahre nach dem Erstling schiebt Saurus bereits 2nd Squad nach. Im Gegensatz zu so vielen Fortsetzungen hat der zweite Teil von Shock Troopers wenig mit dem Original gemein. Zwar handelt es sich noch immer um einen Action bepackten 360° Shooter – jetzt aber mit Rendergrafik. Jener lässt den Charme des Erstlings vermissen, wenn es sicherlich auch dafür seine Fans geben wird; Pixelfreunde bedauern die Grafik-Stil Veränderung. Hervor tut sich bei 2nd Squad die Möglichkeit, frei nach Metal Slug, umherstehende Kriegs-Fahrzeuge zu besetzen und dem Gegner-Volk damit so richtig einzuheizen. Zur Auswahl stehen zu Spielbeginn vier in deren Fähigkeiten unterschiedliche Charaktere. Jeder hat zudem seine eigene Spezial-Waffe, die sich im späteren Spielverlauf als äusserst nützlich herausstellen werden. Shooter Fans mit Faible für gerenderte Grafik riskieren einen Blick, alle anderen holen sich zuerst den ebenfalls erhältlichen und besseren Vorgänger.




Magical Drop 2

Obschon SNKs NEOGEO in erster Linie für Action Cartridges bekannt wurde, gab es auch den einen oder anderen Ausreisser. Dazu zählt auch Data Easts Magical Drop 2. Der Screen lässt erst vermuten, es handle sich um einen Puzzle Bobble Ableger, dem ist aber leider nicht so. Statt verschiedenfarbige Kugeln nacheinander an die ebenso mit Kugeln bedeckte Bildschirmdecke zu schiessen, sollen letztere erst „eingesogen“ werden, um sie kurz darauf an anderer Stelle zurück zu schiessen. Mit genügend Skills lassen sich so gegen die CPU oder einen menschlichen Gegner ansehnliche Blasen-Vernichtungs-Kombos ausführen. Denn wie bei anderen Genrevertretern lösen sich die farbigen Kugeln in einer Reihe von mindestens drei gleichfarbigen auf und bescheren dem Gegner im Falle von Kombos grössere Schwierigkeiten. Das Spiel ist aufgrund der Natur des gemeinen Puzzle-Spiels angenehm gut gealtert, kann aber spielerisch nicht mit dem ebenso auf dem NEOGEO erhältlichen Puzzle Bobble mithalten.



ROBO ARMY

Zwei nette junge Herren werden vom verrückten Wissenschaftler in Cyborgs verwandelt. Leider wollen sich Maxima und Rocky nicht mit der neuen Situation anfreunden und feinden sich mit dessen übriger Roboter-Armeen an. Ziel der ganzen Sache ist, nicht nur zur langweiligen Menschen-Form zurück zu finden sondern damit gleich noch Neo-Detroit vor dem Untergang zu bewahren. Spielerisch handelt es sich letztendlich um einen simplen Side-Scroller, es geht von links nach rechts und alle im Weg stehenden Robo-Gegner werden mittels Faustschlägen eliminiert. Alleine oder zu zweit wird getreten, gesprungen oder eine Spezial-Attacke ausgeführt um sich der Gegner-Horden zu entledigen. Genrebedingt macht auch Robo Army speziell zu zweit richtig Laune, wohingegen alleine schnell gepflegte Langeweile droht.




Spin Master

Data East mit ins Boot zu holen, war für SNK ein wahrer Glücksgriff. Wenige Klassiker fanden deswegen den Weg auf die schwarze Edel-Konsole, wohl aber viel Abwechslung. Spin Master oder in Japan Miracle Adventure zählt sich seit 1993 zur Software-Bibliothek des NEOGEO dazu. Zur Randnotiz wird einmal mehr ein verrückter Wissenschaftler, der nicht nur den selben Schatz sucht wie die beiden Hauptprotagonisten sondern auch noch deren Freundin entführt. Glücklicherweise sind Johnny und Tom mit tödlichen Yo-Yos bewaffnet, um sich dem Heer von Dr. De Playne zu stellen und die Schatzkarte in deren Besitz zu bringen. Eingesetzt werden die gefährlichen Spielzeuge in von links nach rechts scrollenden Levels, gegen Feinde und um Kisten mit Power Ups für eben jene zu öffnen. Das Gameplay ist etwas obskur, sorgt aber speziell im Duett für Kurzweil.




Burning Fight

1991 versucht sich SNK an einem kompetenten Final Fight Kontrahenten. Und tatsächlich kann der Sidescroller mit dem Capcom Klassiker zufriedenstellend mithalten. Mit einem von drei zur Wahl stehenden Recken geht es nach Osaka, um die dort ansässige Yakuza aufzumischen. Mit handelsüblichen Handkanten-Schlägen und unter Zuhilfenahme herumliegender Gegenstände werden die Gegner-Horden auf die Matte geboxt. Speziell ist hier die Möglichkeit, immer mal wieder kleinere Räume im Hintergrund betreten zu können. Dort gilt es unter einem vorgegebenen Zeitlimit ebenfalls alles zu zertrümmern, dafür gibt’s aber einen netten Bonus. Was bleibt ist ein – im Zweispieler-Modus – äusserst unterhaltsames, klassisches Beat’em Up, das aber nicht vielmehr als eine freche Final Fight Kopie ist und die Qualitäten das Vorbilds letztendlich nicht ganz erreicht. Dafür sind die Gegner zu wenig einprägsam, die Animationen zu belanglos und die eigenen drei Charaktere etwas gar uninspiriert daherkommend.




Mutation Nation

"Ein genialer Wissenschaftler hat Menschen in wütende Mutanten verwandelt. Nun liegt es an zwei mutigen Jugendlichen, ihre Heimatstadt vor der Verwüstung durch die Mutanten zu retten." So der Presse-Text des Titels und er umschreibt die Geschehnisse auf den Punkt gebracht. Ricky Jones und Johnny Hart, die aufgrund der Namen auch WWE Wrestler sein könnten, schlagen sich durch sechs Mutanten-Verseuchte Levels um letztendlich dem finsteren Obermotz gegenüber zu stehen. Statt der sonst üblichen Rohre und Schwerter helfen sich die beiden mit Mutagenen über die Runde, welche den gegnerischen Angreifern noch eine Spur heftiger zusetzen. Das 1992 veröffentlichte Modul überzeugte durch richtig hübsche Bitmap Grafiken und gelungene Spielbarkeit, beides funktioniert auch 2017 noch.




Art of Fighting

Den Anfang macht Art of Fighting. Der erste Teil der Trilogie hat sich insbesondere grafisch vom Urvater-Street Fighter 2 abgehoben. Es wartet mit Ryo Sakazaki ein weiterer Ryu Klon auf die eigene Kontrolle und auch dessen bester Freund Robert Garcia ist trotz eigenständigerem Outfit letztendlich nur SNKs Ken. Stehen die beiden Kontrahenten weit voneinander entfernt, nehmen Sie eine reguläre Grösse auf dem Bildschirm ein. Nähern sich die Fighter aber erstmal einander an, kommt der revolutionäre Zoom-Effekt zur Geltung. Die Kamera nähert sich den Recken und lässt jene nahezu auf Bildschirmgrösse anwachsen. Ein Feature, dass Art of Fighting 1992 zum Alleinstellungsmerkmal verholfen hat. Ansonsten geht es mit den üblichen Feuerbällen und Sprungattacken gegen diverse Feindbilder um letztendlich dem fiesen Mr. Big und gar Mr. Karate gegenüber zu treten. Selbst steuern lassen tun sich im Store-Mode allerdings nur die beiden eingangs erwähnten Freunde. Für Abwechslung sorgt ein Energie-Balken, den es mittels Button aufzufüllen gilt, will man weiterhin Special-Moves nutzen, sowie kurzweilige Bonusrunden zwischen den Stages.




The King of Fighters '95

Wie der Titel es verlauten lässt, fand das zweite King of Fighters Turnier 1995 den Weg auf das NEOGEO. Im gross handelt es sich um dasselbe Spiel wie sein direkter Vorgänger, wäre da nicht die Möglichkeit, eigene Teams zusammen zu stellen. Erstmals in der Saga dürfen Spieler mit Ryo, Terry und Kim im selben Team antreten. Alleine die individuelle Zusammenstellungsmöglichkeit offenbarte schier unzählige, variantenreiche Kämpfe zwischen Freunden. Ansonsten wurde Team USA schlicht aus dem Cast entfernt, damit wurde Platz frei für Iori, der neben Kyo ein Aushängeschild der Serie wurde. Sind alle gegnerischen Teams dem Erdboden gleich gemacht wartet Saisyu Kusanagi und einmal mehr Rugal auf eine Abreibung. Auf dem Weg dahin werden Spieler erneut mit wunderschön gezeichneten Bitmap-Stages verwöhnt.




The King of Fighters '99

In den späten 90ern galt: Kein Jahr ohne ein neues King of Fighters. So ging es im Juli 1999 in die mittlerweile sechste Runde der Serie. Kein einfaches Unterfangen, gilt doch der direkte Vorgänger bis heute als eines der besten Fighting-Games aller Zeiten. Vielleicht mit ein Grund, weswegen SNK in diesem Jahr den neuen „Striker“ Mode eingeführt hat. Ein zusätzlicher Recke der im Hintergrund lauert, um in hektischen Momenten eingesetzt werden zu können. Spielerisch fühlt sich das letztendlich mehr wie ein zusätzlicher Special-Move an, als tatsächlich ein neuer Charakter, denn wirklich steuern lässt sich das vierte Team-Mitglied nicht. Dafür freuen sich KoF-Fans über die Vorstellung von K‘ und seinem Kumpel Maxima. Die Story ist nicht weniger hanebüchen als zuvor, neu wartet allerdings der unangenehme Krizalid daruf, dass seine finsteren Pläne zunichte gemacht werden.




Metal Slug X

Metal Slug gilt als einer der Vorzeige-Titel auf dem NEOGEO; kein Wunder folgte kurz darauf ein Nachfolger. Für Versus-Fighting Games nichts ungewöhnliches, eine Remix-Edition im Jum’n Shoot Genre ist eher selten anzutreffen. Und genau das ist Metal Slug X, eine aufgepeppte Version des hervorragenden aber von öfters auftretenden Slowdowns geprägten zweiten Teils der Serie. Jene wurden durch geschicktes Item- und Gegner um platzieren grösstenteils weg radiert. Dazu gibt es neue Gegner-Typen und ebenso neue, dazu passende Waffen. Zudem wurde die Grafik überarbeitet, so geht es im ersten Level bereits gegen Nacht zu, statt des noch helllichten Tages zuvor. Metal Slug X ist die definitive Version von Metal Slug 2 und somit nichts anderes als ein Pflichtkauf für jeden Freund gepflegter Bitmap-Kost.




World Heroes

Los geht die SNK Christmas-Parade ironischerweise mit einem ADK Titel. In Zeiten wo Street Fighter 2 bei Arcade Besitzern vielerorts für klingende Kassen gesorgt hat, war es ein Leichtes, auf den goldenen Zug mit auf zu springen und im Zuge des Capcom Klassikers das eigene Betriebsergebnis zu verschönern. World Heros ist dann auch eine ziemlich dreiste Kopie, ohne dabei selbst gross mit kreativen Änderungen oder gar spielerischen Neuerungen aufzufallen. Einzig das Charakter-Design sorgte anno 1992 für unterhaltsame Zweikampf-Stunden. Acht Kämpfer aus verschiedenen Zeit-Epochen sollen dank kurzerhand entwickelter Zeitmaschine den stärksten Hünen aller Zeiten unter sich ausmachen. Darunter sowohl ein Bruce Lee (Kim Dragon) wie auch ein Hulk Hogan (Mucle Power) Verschnitt. Dazu gesellen sich Nazi-Roboter Brocken und der Russe Rasputin. Die beiden Ninjas Hattori und Fuuma bilden die üblichen Ken und Ryu Alternativen. Gekämpft wird mittels Feuerbällen und Fussfegern, leider spielt sich der Titel etwas hölzern – ein Attribut, das auch die nachfolgenden World Heroes Spiele «auszeichnen» sollte.




Art of Fighting 3

Weiter geht es mit dem dritten und letzten Teil der Art of Fighting Saga. Erstmalig hat SNK die Grafik mittels motion capturing Verfahren erstellt und so besonders feine Animationen generiert. Weniger innovativ hingegen sind Gameplay und Charaktere. In ersterem finden wir neu Ultra-Cool Angriffe die nicht mehr geblockt werden dürfen. Die Charakter-Auswahl überrascht mit vielen bislang unbekannten Gesichtern. Nur Ryo und Robert sind Serien-Veteranen ein Begriff. Möglich macht das ein Wechsel der Story weg von der Sakazaki Familien Tragödie hin zu Roberts Suche nach einem verlorengegangenen Freund aus Kindheitstagen. Wunderschön gezeichnete Grafik und butterweiche Animationen machen den 1996 veröffentlichten Titel auch heute noch äusserst sehenswert, das Gameplay ist überzeugend, aber nicht herausragend. Auf jeden Fall spielt sich Art of Fighting 3 anders als viele andere Genre-Vertreter und ist alleine schon deswegen ein Blick wert.




The Last Blade

Den Fighting-Abschluss 2017 macht der Release aus dem Jahre 1997. Entwickelt von SNK erwartet 2D Prügel-Freunde ein Leckerbissen sondergleichen. Anhänger von Samurai Showdown und Japan im speziellen freuen sich über mehr als nur ein paar Anleihen. Einerseits trägt jeder der ein Dutzend Charaktere Fechtwerkzeug bei sich, andererseits stammen sie alle aus Japans Bakumatsu-Zeit. Die klassischen Kämpfe im 19. Jahrhundert werden mit einem von zwei Kampfstilen ausgefochten. Einerseits darf mittels schlagkräftiger Kombos auf Geschwindigkeit gesetzt werden, andererseits suchen weniger hektische Naturen die kraftvollere Variante des Power-Modes. Beide bergen ganz eigene Vor- und Nachteile, die Charaktere sind erfreulich ausgewogen und das Kampfsystem funktioniert nahezu perfekt. Freunde des Zeitalters freuen sich über eine Perle im NEOGEO Universum.




Top Hunter

Abschliessend gibt es noch Futter abseits des Fighting-Genres. Top Hunter erblickte im Jahr 1994 das Licht der NEOGEO Welt und verzückte in erster Linie mit der kunterbunten Grafik sowie dem spassigen Zwei-Spieler Modus. Aussergewöhnlich sind zwei Gameplay Eigenheiten. So dürfen die beiden intergalaktischen Kopfgeldjäger vom Vorder- in den Hintergrund hüpfen und mittels Joystick-Eingabe Special-Moves ausführen. Beides findet auch in nachfolgenden Genre-Vertretern kaum mehr Verwendung. Dank der abwechslungsreichen fünf Levels und dem etwas zarteren Schwierigkeitsgrad sorgt Top Hunter auch mehr als 20 Jahre später noch für gelungene Unterhaltung, speziell zu zweit.




Super Baseball 2020

Nach Baselball Stars Professional folgte nicht etwa dessen zweiter Teil, zuerst manövrierte sich das futuristische Super Baselball 2020 in die Spielhallen. Das Grundprinzip des ausserhalb Europas prominenteren Sports bleibt sich gleich: Ziel ist noch immer möglichst Homeruns aufs Parket zu legen und zum Ende der Spielzeit mehr Punkte als der Gegner ein zu heimsen. Aufgelockert wird der Schlagball-Sport durch Updates, mit welchen das eigene Team dem Sieg nähergebracht wird. Reale Mannschaften gibt es eben so wenig wie einen Karriere-Modus, dennoch ist das Spiel annehmbar gealtert – die gerasterte Spielfeld Grafik bleibt allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Freunde von Sport-Titeln aus den frühen 90ern mit einem Mitspieler zur Hand schlagen zu. Übrigens: In gut zwei Jahren ist es soweit - 2020, und wir bezweifeln irgendwie, dass Baseball bis dahin noch eine derart gravierende Robotik-Veränderung durchlaufen wird.




Soccer Brawl

In eine ähnliche Kerbe wie 2020 Super Baseball schlägt auch Soccer Brawl. Mit dem Unterschied, dass hier Fussball in die Zukunft verlagert wurde. Hier beharken sich zwei Teams nicht nur mit Fallrückziehern und Kopfbällen, es geht auch mit Lasern und Power-Schüssen zur Sache. Die Robo-Teams aus einem der acht Ländern steuern sich ansonsten ziemlich simpel über den Rasen und erinnern in Grundzügen an Super Sidekicks. Ungefähr ähnlich verhält es sich mit dem Alterungs-Prozess: Beide Spiele sind heute nur noch für einige wenige Spiele zwischendurch geeignet; wir warten noch immer auf die Umsetzung einer der viel besseren Super Sidekicks Nachfolgern. Wer seine Elf statt auf Rasen auch über Metall-Platten hetzen möchte und die Gegner lieber mit Laser-Schüssen statt gezielten Grätschen ausschaltet, holt sich Soccer Brawl dennoch.




Fatal Fury 3: Road to the Final Victory

Nach dem Facelift von Fatal Fury 2 durch die Special Ausgabe erwartete Fans der Bogard-Brüder 1995 ein komplettes Make-Over der Serie. Nicht nur die Grafik wurde bunter und etwas comic-behafteter, auch das Gameplay erhielt eine General-Überholung. Das solche gross angelegten Änderungen nicht immer nur das Beste aus einer renomierten Spiele-Serie hervorbringen, zeigt unter anderem der dritte Teil von Fatal Fury. Kenner der Serie vermissen unter den zehn spielbaren Kämpfern den ein- oder anderen liebgewonnenen Charakter, fehlende Abwechslung kann man der zur Verfügung stehenden Sippe aber keinesfalls vorwerfen. War Fatal Fury Special die Krönung der alten Engine, stellt der dritte Teil den Anfang vieler richtig gelungener Serien-Teile dar. Und wie so viele Anfänge, war auch jener schwer. Das Gameplay wie auch die verschiedenen Fighter überzeugen nicht auf der ganzen Linie. Dennoch handelt es sich auch bei «Road to the Final Victory» um ein gutes 2D Fighting-Game; gerade in dieser Reihe gibt es mit den Real Bout Ablegern heute aber deutlich besseres im Online-Store. Fatal Fury Fans und Fighting-Verrückte schlagen selbstverständlich dennoch zu, zumal die zuckersüsse Blue Marry hier ihren ersten Auftritt feiert.




King of Fighters ‘96

Dieselben Umstände wie Fatal Fury 3 plagen auch das 1996 veranstaltete Turnier der SNK Kämpfer-Riege. Im Unterschied zu ersterem war King of Fighters ’96 das non plus ultra im Genre, die geraden Zahlen der Serie zählen unter Fans seit jeher zu den besseren Ablegern. Das Problem hier sind aber auch dessen Nachfolger. King of Fighters ’98 ist klar besser, 99 und 2000 bieten das neue Striker-System. Selbstverständlich verzückt die 96er Ausgabe mit einzigartigen, richtig schön gezeichneten Backgrounds und Stage-Sounds. Das Gameplay ist über jeden Zweifel erhaben und die Charakter-Auswahl gehört mit zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Wer zudem die komplette Story des Turniers erleben will, kommt um einen der besten King of Fighters Episoden sowieso nicht herum.




Samurai Shodown 2

Darauf haben sich einige NEOGEO Besitzer und Arcade-Gänger gefreut: Im Oktober 1994 stand der Release der Samurai Spirits Fortsetzung auf dem Zettel. Obschon der grossen Erwartungshaltung überzeugte der zweite Teil der Schwertkampf-Action sowohl Fans wie auch Kritiker im Handumdrehen. Nie zuvor gab es liebevoller gezeichnete Sprites und Backgrounds in einem Fighting-Titel. Dazu passend die erstklassige Spielbarkeit, 15 nahezu perfekt aufeinander abgestimmte, abwechslungsreiche Charaktere und diverse versteckte Fan-Überraschungen. Wie im Vorgänger gehen die Säbelrassler mit unterschiedlichen Klingen aufeinander los und dürfen neu in prekären Situationen einen Super-Special Move ausführen. Erfreulich: Samurai Shodown 2 hat bis heute nichts von seiner Klasse eingebüsst und spielt sich nach wie vor wie aus einem Guss. Selbst die grossartige Grafik überzeugt noch heute auf der ganzen Linie. Eigentlich gibt es keinen Grund, dieses Spiel nicht auch zu besitzen.




Sengoku 2

Ein side-scrollendes Beat’em Up geht immer, im Fall von Sengoku 2 sogar sehr gerne. Der zweite Teil ist ein Sprung nach vorn in jeder Hinsicht. Die eigenen Schwert-Schwinger lassen sich flüssiger durch die Level bewegen und überzeugen dabei optisch erst noch eine ganze Spur mehr. Dennoch ist es noch immer Sengoku, grossartige Gameplay-Abwechslung sollte man trotz Special-Moves und auffällig abwechslungsreichen Schauplätzen nicht erwarten. Es gilt die heranstürmende Gegner-Schar dem Erdboden gleich zu machen und nebenher die Welt zu retten. Diesmal verschlägt es die zwei Helden in die Vergangenheit und monströse Parallel-Welten, ab und an gar hoch zu Ross. Das alles macht insbesondere zu zweit grossen Spass, zumal der Endgegner nicht allzu lange auf sich warten lässt.




Art of Fighting 2

Auf SNKs Nobel-Kiste gibt es insbesondere grafisch viele Leckerbissen zu bestaunen. Art of Fighting und dessen Nachfolger haben mit dem dazumal revolutionären Zoom-Effekt, der die Protagonisten auf nahezu Bildschirmgrösse heranwachsen liess, Akzente gesetzt. Art of Fighting 2 überzeugte dabei nicht nur auf technischer Ebene, sondern mit einem durch und durch gelungenen Gesamtpaket. Ein dutzend spielbare Charaktere und mit Geese Howard, bekannt aus Fatal Fury, eine Bonus-Überraschung für Spieler, die der gnadenlos starken KI Herr werden. Immer noch mit dabei ist die zweite Energie-Leiste, die tunlichst Restkapazität haben sollte, um die brachialen Special-Moves anzuwenden. Das verleiht dem ansonsten oft hektischen Spielgeschehen eine Prise zusätzliche Taktik. Das Gameplay hat sich nicht ganz so gut über die Jahre gerettet, als das bei der ebenso prominenten Genre-Konkurrenz der Fall ist. Wer aber Lust auf ein audiovisuell hervorragendes aber auch knüppelhartes Fighting-Spektakel hat, holt sich den 24 Jahre alten Titel auf den internen Speicher.




Power Spikes 2

Eine Sportart die sich seit jeher rarmacht in der Videospiele-Welt ist Volleyball. 1994 erlöst Video System Fans des Sports, zumindest wenn diese im Besitz der SNK-Konsole waren. Nicht nur geht es wahlweise mit Männern oder Frauen auf Titel-Jagd, auch in der im Weltraum lokalisierten Hyper-League geht es zur Sache. Das simple Spielprinzip bleibt sich überall gleich: Ein zweidimensional dargestelltes, hin und her scrollendes Feld zieht den Fokus auf sich. Im hinteren Feld-Bereich wird ein Spieler nach vorne oder hinten bewegt, um des Gegners Bälle abzufangen, am Netz hüpfen auf Knopfdruck die restlichen Team-Mitglieder fesch nach oben, um zu blocken oder Schmetter-Bälle anzusetzen. Die Entscheidung, das Geschehen von der Seite darzustellen, eröffnet leider nicht unbedingt eine Vielzahl taktischer Möglichkeiten. So wird das hin- und her Werfen der Bälle schnell uninteressant. Was damals galt ist auch heute noch zutreffend: Power Spikes 2 ist wahrlich nur Volleyball Fetischisten zu empfehlen.





 

Fazit:

Lohnen sich zwei Jahrzehnte alte Spiele zu einem Preis, der nur knapp nicht in zweistellige Dimensionen vorstösst? Das muss wohl jeder Classic-Gaming und SNK Fan selbst entscheiden. Gerade NEOGEO-Anhänger sind aber durchaus dafür bekannt, den Griff in die Brieftasche nicht zu scheuen. Die findigen Entwickler bei Hamster haben aber sicherlich auch andere Konsumfreudige angepeilt, für jene wäre ein etwas tiefer angesetzter Preis sehr wohl angemessen. Denn obschon die Spiele teilweise zum Besten der Besten gehören, haben wir viele davon schon x-mal gesehen oder aber die Welt hat sich schlicht weiter gedreht, und bis auf den Retro-Charme bleibt nicht mehr viel Substanz übrig. Wer heute beispielsweise intensive Fighting-Duelle sucht, spielt ein neues Street Fighter oder die aktuellen Inkarnationen von The King of Fighters oder Samurai Shodown. Viele der Spiele funktionieren freilich auch heute noch wunderbar, speziell im Duett. Grundsätzlich erfreuen wir uns an jedem NEO GEO Spiel auf aktueller Hardware.


ACA NEO GEO - SNK Klassiker auf modernen Konsolen. Zusammenfassung, Wertungen und Fazit. Ein The(G)net Special!

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